DasTichelmann-System ist eine besondere Form der Rohrverlegung nach dem Zweirohrsystem, bei dem die Heizkörper etwa gleich lange Anbindeleitungen haben. Ist ein Heizkörper mit einem kurzen Vorlauf angeschlossen, so hat er eine lange Rücklaufleitung, ist der Vorlauf lang, so ist die Rücklaufleitung kurz. Der Sinn ist dabei, dass alle Heizkörper etwa gleichen Druckverlusten ausgesetzt sind und sich damit gleiche Volumenströme in den Heizkörpern einstellen. Dies bewirkt ein gleichmäßiges Erwärmen auch der weiter entfernt gelegenen Heizkörper. Diesem Vorteil stehen einige Nachteile gegenüber: hoher Materialverbrauch da die Rohrführung nicht auf kurzem Weg erfolgt, bei Rohrreduzierungen ist eine aufwendige Wärmedämmung nötig da ungleiche Durchmesser vorliegen, die nebeneinanderherlaufenden Vor- und Rücklaufleitungen haben unterschiedliches Gefälle. Somit ist die Rohrverlegung nach Tichelmann teuer hinsichlich deS Materialverbrauchs und der Rohrmontage womit sie nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommt.
Seinen Namen hat das Verlege-System nach Albert Tichelmann, der ein Ingenieur auf dem Gebiet der Warmwasserheizung war. Er setzte die Thesen von Hermann Rietschel in die Praxis um, zuerst als sein Assistent, dann in der Industrie und schließlich in seiner eigenen Firma die er vor ca. 100 Jahren gründete.
siehe auch: Hydraulischer Abgleich