Kirkuk

Stadt im Irak
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Kirkuk (Kurdisch: Kerkuk, Arabisch:كركوك, Türkisch: Kerkük) ist eine Stadt im Norden des Irak und das Zentrum der irakischen Erdölindustrie.

  • Geographische Lage: irakische Provinz At-Ta'mim, 35°47' Nord und 44°41' Ost
  • Gesamtbevölkerung: über 800.000 (überwiegend kurdische Bevölkerung)

Durch noch immer große Wanderungsbewegungen verändern sich demographische Zahlen laufend, doch dürfte die Stadt schon länger bei über 800.000 Einwohnern halten)

Geschichte

Im Stadtgebiet sind rund 3.000 Jahre alte Reste von Gebäuden gefunden worden.

Nach der systematischen Arabisierungspolitik der Regierung Saddam Husseins hatte sich die Demographie der Stadt in den 1980er und 1990er Jahren grundlegend verändert. Auf über 120.000 schätzt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Kurden, die aus Kirkuk und Umgebung mit Gewalt vertrieben wurden und als Flüchtlinge im von Kurden kontrollierten Nordirak lebten. An ihrer Stelle wurden arabische Familien und Stämme aus dem Südirak angesiedelt. Kirkuk ist eine Stadt in der die meisten Türkmenen im Irak leben und auch ebenfalls der Arabisierungspolitik zum Opfer fielen und heute auch der wiederansiedlung der vertriebenen Kurden durch die kurdische Regierung zum Opfer fallen. Auch wird von der Türkei versucht, Einfluss auf das Geschehen in der Stadt zu nehmen, wozu eine von Ankara gesteuerte Gruppierung fungierte, die sich "turkmenische Allianz" nannte(Aufgelöst). Skurrilerweise wirft die Türkei der kurdischen Regierung Unterdrückung und Vertreibung der turkmenischen Minderheit vor. Die Kurden siedeln sich in Kirkuk an und wollen damit eine Mehrheit sein. Aber die Geschichte der Stadt beweißt, daß die Turkmenen den größten Anspruch auf die Stadt haben. Seriöse Berichte darüber gibt es nicht, und als das Baathregime im Zuge der Arabisierungskampagne Turkmenen in großer Zahl ermordete und vertrieb war aus Ankara kein Wort der Besorgnis über die "Brüder" zu hören.

Im April 2003 ist die Stadt im Lauf des Irak-Krieges von alliierten Truppen und kurdischen Kämpfern erobert worden.

Wirtschaft

Die Ölfelder von Kirkuk wurden 1934 in Betrieb genommen und sind seither das Zentrum der nordirakischen Erdölproduktion. Die geschätzten Ölreserven betrugen 1998 über 10 Milliarden Barrel.

Pipelines aus der Stadt verlaufen durch die Türkei nach Ceyhan zum Mittelmeer und waren eine der beiden Hauptexportrouten für irakisches Öl im UNO-Programm "Oil for Food" der letzten Jahre.

Kirkuk ist ferner Marktzentrum eines Gebiets, in dem Schafzucht, Getreide- und Obstanbau betrieben werden.