Wilhelm Gottlob Engelhard von Nathusius (* 29. Juni 1893 in Rheinsberg;† 4. August 1952 in Bonn[1]) war ein Bürgermeister in Wiesbaden und hoher deutscher Beamter der Nachkriegszeit.
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Kindheit und Jugend
Wilhelm von Nathusius war der einzige Sohn des Heinrich von Nathusius (1858-1933), eines königlich preussischen Forstbeamten. Seine Mutter war Marie von Nathusius, geborene von Mandelsloh (1959-1933), Tochter des William von Mandelsloh, dem Besitzer eines Rittergutes in Düendorf. Nathusius hatte drei ältere Schwestern. Ein Bruder seines Vaters war Wilhelm Engelhard von Nathusius d.J., und sein Grossvater war Wilhelm Engelhard von Nathusius d.Ä. In Rheinsberg (bis 1898) und später in Klein Wasserburg wuchs Nathusius auf. Von 1902 bis zum Abitur 1912 besuchte er das humanistische Gymnasium in Wernigerode.
Studium und Krieg
Nach Abitur folgte Jurastudium (Rechts - und Staatswissenschaften) in Genf, Freiburg, Halle, München und Berlin. 1915 wurde er Gerichtsreferendar in Naumburg (Saale). WWI-Teilnahme vom März 1915 bis November 1918 als Leutnant der Reserve. 1921 bestand er das Examen zum Assessor
Berufliche Laufbahn
- bis Ende 1924 im preußischen Innenministerium, = Hilfsreferent in der Kommunalabteilung des Preussischen Ministeriums des Innern insbesondere mit Fragen der kommunalen Verwaltungsreform befasst
- bis Anfang 1929 Regierungsrat (Verkehrs- und Wirtschaftsreferent) bei der Bezirksregierung in Wiesbaden, = Wirtschafts - und Verkehrsdezernent zur Regierung in Wiesbaden
- ab 1929 Landrat in Oberwesterwaldkreis
- ab 1930 Landrat in Dinslaken Niederrhein
- 1931-März 1933 im ehemaligen Kreis Teltow/Berlin
Im März 1933 setzte ihn die nationalsozialistische Regierung ab[2]
- April 1935 - April 1945 Angestellter bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften, zuletzt als Bezirksdirektor Allianz-Versicherungs-AG
- 05. August 1945 - 31. März 1946 stellv. Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn in der Sowjetischen Besatzungszone = Zentralverwaltung des Verkehrswesens von Berlin
- 01. Juli 1946 Ministerialrat im Hessischen Landwirtschaftsministerium = Berufung als Abteilungsleiter und Ministerialrat im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft in Wiesbaden
- 1948 zum 1. Beigeordneter und Bürgermeister und 1. Beigeordneter in Wiesbaden gewählt = von der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung zum Bürgermeister der Stadt Wiesbaden gewählt
- Anfang 1950 Berufung zur Kommissarischen Leitung der Unterabteilung 1A (Verfassung und Staatsrecht) im Bundesinnenministerium (Bonn) = Anfang Jan. 1950 übernahm v. N. sodann die Leitung der Unterabteilung für Verfassung und Staatsrecht im Bundesinnenministerium in Bonn, unter dem Innenminister Gustav Heinemann.
- 31. Juli 1950 Ministerialdirigent
- Oktober 1951[3]Ernennung zum Ministerialdirektor, Leiter der Abteilung Verfassung und Verwaltung im Bundesministerium des Innern [4]unter dem Innenminister Robert Lehr.
Familie
- Am 2. Mai 1929 Heirat mit Ida Hammacher (1908-?) in Wiesbaden. Ihr Vater war Landwirt.
- Drei Kinder (Felicitas, Lilian, Sylvia)[5]
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ gem. Nathusius (1840, 1861), IV. Linie (Königsborn), 1) Wilhelm Gottlob Engelhard, in: Genealogisches Handbuch des Adels (gen. "Gotha", Anm. d. Verf.), Band 57 der Gesamtreihe, Adelige Häuser B Band XI, C.A. Starke Verlag, Limburg a.d. Lahn, 1974, S. 319
- ↑ gem. Munzinger
- ↑ Ernennungsvorschlag in B 134/3355 am 23. Oktober 1951
- ↑ gem Chronik, in: Die Zeit vom 14.08.1952, Nr. 33 [1]
- ↑ bei Wolfgang Ollrog (Bearb.), Johann Christoph Gatterer, der Begründer der wissenschaftlichen Genealogie, in: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete mit Praktischer Forschungshilfe, 47. Jahrgang, Heft 81/82, Februar 1981, C. A. Starke Verlag, Limburg, 1981, Nr. 3.4.6.6.4, S. 81 und Nr. 3.4.6.6.4.1 ff, S. 105
Werke
- ..Verbandes der Heimkehrer Deutschlands e.V., hrsg. von W. von Nathusius ???
- Milchgesetz (mit Nelson) ???
Literatur
- Birgit Schwelling, Zeitgeschichte zwischen Erinnerung und Politik. Die wissenschaftliche Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte, der Verband der Heimkehrer und die Bundesregierung 1957 bis 1975, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Print ISSN: 0042-5702, Volume: 56 | Issue: 2, Cover date: April 2008, Page(s): 227-263, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH ???
- Internationales Biographisches Archiv, Nr. 41/1952 vom 29. September 1952 (bei Munzinger)
Weblinks
- Biographie bei Munzinger (Internationales Biographisches Archiv 41/1952 vom 29. September 1952)