Notburgakirche (Hochhausen)

Kirchengebäude in Haßmersheim
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Die Notburgakirche in Hochhausen, einem Ortsteil von Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis im nördlichen Baden-Württemberg ist eine evangelische Kirche, die der Ortsheiligen Notburga von Hochhausen geweiht ist. Neben dem Notburga-Grab sind in der im 10. Jahrhundert erstmals erwähnten Kirche weitere bedeutende Kunstschätze erhalten.

Notburgakirche in Hochhausen

Geschichte

Eine Basilika in Hochhausen wurde bereits im Jahr 950 beim Übergang des Hofguts Hochhausen an das Kloster Weißenburg erwähnt. Um 1300 erhielt die Kirche einen steinernen Westturm, um 1360 wurde das Langhaus mit dem nach Osten ausgerichteten Chor errichtet. 1925 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche.

1977 wurde eine historische hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 15./16. Jahrhundert aus der Kirche gestohlen. Aus der Versicherungssumme (50.000 DM) hat die Kirchengemeinde 1978 eine moderne Plastik von Jürgen Goertz angeschafft, die am ursprünglichen Platz der Kreuzigungsgruppe neben dem Chorbogen angebracht wurde. Im Jahr 2003 konnten die gestohlenen Holzfiguren aus einer Auktionsmasse heraus beschlagnahmt werden. Nach Rückzahlung der Versicherungssumme befindet sich die Kreuzigungsgruppe inzwischen wieder im Besitz der Gemeinde.

Ausstattung

 
Innenansicht, Blick zum Chor

Im nach Osten ausgerichteten Chor befinden sich ein historischer Flügelaltar, dessen Predella ein Gemälde der vermuteten Stifterfamilie zeigt (ein Herr der Horneck von Hornberg mit Gemahlin, sechs Söhnen und drei Töchtern), deren Wappen sich auch in den Altartafeln wiederfinden. Rechts vom Altar befindet sich das so genannte Notburga-Grab. Dabei handelt es sich um die Überreste eines historischen steinernen Sarkophags, in dem sich die Überreste der Ortsheiligen Notburga von Hochhausen befunden haben sollen, die der Legende entsprechend auf der Grabplatte als plastische, farbig gefasste einarmige Figur abgebildet ist. Über die liegende Figur kriecht eine Schlange, die in der Legende auch eine Rolle spielt. Das Kreuzgewölbe des Chors ist schmuckvoll ausgemalt, bemerkenswert sind auch die historischen Glasfenster des Chores mit Stifterwappen sowie Ritter- und Heiligendarstellungen.

 
Besucher am Notburga-Grab

Links des Triumphbogens ist eine Plastik von Jürgen Goertz befestigt, die 1978 als Ersatz für die zuvor dort befindliche, gestohlene Kreuzigungsgruppe beschafft wurde. Rechts des Triumphbogens befindet sich die Kanzel. Die wiederaufgefundene hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 15./16. Jahrhundert, die dem Umfeld des Heilbronner Bildhauers Hans Seyfer zugeschrieben wird, wurde an der südlichen Langhauswand angebracht.

 
Historische Grabplatten im Langhaus

An der Nordwand des Langhauses sind drei schmuckvolle, farbig gefasste mittelalterliche steinerne Grabplatten mit plastischen Darstellungen der Verstorbenen aufgestellt. Die Platten zeigen Anna von Adelsheim († 1543), Magdalena von Bettendorff und einen Herren Horneck von Hornberg. Auch an den Chorwänden sind historische Grabplatten der Horneck von Hornberg sowie der Herren von Helmstatt bzw. von Gemahlinnen und Kindern aufgestellt. An der Nordwand wurden außerdem historische Wandmalereien freigelegt. Im Westen des Langhauses ist eine hölzerne Empore eingezogen, auf der sich die Kirchenorgel befindet.

Commons: Notburgakirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 19′ 27,4″ N, 9° 6′ 18,9″ O