Next Generation Network (NGN) ist ein Begriff aus der Telekommunikation, mit dem ein Kommunikationsnetz bezeichnet wird, das sich durch die Konvergenz herkömmlicher Netze (Telefonnetze, Mobilfunknetze, etc.) mit IP-basierten Netzen ergibt.
Dabei zeichnet sich ein NGN durch eine Systemarchitektur aus, die im Wesentlichen aus folgenden Komponenten besteht:
- Media Gateways
- welche die einzelnen Netze physikalisch verbinden und für die Übertragung von Informationen sorgen - einschließlich dabei notwendiger Format- und Datenkonvertierung, und
- Softswitches
- welche die Media Gateways steuern, und zum Beispiel Verbindungen über alle Netzgrenzen hinweg auf- und abbauen.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Vermittlungssystem, das vergleichbare Funktionskomponenten in sich vereinigt (wenn auch nur für einen Netztypen), geht man davon aus, daß Media Gateways und Softswiches getrennte Systeme sind, die auch an unterschiedlichen Orten aufgestellt sind. Stark vereinfacht dargestellt wird ein herkömmliches Vermittlungssystem physikalisch in zwei Teile geteilt, wobei entsprechende Gatewayfunktionen hinzugefügt werden. Hinzu kommt, daß der Softswitch selber wiederum als verteiltes System realisiert werden kann.
Durch die Trennung in Media Gateways und Softswitches erreicht man, daß beide Teile unabhängig voneinander weiterentwickelt werden können. So erhofft man sich zum Beispiel, daß die Einführung eines neuen Dienstes nur Änderungen an den Softswiches erfordert. Andererseits benötig man zur Einbindung einer neuen Netzwerktechnologie nur entsprechende neue Media Gateways an den Netzschnittstellen.
Neue Dienste in einem NGN werden auch als NGS (Next Generation Services) bezeichnet.
Die langsam voranschreitende Verbreitung von Voice over IP-Telefonie (Stand 2004/2005) ist eine der treibenden Kräfte hinter der Entstehung von NGNs. Hier steht man in Zukunft in der Telekommunikation vor der Aufgabe, einen Massendienst (Telefonie) über eine völlig andere Netztechnologie als bisher üblich abwickeln zu müssen. Die spezifische NGN-Systemarchitektur ist die Antwort der Telekommunikation auf diese Herausforderung. Eine andere Treibende Kraft sind die Kosten. Man erhofft sich, bei NGNs insgesamt sehr stark auf IP-Technologie zurückgreifen zu können, die kostengünstiger ist, als viele klassische Telekommunikationssysteme.