Jena

kreisfreie Großstadt an der Saale in Thüringen, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf ngw.nl
Lage der kreisfreien Stadt Jena in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 114,229 km²
Einwohner: 102.634 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 898 Einwohner je km²
Höhe: 155 m ü. NN
Postleitzahlen: 07701 - 07751 (alt: 69xx)
Vorwahl: 03641
Geografische Lage: 50° 55' n. Br.
11° 35' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: J
Gemeindeschlüssel: 16 0 53 000
Stadtgliederung: 41 Stadtbezirke
bzw. 23 Ortschaften
Offizielle Website: www.jena.de
E-Mail-Adresse: buergerservice@jena.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. habil. Peter Röhlinger (FDP)

Jena ist eine Universitätsstadt in Deutschland. Sie ist nach der Landeshauptstadt Erfurt und der Stadt Gera die drittgrößte Stadt sowie eines der drei Oberzentren des Freistaats Thüringen und hat den Status einer Kreisfreien Stadt. Folgende größeren Städte liegen in der Nähe von Jena: Gera, ca. 35 km östlich, Erfurt, ca. 40 km westlich,Naumburg (Saale), ca. 33km nordöstlich, Halle (Saale), ca. 70 km nordöstlich, Leipzig, ca. 75 km nordöstlich und Chemnitz, ca. 94 km östlich.
Die Einwohnerzahl der Stadt Jena überschritt ca. 1975 die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur Großstadt wurde. Während der DDR-Zeit gehörte die Stadt zum Bezirk Gera.

Geografie

Jena liegt im mittleren Saaletal zwischen teilweise von Mischwäldern bedeckten Muschelkalkhängen. Auf ihnen kommen zahlreiche z. T. seltene Orchideenarten vor. Die größte Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 14,7 km und von Ost nach West 12,2 km.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Jena. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden aufgeführt:

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Jenas ist in insgesamt 41 statistische Bezirke eingeteilt. Verwaltungsmäßig gibt es die Kernstadt und 23 Ortschaften im Sinne von § 45 der Thüringer Kommunalordnung. Diese Ortschaften wurden durch die Hauptsatzung der Stadt Jena eingerichtet. Dabei handelt es sich meist um räumlich getrennte Gebiete bzw. Dörfer, die ehemals selbständige Gemeinden waren. Für jede Ortschaft gibt es einen vom Volk anlässlich einer Bürgerversammlung gewählten Ortschaftsrat. Vorsitzender ist der ebenfalls vom Volk gewählte Ortsbürgermeister. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Die statistischen Bezirke der Stadt Jena mit ihren amtlichen Nummern:

  • 011 Ammerbach Ort
  • 012 Beutenberg/Winzerlaer Straße
  • 021 Burgau Ort
  • 022 Ringwiese Flur Burgau
  • 030 Göschwitz
  • 041 Jena-Zentrum
  • 042 Jena-West
  • 043 Jena-Nord
  • 044 Jena-Süd
  • 051 Lichtenhain Ort
  • 052 Mühlenstraße
  • 061 Lobeda-Altstadt
  • 062 Lobeda-West
  • 063 Lobeda-Ost
  • 071 Löbstedt Ort
  • 072 Nord II
  • 081 Wenigenjena/Kernberge
  • 082 WenigenjenaOrt
  • 083 Wenigenjena/Schlegelsberg
  • 090 Winzerla
  • 100 Wöllnitz
  • 111 Ziegenhain Ort
  • 112 Ziegenhainer Tal
  • 120 Zwätzen
  • 131 Drackendorf/Lobeda-Ost
  • 132 Drackendorf
  • 133 Ilmnitz
  • 141 Maua
  • 142 Leutra
  • 151 Münchenroda
  • 152 Remderoda
  • 161 Krippendorf
  • 162 Vierzehnheiligen
  • 170 Isserstedt
  • 181 Cospeda
  • 182 Lützeroda
  • 183 Closewitz
  • 191 Kunitz
  • 192 Laasan
  • 201 Jenaprießnitz
  • 202 Wogau

Die 23 Ortschaften der Stadt Jena:

  • Ammerbach
  • Closewitz
  • Cospeda
  • Drackendorf
  • Göschwitz
  • Ilmnitz
  • Isserstedt
  • Jenaprießnitz/Wogau
  • Krippendorf
  • Kunitz/Laasan
  • Leutra
  • Lichtenhain
  • Lobeda Altstadt
  • Löbstedt
  • Lützeroda
  • Maua
  • Münchenroda/Remderoda
  • Neulobeda
  • Vierzehnheiligen
  • Winzerla
  • Wöllnitz
  • Ziegenhain
  • Zwätzen

Geschichte

 
Karte der Schlacht bei Jena 14. Oktober 1806
 
Jena (ca. 1890 bis ca. 1900)

Jena wird erstmals 1236 urkundlich erwähnt. Ein lange Zeit angenommener Zusammenhang mit einer bereits im Hersfelder Zehntverzeichnis aus dem 9. Jahrhundert genannten Siedlung Jani ist nach neueren Untersuchungen wenig wahrscheinlich. Um 1230 erhält Jena von den Herren von Lobdeburg die Stadtrechte. Bis 1331 gelangt das Thüringer Landgrafenhaus in den Vollbesitz der Stadt und 1332 erteilen sie Jena das gothaische Stadtrecht. Im Jahre 1548 wird die Hohe Schule Jena gegründet, aus der 1558 die heutige Friedrich-Schiller-Universität Jena hervorgeht. 1672 wird Jena Hauptstadt eines selbständigen Fürstentums Sachsen-Jena. 1692 kommt die Stadt an die Linie Sachsen-Eisenach und 1741 an das Herzogtum Sachsen-Weimar, das im 19. Jahrhundert zum Großherzog erhoben wird (Großherzogtum Sachsen). Am 14. Oktober 1806 bekämpft Napoleon siegreich die preußischen Armeen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Nach dem Ersten Weltkrieg wird Jena Teil des Landes Thüringen. Hier wird die Stadt 1922 kreisfrei. Gleichzeitig entsteht der Landkreis Jena, der bei der Kreisreform zum 1. Juli 1994 Teil des Saale-Holzland-Kreises wird.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Jena eingemeindet. Im Jahr 1900 betrug der Gebietsstand der Stadt 1.323,2 ha. Seit den letzten Eingemeindungen von 1994 umfasst das Stadtgebiet 11.421,6 ha.

Jahr Orte Zuwachs in ha
1909 Wenigenjena mit dem 1891 eingegliederten Camsdorf 603,3
1. Januar 1913 Lichtenhain (Stadt) 245,0
1. Januar 1913 Ziegenhain 448,8
1. Oktober 1922 Ammerbach 599,6
1. Oktober 1922 Burgau 190,4
1. Oktober 1922 Löbstedt 262,5
1. Oktober 1922 Winzerla 500,0
1. Oktober 1922 Zwätzen 546,0
1. Oktober 1922 Göschwitz 226,1
1. Oktober 1922 Lobeda 655,1
1. Oktober 1922 Wöllnitz 262,3
1. Oktober 1922 Kunitz 593,7
1. Oktober 1924 Göschwitz &sup1 - 226,1
1. Oktober 1924 Lobeda &sup1 - 655,1
1. Oktober 1924 Wöllnitz &sup1 - 262,3
1. Oktober 1924 Kunitz &sup1 - 593,7
1. August 1946 Lobeda 655,1
1. August 1946 Wöllnitz 262,3
1. April 1969 Göschwitz 226,1
1. Juli 1994 Drackendorf 446,2
1. Juli 1994 Ilmitz 163,7
1. Juli 1994 Maua 334,2
1. Juli 1994 Leutra 467,4
1. Juli 1994 Münchenroda 411,7
1. Juli 1994 Remderoda 94,9
1. Juli 1994 Krippendorf 315,1
1. Juli 1994 Vierzehnheiligen 197,7
1. Juli 1994 Isserstedt 685,4
1. Juli 1994 Cospeda 335,4
1. Juli 1994 Lützeroda 143,8
1. Juli 1994 Closewitz 410,2
1. Juli 1994 Kunitz 593,7
1. Juli 1994 Laasan 207,6
1. Juli 1994 Jenaprießnitz 583,1
1. Juli 1994 Wogau 168,7

&sup1 Ausgemeindungen (die Orte wurden später jedoch wieder eingegliedert)

Die letzten Eingemeindungen 1994 erfolgten aufgrund von § 23 des Neugliederungsgesetzes in Thüringen. Bei den seinerzeit eingegliederten Orten handelt es sich nur teilweise um selbständige Gemeinden. Alle eingegliederten Orte (außer Isserstedt) hatten zuvor schon ein oder mehrere Nachbargemeinden aufgenommen., und zwar Cospeda die Gemeinden Lützeroda und Closewitz, Drackendorf die Gemeinde Ilmnitz, Krippendorf die Gemeinde Vierzehnheiligen, Kunitz die Gemeinde Laasan, Münchenroda die Gemeinde Remderoda, Maua die Gemeinde Leutra und Jenaprießnitz die Gemeinde Wogau.

Wüstungen

Neben den heute noch existierenden Ortsteilen gabe es auf dem heutigen Stadtgebiet Jenas eine Vielzahl von Orten, die heute nicht mehr existieren, sogenannte Wüstungen. 1. Proschitz 2. Krolip 3. Kötschen 4. Schondorf 5. Ziskau 6. Rödel 7. Schichmannsdorf 8. Krotendorf 9. Schetzelsdorf 10. Nollendorf 11. Hodelsdorf/auf dem Sande 12. Zweifelbach 13. Leutra 14. Nobis 15. Wüstenwinzerla 16. Dürrengleina 17. Niederleutra 18. Hirschdorf 19. Selzdorf 20. Clöchwitz 21. Büsitz 22. Schlendorf 23. Benndorf 24. Wenigenkunitz 25. Gaberwitz 26. Kalthausen

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahlen
1490 ca. 3.800 1. Dezember 1910 &sup1 38.487 31. Dezember 1976 100.800
1542 &sup1 4.277 16. Juni 1925 &sup1 52.649 30. Juni 1981 104.300
1784 4.366 16. Juni 1933 &sup1 58.357 31. Dezember 1986 107.600
1820 4.758 17. Mai 1939 &sup1 70.573 30. Juni 1991 101.900&sup2
1852 6.505 29. Oktober 1946 82.722 30. Juni 1997 100.900&sup2
1871 8.260 31. August 1950 80.309 31. Dezember 2002 100.542&sup2
1. Dezember 1890 &sup1 13.449 31. Dezember 1960 81.190 31. Dezember 2003 102.634&sup2
1. Dezember 1900 &sup1 20.677 31. Dezember 1972 94.060

&sup1 Volkszählungsergebnis

&sup2 einschließlich Studenten

 
Bevölkerungsentwicklung

Religionen

Die Bevölkerung der Stadt Jena gehörte anfangs zum Bistum Mainz. Hier war die Stadt dem Archidiakonat Beatae Mariae virginis in Erfurt zugeordnet. Das Gebiet rechts der Saale gehörte zum Bistum Naumburg. 1523 wurde die erste reformatorische Predigt in Jena gehalten, infolgedessen die Reformation schnell Fuß fasste und Jena über lange Zeit eine überwiegend protestantische Stadt war. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, zumal Martin Luther mehrmals persönlich in Jena weilte. Danach teile die Kirche in Jena die Geschicke der jeweiligen Landesherren. Die "Evangelisch-Lutherische Kirche des Großherzogtums Sachsen", zum dem Jena seit dem 18. Jahrhundert gehörte (damals noch Herzogtum Sachsen-Weimar), schloss sich 1920 mit 6 anderen Landeskirchen Thüringens zur "Thüringer Evangelischen Kirche" zusammen. 1934 schloss sich die "Evangelisch-Lutherische Kirche des ehemaligen Fürstentums Reuß ältere Linie" als 8. Landeskirche an und 1948 nannte sie sich in Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen um. Innerhalb dieser Landeskirche ist Jena Sitz einer Superintendentur innerhalb des Aufsichtsbezirks Ost, dessen Kreiskirchenamt sich in Gera befindet. Die heute bestehenden evangelisch-lutherischen Pfarrämter Jenas gehören somit alle zur Superintendentur Jena.

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Die kleine Gemeinde erhielt seinerzeit die Ruine der Kirche "St. Johannes Baptist", die älteste Kirche Jenas, die bis zur Reformation die Pfarrkirche der Stadt war, dann aber verfiel. Die kleine katholische Gemeinde wurde jedoch bereits 1813 wieder aufgelöst und die Katholiken von Weimar aus betreut. Erst 1905 wurde die Pfarrei wieder errichtet. Die Kirchenruine wurde zur heutigen Pfarrkirche ausgebaut. Ab 1821 gehörte die Pfarrgemeinde, wie die meisten Teile des späteren Landes Thüringen zum Bistum Paderborn. Mit der Neuordnung der katholischen Kirche 1929/30 kam die Gemeinde in Jena zum Bistum Fulda. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Bischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Bistums wahrzunehmen. Ebenso erging es dem Bischof von Würzburg, dem die südlichen Pfarrgemeinden Thüringens zugeordnet waren. 1946 wurde daher in Erfurt für die östlichen Gebiete der Bistümer Fulda und Würzburg ein Generalvikar eingesetzt, der 1953 zum Weihbischof und 1968 zum Bischöflichen Kommissar ernannt wurde. Durch die Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete per Dekret am 20. Juli 1973 zum Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen erhoben und damit formell von ihren bisherigen Bistümern abgetrennt. Leiter dieses Bischöflichen Amtes wurde ein Apostolischer Administrator, der den Titel Bischof erhielt. Am 14. Juni 1994 wurde das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen zum Bistum erhoben und der Kirchenprovinz Paderborn zugeordnet. Die Rechtswirksamkeit erfolgte zum 7. Juli 1994.
Die Pfarrgemeinde in Jena gehört somit heute zum Dekanat Weimar innerhalb des Bistums Erfurt. Die Pfarrei betreut auch Katholiken außerhalb Jenas.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch noch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Evangelisch-Methodistische Gemeinde (Methodisten), die Adventgemeinde, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) und die Christliche Gemeinde Lobeda.

Politik

Die Verwaltung der Stadt Jena oblag zunächst den Beamten der Lobdeburgischen Herrschaft. Doch stand bald auch ein Rat an der Spitze der Stadt, der ab 1317 von 2 Ratsmeistern geleitet wurde. Seit dem 14. Jahrhundert war der Rat dreigeteilt. 1540 führte der Kurfürst von Sachsen eine neue Städteordnung ein. Es gab mehrere Bürgermeister doch ab 1604 nur noch einen Bürgermeister an der Spitze der Stadt. Ab 1892 trägt das Stadtoberhaut den Titel Oberbürgermeister. Der Rat wurde von der Bevölkerung gewählt. Ab 1933 wurde der Oberbürgermeister von der Partei eingesetzt und dach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den "Rat der Stadt" mit einem Oberbürgermeister. Der Rat wurde vom Volk gewählt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums ist der "Stadtratsvorsitzende". Das Gremium wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 2000 wird der Oberbürgermeister direkt vom Volk gewählt.

Oberbürgermeister seit 1922

  • 1922 - 1933: Dr. Alexander Elsner, Oberbürgermeister
  • 1933 - 1945: Armin Schmidt, Oberbürgermeister
  • 1945: Dr. Löhnis, kommissarischer Oberbürgermeister
  • 1945 - 1946: Dr. Heinrich Troeger, Oberbürgermeister
  • 1946 - 1947: Heinrich Mertens (LDP) Oberbürgermeister
  • 1947 ? - 1952: Dr. Herdegen
  • 1952 - 1953: Hans Meier, Oberbürgermeister
  • 1953 - 1960: Fritz Kunst, Oberbürgermeister
  • 1960 - 1963: Heinz Wessel, Oberbürgermeister
  • 1963 - 1987: Walter Windrich, Oberbürgermeister
  • 1987 - 1989 ?: Hans Span, Oberbürgermeister
  • 1989 ?- 1990: Martin Otto, amtierender Oberbürgermeister
  • 1990 - heute: Dr. habil. Peter Röhlinger (FDP), Oberbürgermeister

Vorsitzender des Stadtrats

  • 1990 bis 1999: Dr. Rainer Oloff
  • 1999 bis 2004: Prof. Dr. Gustav-Adolf Biewald (CDU)
  • 2004 bis heute: Dr. Gudrun Lukin (PDS)

Sitzverteilung im Stadtrat

  • PDS 11
  • CDU 10
  • SPD 9
  • Bündnis 90/Grüne 6
  • Bürger für Jena 6
  • FDP 4

Wappen

Das Wappen der Stadt Jena zeigt in Silber einen silbern-blau gekleideten Engel mit langen goldenen Haaren sowie goldenem Nimbus, Harnisch, Helm und Flügel; mit der Rechten einem grünen Drachen eine Lanze in den Rachen stoßend, in der Linken einen goldenen Schild mit aufgerichtetem schwarzen Löwen haltend; der linke Fuß steht auf dem Drachen. Unter dem Drachen ein kleiner silberner Schild mit blauer Weintraube. Die Stadtflagge ist längsgestreift in den Farben Blau-Gelb-Weiß, belegt mit dem Stadtwappen.

Die Wappenfigur stellt den Erzengel Michael dar. Die Weintraube symbolisiert den einst blühenden Weinbau in Jena. Der Löwe wurde als Wappenfigur der Herren von Meißen aufgenommen, als die Stadt an die Landgrafen von Thüringen überging. Die Wappenfiguren wurden aus dem historischen Siegel der Stadt übernommen, das schon sehr alt ist. In seiner heutigen Form wurde das Wappen zuletzt durch die Hauptsatzung der Stadt im Jahre 1999 festgelegt.

Städtepartnerschaften

Jena unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das südliche Stadtgebiet führt in West-Ost-Richtung die Bundesautobahn A 4 Erfurt-Dresden . Die Stadt hat Anschlussstellen in Schorba, Jena-Göschwitz und Jena-Lobeda. Ferner führen die Bundesstraßen B 7 und B 88 durch Jena.

Die Stadt ist auch ein Bahnknotenpunkt. Hier kreuzen sich die Fernstrecken Nürnberg-Halle-Berlin und Kassel-Erfurt-Dresden. Jena verfügt über 3 Bahnhöfe: Alle Verbindungen in West-Ost-Richtung laufen über den Bahnhof Jena West, Verbindungen in Nord-Süd-Richtung verlaufen über Jena Paradies (den einzigen ICE-Haltepunkt Jenas) und Jena Saalbahnhof (nur Regionalverkehr). Die beiden Bahnlinien treffen sich weit außerhalb des Stadtzentrums am Bahnhof Göschwitz. Zurzeit wird neben dem provisorischen Haltepunkt Jena Paradies der neue moderne ICE-Bahnhof gebaut.

Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahn- und Buslinien der Jenaer Nahverkehrsgesellschaft mbH (JeNah).

Ansässige Unternehmen

Medien

In Jena gibt es Lokalredaktionen der Tageszeitungen Ostthüringer Zeitung (OTZ) und der auflagenschwächeren Thüringische Landeszeitung (TLZ). Beide gehören der Zeitungsgruppe Thüringen (WAZ-Konzern) an. Der Offene Kanal Jena (Weblink) sendet seit 1998 auf 103,4 MHz (UKW) und im Kabel auf 107,90 Mhz. Weiterhin gibt es einen TV-Sender JenaTV (Weblink), der seit 1998 Bewegtbild-Nachrichten in und aus Jena ins lokale Kabelnetz einspeist. Desweiteren erscheinen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der FH Jena die Studentenzeitungen Akrützel und Unique.

Öffentliche Einrichtungen

In Jena befindet sich eine Dienststelle des Deutschen Patent- und Markenamts, dessen Hauptsitz in München ist. Ferner sind in Jena folgende Institute ansässig:

  • Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie
  • Max-Planck-Institut für Biogeochemie
  • Max-Planck-Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik

Bildung und Forschung

Besondere Schulen

Freizeit- und Sportanlagen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Orchester

Die "Jenaer Philharmonie" wurde 1934 als Konzertorchester gegründet und 1969 auf ihre heutige Größe erweitert.

 
Botanischer Garten Jena

Museen

Archive

Bauwerke

 
Jen-Tower in Jena
 
Stadtmauer zwischen Johannisturm und Pulverturm in Jena.

(Weblink) (Webcam)

  • Anatomieturm und Collegium Jenense
  • Griesbachsches Gartenhaus
  • Johannistor mit Pulverturm
  • Kirchen
    • Friedenskirche (ehem. Garnisonskirche bzw. Johann-Georgs-Kirche) auf dem Johannisfriedhof
    • Pfarrkirche St. Johannes Baptist, seit 1822 römisch-katholische Kirche
    • Stadtkirche St. Michael, evangelische Hauptkirche
    • Schillerkirche "Unseren lieben Frauen" St. Marien
    • Pfarrkirche St. Nikolaus in Lichtenhain
    • Kirche Ammerbach
    • Dorfkirche St. Marien in Zwätzen
    • Kirche in Burgau
    • Kirche Wöllnitz
    • Marienkirche Ziegenhain
  • Historisches Rathaus
  • Marktplatz mit Denkmal für Johann Friedrich I., genannt Hanfried
  • Roter Turm
  • Universitäts-Hauptgebäude, erbaut 1905-08
  • Zeiss-Planetarium, eröffnet am 18. Juli 1926

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Mai: Brunnenfest am Romantikerhaus
  • Juni: Museumsmarkt auf dem Marktplatz
  • Juli bis August: Kulturarena Jena - sechswöchiges Open-Air-Musikfestival im Zentrum
  • September: Jenaer Jazztage
  • Oktober/November: Irische Tage
  • November: Theater in Bewegung - internationales Tanz- und Bewegungstheaterfestival (alle 2 Jahre)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt
  • Kassablanca: Konzerte, Parties, Veranstaltungen das ganze Jahr

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Nicht in Jena geboren sind die folgenden Personen. Sie haben aber in Jena gewirkt:

  • Ernst Abbe, * 23. Januar 1840 in Eisenach, † 14. Januar 1905 in Jena, Astronom, Mathematiker, Physiker, Optiker, Unternehmer und Sozialreformer
  • Johann Gottlieb Fichte, * 19. Mai 1762 in Rammenau bei Bischofswerda, † 27. Januar 1814 in Berlin, deutscher Philosoph.
  • Samuel Fischer, * 1547 in St. Joachimsthal, † 1600 in Jena, Pfarrer, Superintendent und Professor
  • Johann Wolfgang von Goethe, * 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar, Dichter, Naturwissenschaftler, Kunsttheoretiker und Staatsmann
  • Ernst Haeckel, * 1834 in Potsdam; † 1919 in Jena, Biologe und Philosoph
  • Karl Marx, * 5. Mai 1818 in Trier; † 14. März 1883 in London, politischer Journalist
  • Novalis, * 2. Mai 1772 auf dem Familiengut Oberwiederstedt; † 25. März 1801 in Weißenfels, Dichter
  • Adolf Reichwein *3. Okt. 1898; † 20. Okt. 1944 in Berlin (hingerichtet) Reformpädagoge, 1. Leiter der Volkshochschule, Arbeiterbildungsheim
  • Friedrich Schiller, * 10. November 1759 in Marbach am Neckar, † 9. Mai 1805 in Weimar, Dichter und Schriftsteller
  • Friedrich Schlegel, * 10. März 1772 in Hannover, † 11. Januar 1829 in Dresden, Kulturphilosoph, Kritiker, Literaturhistoriker und Übersetzer
  • August Schleicher, * 19. Februar 1821 in Meiningen; † 6. Dezember 1868 in Jena, Sprachwissenschaftler
  • Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, * 27. Januar 1775 in Leonberg, † 20. August 1854 in Bad Ragaz, Schweiz, Philosoph
  • Otto Schott, *17. Dezember 1851 in Witten an der Ruhr, † 27. August 1935 in Jena, Chemiker und Glastechniker
  • Johann Ludwig Tieck, * 31. Mai 1773 in Berlin; † 28. April 1853 in Berlin, Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer
  • Johannes Trüper *2. Febr. 1855; † 1921 in Jena, Erzieher, Entdecker der Heilpädagogik, Landerziehungsheim auf der Sophienhöhe in Jena
  • Carl Zeiss, * 11. September 1816 in Weimar, † 3. Dezember 1888 in Jena, Mechaniker und Unternehmer
  • Gerhard Zinserling

Literatur

  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band II Mitteldeutschland - Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1941