Rieste ist ein staatlich anerkannter Erholungsort innerhalb der Samtgemeinde Bersenbrück im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 29′ N, 8° 1′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Osnabrück | |
Samtgemeinde: | Bersenbrück | |
Höhe: | 39 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,59 km2 | |
Einwohner: | 3629 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49597 | |
Vorwahlen: | 05464 (Alfhausen) | |
Kfz-Kennzeichen: | OS, BSB, MEL, WTL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 59 031 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 23 49597 Rieste | |
Website: | www.rieste.de | |
Bürgermeister: | Anton Harms (CDU) | |
Lage der Gemeinde Rieste im Landkreis Osnabrück | ||
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Geografie
Geografische Lage
Rieste ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im nördlichen Osnabrücker Land. Die Hase durchfließt das Gemeindegebiet in Süd-Nord-Richtung, und ist unterteilt in hohe und tiefe Hase. Im Westen gehören etwa 5% der Fläche des Alfsees zu Rieste.Rieste liegt direkt an der BAB A1.
Nachbargemeinden
Rieste grenzt im Norden an Gehrde und Bersenbrück, im Westen an Alfhausen, im Süden an Bramsche und im Osten an Neuenkirchen-Vörden (Landkreis Vechta).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Rieste umfasst die Ortsteile Rieste und den kleinen Ortsteil Bieste.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Wallfahrtsort und Kommende Lage
Von 1245 bis 1810 unterhielt der Johanniter- bzw. Malteserorden mit der Kommende Lage eine bedeutende Niederlassung. Der heutige Gebäudekomplex der Kommende entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Nach Jahren der privatwirtschaftlichen Nutzung kaufte das römisch-katholische Bistum Osnabrück, in dessen Gebiet die Gemeinde Rieste liegt, im Jahr 1999 die Kommende und übergab sie den Ordensfrauen aus dem Dominikanerkloster „Mater Dolorosa“ aus Klausen/Mosel. Seitdem besteht in den Räumen der Kommende Lage das Dominikanerinnenkloster „Zum Gekreuzigten Erlöser“.
Neben dem Kloster befindet sich die heutige katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Johannes der Täufer aus dem Jahr 1426. Der Turm wurde in den Jahren 1902 bis 1904 errichtet. Die Kirche verfügt über eine reiche Ausstattung mit drei Barockaltären sowie einem gotischen Gewölbe, welches 1733 stuckiert wurde. Bedeutendstes Ausstattungsstück der Kirche ist jedoch das um 1300 entstandene lebensgroße "Heilige Kreuz zu Lage", welches seit dem 14. Jahrhundert verehrt wird. Die Gläubigen tragen das 134 Kilogramm schwere mittelalterliche Kreuz bis heute um die Kirche und beten dabei für Kranke und Sterbende.
Im Haupt des Gekreuzigten sind verschiedene Reliquien eingelassen, so z.B. Steinchen und Erinnerungsstücke aus dem Heiligen Land. Sie sind eingewickelt und mit alten Zetteln beschriftet: ”vom Kreuze Christi, vom Kalvarienberg, vom Berge Sinai, vom Grabe Christi, vom weißen Gewand Christi, von der Krippe des Herrn”. Ferner sind Reliquien der Apostel Andreas und Bartholomäus eingelassen, des weiteren Reliquien der Märtyrer Georg, Petronilla, Regina, Barbara, Sebastian, Margarita, Erzbischof Thomas Becket von Canterbury und Cordula. Bei der Restaurierung 1987 wurden Erinnerungsstücke von der seligen Schwester Maria Euthymia dem Kreuz beigegeben.
Seit 1995 laden das Bistum Osnabrück und die Pfarrgemeinde alljährlich am Fest Kreuzerhöhung (14.09.) bzw. am Sonntag danach zur Diözesanwallfahrt “Mit Kranken und für Kranke” ein. Der Bischof von Osnabrück oder sein Weihbischof feiert auf dem Kirchplatz die heilige Messe. Nach dem Gottesdienst spenden Bischof, Priester und Diakone den persönlichen Krankensegen.
Evangelisch-lutherische Emmauskapelle
Rieste gehörte seit jeher zum Kirchspiel Bramsche. Um den Gottesdienst zu besuchen, mussten die evangelisch-lutherischen Christen den recht langen Weg nach Bramsche zur Kirche zurücklegen, während die Katholiken nach dem Dreißigjährigen Krieg nach Lage gingen. Pastor Wöbking machte im Jahre 1900 darauf aufmerksam, dass es wünschenswert sei, in Rieste eine Kapelle zu errichten. Am 18. Mai 1912 wurde der Grundstein gelegt, ein Jahr später, am 8. April 1913, wurde die Kapelle eingeweiht. Architekt war der Kirchenbaumeister Rudolph Eberhard Hillebrand aus Hannover. Die Kapelle wurde aus Ueffelner Bruchstein gemauert. Der Innenraum verfügt über eine Jugendstilbemalung. Namensgebend für die Kapelle ist das hinter dem Altar befindliche Chorfenster mit der Emmausszene. Entworfen und gefertigt wurde das Fenster durch die Werkstatt Linnemann, Frankfurt a.M.
Politik
Gemeinderat
- CDU 9 Sitze
- SPD 4 Sitze
- Wählergemeinschaft Rieste 1 Sitz
- Grüne 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl vom 10. September 2006)
Durch den überraschenden Parteiaustritt der 81-jährigen Anneliese Thesing-Forynski verschob sich die Sitzverteilung zur konstituierenden Sitzung des Riester Rates am 14. November 2006. Seither verfügen SPD und WGR/Grüne über je drei Mandate, was sich bei der Besetzung der Ratsgremien auswirkt. Vorsitzender der neuen WGR-Grünen-Fraktion ist Merlin Strzelczyk. Die SPD-Fraktion leitet Reinhold Waldhaus und die CDU-Fraktion Friedrich König. (Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt vom 16. November 2006)
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Rieste zeigt das so genannte Lager Tor in Siber auf rotem Schild. Das achtspitzige Kreuz verweist auf den Johanniter- bzw. Malteserorden. Durch dieses Tor betritt man den Wallfahrtsort Lage aus westlicher Richtung. Das Lager Tor ist das Relikt eines ehemals großen Torhauses aus dem Jahr 1697. Dieses wurde 1864 aus unbekannten Gründen abgebrochen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Der Tourismus am Alfsee ist für die Gemeinde und Region ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Im westlichen Gemeindegebiet befindet sich ein großer Ferienpark mit Ferienhäusern, mehreren Campingplätzen und Sportanlagen. Der Hauptsee mit Bootshafen und Segelschule bietet die Möglichkeit zu Segeln und Surfen. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Badesee mit Wasserskianlage.
Rieste hat die höchste Übernachtungszahl im Landkreis Osnabrück. Die im Jahr 2000 eingeweihte Jugendherberge verfügt über 152 Betten.
Wirtschaft
Der so genannte Niedersachsenpark, ein Gewerbe- und Industriegebiet, liegt in direkter Nachbarschaft zur Autobahn A1 im östlichen Gemeindegebiet.
Verkehr
Am Bahnhof im Zentrum des Ortes hält die NordWestBahn auf der Strecke Delmenhorst–Osnabrück, die das Gemeindegebiet von Südwesten nach Nordosten durchquert. Über die BAB A1 ist Rieste über die Anschlussstelle Neuenkirchen/Vörden zu erreichen.