Bis in das 18. Jahrhundert hinein der Autor von Poesie, seltener von Romanen. Der "Opern-Poet" war in diesem Begriffspektrum der Autor von Opern - im heutigen Sprachgebrauch der Librettist, im Sprachgebrauch des 17. und 18. Jahrhunderts durchaus der für die Oper (und oft deren Inszenierung) primär Verantwortliche.
In der Differenzierung zwischen dem alten, der Trivialisierung überlassenen Markt der Belletristik und dem neuen Markt hoher auf Diskussion Anspruch erhebender, anspruchsvoller, Literatur, setzte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Deutschen ein alternatives Sprechen von "[[Dichter]n" (und ihnen gegenüber gewöhlichen Autoren) durch. Der "Poet" überlebte in den meisten europäischen Sprachen, die die deutsche Entwicklung ihrer Nationalliteraturen weniger radikal mitmachten, als der Verfasser lyrischer, spezifisch als Sprachkunst zu würdigender Werke.