Milan Uzelac (Philosoph)
Milan Uzelac (* 8. April 1950 in Vršac, Jugoslawien) ist ein serbischer Philosoph, Schriftsteller, Dichter, Doktor der Wissenschaften und Professor für Ontologie und Ästhetik.

1974 - Abschluss des Philosophiestudiums an der Philosophischen Fakultät in Belgrad;
1985 - Promotion im Fach Philosophie an der Philosophischen Fakultät in Zagreb;
1995 - Ernennung zum Philosophie-Ordinarius für die Fächer Ästhetik und Ontologie an der Philosophischen Fakultät in Novi Sad;
1999 - Auszeichnung mit dem Preis der Stadt Vršac.
Autor mehrerer Bücher aus den Bereichen Philosophie und Poesie.
Im Mittelpunkt seiner ästhetischen Untersuchungen, die von der phänomenologischen Weltinterpretation (Eugen Fink, Martin Heidegger) sowie von neueren wissenschaftlichen und insbesondere kosmologischen Theorien (Ilya Prigogine, Andrej Linde, Brian Green, Edward Witten) ausgehen, steht der ontische und ontologische Status des künstlerischen Werkes in der Zeit nach der Postmoderne. Ein solcher Ansatz ermöglichte es ihm, das philosophische Werk von Nikolaus von Kues und die Metaphysik der Melancholie von Albrecht Dürer in einem neuen Licht zu sehen.
Seine philosophische Position entwickelt Milan Uzelac im Dialog mit Aristoteles, dem größten Philosophen der Antike, sowie mit seinen Schülern und Kritikern (Thomas von Aquin, Francisco Suárez, Jacques Maritain), aber auch mit den namhaftesten russischen Philosophen (Gustav Spet, Iwan Iljin, Aleksej Losev). Sein besonderes Interesse gilt der Philosophie der Musik, dem Platz der Musik im Kosmos, wobei er diese angefangen bei den Pythagoreern und Platonikern (Pythagoras, Plato, Aristide Quintilian) über Johannes Keppler, den er für den größten Musiker aller Zeiten hält, bis hin zu den modernen Neopythagoreern (Ferruccio Busoni, Aleksej Losev) deutete. Seiner Interpretation nach endete die Zeit der Musik mit der Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Sergej Rachmaninow. Das 20. Jahrhundert charakterisierten ein Experimentieren mit Tönen (Edgar Varèse, Pierre Boulaise, Karlheinz Stockhausen) und eine Absenz der Musik, was bei der Begegnung mit der Musiktradition zum Missverständnis führt (Alfred Schnittke).
Neben etwa zehn Lyrikbüchern, in denen er der Tradition von Konstantin Kavafis, Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Zbigniew Herbert und Vasko Popa folgt, ist Milan Uzelac auch Autor einer ganzen Reihe von Lyrikübersetzungen aus dem Deutschen (Gottfried Benn) und dem Rumänischen (Lucian Blaga, Marin Sorescu, Petre Stoica, Ion Mircea, Mircea Dinescu).
Uzelac ist Mitglied in folgenden serbischen Literatur - und wissenschaftlichen Verbänden:
Schriftstellerverband der Vojvodina (1980), Schriftstellerverband Serbiens (1974). Zudem ist er auch Mitglied folgender Verbände im Ausland: Deutsche Gesellschaft für phänomenologische Forschung (Trier, Deutschland), Assotiation internationale des critiques d`art (Paris, Frankreich), International Board of Advisors of Center for Research in Phenomenology (Boca Raton, Florida, USA)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Uzelac, Milan |
KURZBESCHREIBUNG | serbischer Philosoph, Schriftsteller, Dichter, Doktor der Wissenschaften und Professor für Ontologie und Ästhetik |
GEBURTSDATUM | 8. April 1950 |
GEBURTSORT | Vršac, Jugoslawien |