Soziale Beziehung

Beziehung zwischen zwei Personen oder Gruppen, in der ihr Denken, Handeln oder Fühlen aufeinander bezogen ist
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Eine Soziale Beziehung haben zwei Individuen oder Gruppen dann, wenn ihr Denken, Handeln und Fühlen gegenseitig aufeinander bezogen sind.

Soziologie

Der Begriff der sozialen Beziehung wird häufig in der Soziologie verwendet.

Soziale Beziehungen sind eine elementare Voraussetzung der Menschen, um gesellschaftlich erfolgreich zu leben. Erlernt er in seinen allerersten Jahren nicht, sie einzugehen (siehe Urvertrauen), so ist er zeitlebens geschädigt.

Diese Beziehungen können positive oder negative Qualitäten haben. Beziehungen, die positive Auswirkungen haben, werden auch als Ressourcen des Individuums angesehen.

Begriffsentwicklung bei Max Weber und Leopold von Wiese

Der Begriff „soziale Beziehung“ geht auf Max Weber zurück. Dieser definiert:

Soziale Beziehung soll ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer heißen. Die soziale Beziehung besteht also durchaus und ganz ausschließlich: in der Chance, dass in einer (sinnhaft) angebbaren Art sozial gehandelt wird, einerlei zunächst: worauf diese Chance beruht. (In: Wirtschaft und Gesellschaft, Kapitel 1, § 3).

Aus dieser Definition ergibt sich, dass eine Beziehung erst beendet ist, wenn keine Chance mehr besteht, dass in ihrem Sinn gehandelt wird. Eine Ehe ist somit soziologisch betrachtet solange gültig, bis nicht einmal mehr die geringste Chance besteht, dass in ihrem Sinn gehandelt wird. Eine soziale Beziehung besteht immer aus zwei oder mehreren Personen.

Eine soziale Beziehung ist eine Interaktionskette. Es gibt verschiedene Arten der sozialen Beziehung. Darunter zählen beispielsweise Bekanntschaften, Paarbeziehungen, Freundschaften oder Verwandtschaften. Die Bekanntschaft ist eine schwache Form der sozialen Beziehung. Sie besteht, wenn sich (mindestens) zwei Personen gegenseitig identifizieren und wiedererkennen können. Die Paarbeziehung sticht hingegen durch ihre Exklusivität hervor: Sie ist sozial geschlossen und birgt Verpflichtungen.

In der Weimarer Republik entwickelte Leopold von Wiese eine eigene, damals durchaus einflussreiche „Beziehungssoziologie“, die aber heute [2007] so gut wie nicht mehr herangezogen wird.

Siehe auch

Sozialpsychologie

Die Sozialpsychologie befasst sich mit dyadischen sozialen Beziehungen wie Freundschaft und romantischen Beziehungen, aber auch mit den Beziehungen zwischen Individuum und Gruppe.