Martin Sonneborn

deutscher Satiriker und Politiker (Die PARTEI), MdEP
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Martin Sonneborn (* 15. Mai 1965 in Göttingen) ist ein deutscher Satiriker und war von Anfang 2000 bis Oktober 2005 Chefredakteur des Satiremagazins Titanic. Seit November 2006 ist er verantwortlicher Redakteur der Satire-Rubrik Spam auf Spiegel Online.

Martin Sonneborn (2009)

Werdegang

Sonneborn ging auf eine katholische Privatschule in Osnabrück, an der er auch sein Abitur ablegte. Danach studierte er Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft in Münster, Wien und Berlin. Seine Magisterarbeit schrieb er über die TITANIC und die Wirkungsmöglichkeiten von Satire. Ab 1995 arbeitete er als Redakteur bei der Titanic und wurde 2000 deren Chefredakteur. Dieses Amt hat er im Oktober 2005 an seinen Redaktionskollegen Thomas Gsella abgegeben.

Sonneborn ist bekannt für medienwirksame Aktionen. So schrieb er kurz vor der Vergabe der Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Jahr 2000 auf Englisch ein Fax an die wahlberechtigten FIFA-Mitglieder. In dem Fax wurde ihnen eine „Schwarzwälder Kuckucksuhr und ein Fresskorb mit Bierkrug“ in Aussicht gestellt, wenn sie für Deutschland als Austragungsort stimmen würden. Unter ihnen befand sich auch der Neuseeländer Charles Dempsey, der sich schlussendlich entgegen früheren Absichten und auch entgegen den Anweisungen seines Heimatverbands der Stimme enthielt, und Deutschland wurde in der finalen Auszählung mit 12:11 Stimmen gegen Südafrika als Austragungsort für die Fußball-WM 2006 gewählt. Im Fall eines Gleichstandes hätte Präsident Joseph Blatter mit seiner Stimme entschieden und Blatter war stets ein Anhänger der südafrikanischen Bewerbung. Der „Bestechungsversuch“ geriet international in die Schlagzeilen. Dempsey bestätigte die Aktion angeblich später mit den Worten „This final fax broke my neck.“[1]

Am 2. August 2004 gründete Sonneborn gemeinsam mit weiteren Redakteuren der Titanic Die PARTEI, als deren Bundesvorsitzender er amtiert. Wegen dieser Tätigkeit wird er als Politclown bezeichnet.[2]

Am 2. Oktober 2008 erschien der Kinofilm „Heimatkunde“, in dem der Dokumentarfilmer Andreas Coerper Sonneborn bei einer Umwanderung Berlins begleitet [3].

Sonneborn ist seit dem 26. Mai 2009 in der satirischen Nachrichtensendung "Heute Show" im ZDF als Außenreporter zu sehen.

Er ist Mitglied der Titanic Boy Group (zus. mit Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt).

Veröffentlichung

  • Ich tat es für mein Land. Wie TITANIC einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte: Protokoll einer erfolgreichen Bestechung. Bombus, München 2005, ISBN 3-936-26137-7.
  • Das Partei-Buch: Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2009, ISBN 3-462-04090-1.

Filmographie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. David Crossland: World Cup Bribe? - The Hoax That Brought the World Cup to Germany Artikel von Spiegel Online International
  2. Alexander Kohnen: Politclowns reißen den Wahlkampf an sich in Die Welt, 10. August 2009
  3. Heimatkunde - Homepage zum Film