Ulrich Rützel

deutscher Musikproduzent, Musikverleger und Mitbegründer der Ars Electronica
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Ulrich Rützel (* 25. Oktober 1944 in Gelsenkirchen-Buer) ist ein deutscher Musikproduzent und Musikverleger.

Er gründete die Musiklabel Erdenklang und CCn’C (Classical, CrossCulture and Contemporary Music). Desweiteren ist er Mitbegründer der Ars Electronica in Linz.

Leben

Ulrich Rützel (als Produzent und Komponist auch unter dem Namen „Ulli A. Rützel“) war in den Sechzigerjahren zunächst als Jazzpianist tätig. Er wurde rasch für seine genre-übergreifenden Improvisationen mit Themen der zeitgenössischen Musik sowie des Free Jazz bekannt.[1] Im Januar 1972 übernahm er als Produktmanager der „BASF Musikproduktion“ in Hamburg das Krautrock-Label „Pilz“ (Reihentitel: „Neue deutsche Volksmusik“ – „Kosmische Kuriere“ etc., [[1]]) und das renommierte Jazzlabel „MPS“. 1974 wechselte Ulrich Rützel zur „Phonogram“. Hier betreute er Labels wie „Charisma“ (u. a. mit Peter Gabriel), „20th Century“ (u. a. mit Barry White). Seine musikalische Herkunft führte bald zur einer Aufgabenerweiterung, Rützel wurde „Staffproducer“ der Hamburger „Phonogram“. Einerseits war er für den Schlagernachwuchs, andererseits aber auch (in der Nachfolge von Siegfried Loch für den Jazz zuständig, beispielsweise bei den vielbeachteten Produktionen des US-Saxofonisten Bobby Stern, des deutschen Jazzgitarristen Toto Blanke, des Pianisten Jasper van’t Hoff, Chris Hinze und vielen anderen mehr. Ende der Siebziger produzierte er dann mit dem österreichischen Musiker Hubert Bognermayer und seiner Symphonic-Rock-Gruppe Eela Craig im Auftrag der Phonogram die drei für die Fortentwicklung der elektronischen Musik bedeutsamen LP’s „One Niter“, „Hats of Glass“ und „Missa Universalis“. Die außerordentlich erfolgreiche Aufführung der „Missa Universalis“ 1978 beim Brucknerfest in Linz[2] ebnete den Weg für die Gründung der Ars Electronica in Linz, zu dessen Gründung Hubert Bognermayr und Ulrich Rützel wesentlich beitrugen.[3] Nach einer schweren Krankheit und unter wirtschaftlichem Druck der Branchenkrise verkaufte Ulrich Rützel im Oktober 2005 seine zwischenzeitlich gegründeten eigenen Labels und Verlage an "Da Music" in Diepholz.[[4]] Für die Labels Erdenklang[2] und „CCn’C“[3] ist Ulrich Rützel weiterhin als Produzent tätig.

Bedeutung als Produzent

In den Jahren 1979 und 1980 verantworteten Ulrich Rützel und Hubert Bognermayer sowohl große Teile des Linzer Festival-Programms als auch die weltweite PR.[5] Beim „Grand Price Of Ars Electronica“ wurde bereits 1979 der von Peter Vogel in Australien entwickelte Fairlight Musikcomputer vorgestellt. Dieses Rechensystem brachte die Sampling Methode hervor. Diese läutete die bis heute folgenreichste Entwicklung in der Musikproduktion ein. Im Januar 1982 erschien dann auf dem eigens für diese Art von Musik von Ulrich Rützel in Hamburg gegründeten "Erdenklang-Label" und -Verlag das Album „Erdenklang Computerakustische Klangsinfonie“. Es war der erste verfügbare Tonträger mit dieser Produktionstechnologie. In ihren Linernotes zu diesem Album vermerkte Wendy Carlos: „Erdenklang darf nicht mehr ausschließlich als technische, sondern muss weitgehend als musikalische Errungenschaft betrachtet werden. Etwas, worum die elektronische Musik, seit es sie gibt, kämpft.“[6] Bognermayr und Rützel prägten für diese Musik-Gattung den Begriff Computerakustische Musik. Die 1983 erschienene „Bergpredigt – Oratorium für Musikcomputer und Stimmen“ verfestigte diese musikhistorische Entwicklung und stellt bis heute ein Meilenstein in der Computermusik dar.[7] Rützel öffnete sein nur anfangs studiotechnologie-zentriertes Labelprogramm bald zu einer Synthese mit globalen Musikströmungen: Eine „CrossCulture“ Musik entstand, die einerseits fast immer auch etwas mit Elektronik zu tun hatte, aber andererseits aus dem Reichtum der Klassik, des Jazz, des Folk- und ethnischer sowie der mittelalterlichen Musik schöpfte. Die bekanntesten Aufnahmen auf dem Erdenklang Label waren die mit Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader bzw. später deren Blue Chip Orchestra, mit Johannes Schmoelling (ehemals Tangerine Dream), mit der Gruppe Tri Atma, mit Bernward Koch, Erlend Krauser, Michael Hoppé, Irén Lovász, Kirile Loo, die Produktionen mit dem Ensemble Vox (mit Vladimir Ivanoff und der Formation Sarband), die erstmalig Elektronik und mittelalterliche Musik zusammenbrachten. In diese Zeit fielen auch die Veröffentlichungen des Trautonium-Erbauers und –spielers Oskar Sala. 1998 gegründete Rütze das Label "CCn’C" (Classical, CrossCulture and Contemporary Music), das zahlreiche Schallplattenpreisen gewann, unter anderem mit Aufnahmen von Kristjan Järvi und seinem Absolute Ensemble, dem Turtle Island String Quartet, Lee Johnson, Tatiana Grindenko mit dem Ensemble Opus Posth., dem Hulu Project u.v.m.

http://www.ulli-ruetzel.com http://de.wikipedia.org/wiki/Krautrock http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf-Ulrich_Kaiser http://de.wikipedia.org/wiki/Musik_Produktion_Schwarzwald http://www.petergabriel.com/ http://de.wikipedia.org/wiki/Barry_White http://www.akuma.de/toto-blanke/toto-blanke-electric-circus/album,r329436,index.html http://www.chrishinze.nl/ http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Bognermayr http://www.absoluteensemble.com/ http://www.leejohnsonmusic.com/ http://www.hulu.de/

http://www.da-music.de/ http://de.wikipedia.org/wiki/Phonogram


http://www.linz.at/ http://www.eslohe.de/


http://www.ooegeschichte.at/Ars_Electronica_Festival.1231.0.html Linzer Klangwolke http://90.146.8.18/de/archives/festival_archive/festival_overview.asp?iPresentationYearFrom=1979


Diskographie, unter anderen unter

www.erdenklang.de www.ccnc.de




Quellen

http://90.146.8.18/de/archives/festival_archive/festival_catalogs/festival_artikel.asp?iProjectID=9388

http://www.tekknoost.de/forum/viewtopic.php?t=2480&sid=2b9e8658d65db8a2af6107e1d5f5b24f

http://geb.uni-giessen.de/geb/frontdoor.php?source_opus=6794

http://www.tubular-world.com/presse/1984/04.shtml

http://www.johannesschmoelling.de/html/mbic.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Linzer_Klangwolke

JAN REETZE „Medienwelten“ – Springer Verlag – 1993 - S. 88 ff.

Einzelnachweise

  1. Anlässlich seines Soloauftritts bei der Kölner Vorentscheidung für den „Ersten Internationalen Wettbewerb für Modern Jazz" in Wien schrieb Heinz Josef Herbort in der ZEIT (Nr. 13 v. 25.3.1966): „Ulrich Rützel,… ein Pianist, der seinen Stil einmal nicht an Spätromantik oder Impressionismus, sondern an Zwölftönern aufhängte. Als einziger übrigens.“
  2. Siehe unter anderem die RHEINISCHE POST v. 6.10.78 „Der spektakuläre Höhepunkt des ganzen Festivals. Die massenhaft erschienen Jugendlichen waren hell begeistert." Sowie DIE ZEIT v. 29.9. 1978 „Popmusik erobert Brucknerfest – Klangphantasie, Wohlklang der Elektronik:…und das Brucknerhaus raste."
  3. Zur Geschichte der "Linzer Klangwolke" siehe ausführlich: http://www.ooegeschichte.at/Ars_Electronica_Festival.1231.0.html
  4. http://www.da-music.de/
  5. Im dreißigsten Jahr sei, so Markus Zinsmaier auf "ZEIT Online" am 04. September 2009(http://www.zeit.de/online/2009/37/ars-electronica-eroeffnung), "das Medienkunstfestival längst erwachsen geworden und hat sich trotzdem den experimentellen Charme der Anfangsjahre bewahrt. Der Kreis der akkreditierten Journalisten und Künstler ist beständig gewachsen, ebenso wie die Bedeutung des Festivals weit über Österreich hinaus." Und Bernd Graff fasste in der "Süddeutschen Zeitung" am 07. September 2009 die weitere Entwicklung so zusammen: "Die Ars Electronica ist mit ihren vielen verstreuten Spielorten und ihrem die Landeshauptstadt füllenden Rundumprogramm an Ausstellung, Kongressen, erstklassig besetzten Foren und Symposien, technischen Innovationen wie Sensationen schon immer so etwas wie ein flächendeckendes Gesamtkunstwerk im Hier und Jetzt gewesen: Ebenso visionär wie verrückt, ebenso pragmatisch wie programmatisch in ihrer Konzeption."(http://www.sueddeutsche.de/kultur/212/486625/text/print.html)
  6. Siege die Liner-Notes unter Teldec 6.25030/LC 8155
  7. Zu dieser Bewertung kommt Veronica Matho in: „Die 100 besten Rock- und Pop LPs“ – Veronica Matho, Berlin 1987, Ullstein Buch UTB Nr. 36537, S. 24