Bünde

Stadt in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf ngw.nl
Lage der Stadt Bünde in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: NRW
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Kreis Herford
Fläche: 59,30 km²
Einwohner: 48.300 (30. September 2004)
Bevölkerungsdichte: 762 Einwohner/km²
Höhe: 59-175 m ü. NN
Postleitzahl: 32257
Vorwahl: 05223
Geografische Lage: 52° 12' n. Br.
8° 36' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HF
Gemeindeschlüssel: 05 7 58 004
Stadtgliederung: 12 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 13 + 15
32257 Bünde
Offizielle Website: www.buende.de
E-Mail-Adresse: info@buende.de
Politik
Bürgermeister: Anett Kleine-Döpke-Güse (CDU)
Stellv. Bürgermeister : Gilbert Altemeier SPD

Bünde ist eine Stadt im Nordwesten des Kreises Herford in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Sie ist bis weit über die Landesgrenzen hinaus als die Zigarrenstadt Deutschlands bekannt.

Geografie

Bünde liegt im Ravensberger Hügelland zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Die Else durchquert das Stadtgebiet in West-Ost-Richtung. Die Else bildet mit der Hase bei Melle eine Bifurkation. Neben der Else gibt es jedoch eine vielzahl kleiner Bäche auf Bünder Stadtgebiet, die in die Else münden. In Gewinghausen, einem Gebiet im Stadtteil Ennigloh, befindet sich auch ein Moorgebiet. Mit dem Doberg verfügt die Stadt Bünde über eine der umfangreichsten Fossilienlagerstätten aus der Zeit des Oligozän nördlich der Alpen. Der Doberg erhebt sich im Süden der Stadt und ist 30 Meter hoch. Er besteht aus den Sedimenten des Oligozän-Meeres und gibt Auskunft über die Meeresfauna der damaligen Zeit. Der höchste Punkt auf Stadtgebiet liegt auf einer Höhe von 175 m, der tiefste Punkt an der Else gelegen bei 59 m.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Bünde hat eine Fläche von 5930 ha. Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt 10,7 km, die Ost-West Ausdehnung 11 km.

Nachbargemeinden

Bünde grenzt im Osten an die Gemeinde Kirchlengern, im Süden an die Großgemeinde Hiddenhausen, die Stadt Enger sowie die Stadt Spenge, im Westen an die Gemeinde Rödinghausen und die niedersächsische Stadt Melle (Landkreis Osnabrück) und im Norden an die Gemeinde Hüllhorst (Kreis Minden-Lübbecke). Die Stadt hat den Status einer mittleren kreisangehörigen Stadt.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus 12 verschiedenen Stadtteilen:

  • Bünde-Mitte (11.210 Einwohner)
  • Ennigloh (9.175 Einwohner)
  • Spradow (4.901 Einwohner)
  • Südlengern (4.627 Einwohner)
  • Dünne (4.151 Einwohner)
  • Holsen (3.786 Einwohner)
  • Hunnebrock (3.269 Einwohner)
  • Ahle (2.061 Einwohner)
  • Bustedt (1.755 Einwohner)
  • Hüffen (1.594 Einwohner)
  • Muckum (877 Einwohner)
  • Werfen (894 Einwohner)

(Stand 30. September 2004)

Geschichte

 
Else

Im Jahre 853 wurde Bünde erstmals als "Buginithi" erwähnt. Das Stadtwappen (zwei sich die Hand reichende Ritter) spielt auf die Sachsen Hengist und Horsa an, die der Sage nach im 5. Jahrhundert an dieser Stelle einen Bund zur Eroberung Englands schlossen. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. hat Bünde 1719 zur Stadt erhoben. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Bünde zu einem Zentrum der deutschen Tabakindustrie und wurde als die Zigarrenstadt bekannt. 1945 wurde Bünde Sitz der alliierten 'Control Commission for Germany' (CCG). Die alte Stadt Bünde wurde durch die Gebietsreform 1969 mit dem Amt Ennigloh und einem Teil des Amts Herford-Hiddenhausen zur heutigen Stadt vereinigt.

Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erhält die NSDAP in Bünde 53% der Stimmen und die DNVP insgesamt 14,3%. Im Amt Ennigloh (damals gab es die Stadt Bünde und das Autonome Ennigloh ) erhält die NSDAP 44,4% und die DNVP 4,2%. Hitlers Partei, die NSDAP findet bei 70% der Bevölkerung weitgehend Akzeptanz. Dies spiegelt sich auch im Ergebnis der Reichtagswahl wieder: Hitler erhält 51,9% der Wahlberechtigten. Als Ergebnis des Wahlentscheides hissen Nationalsozialisten zwei Tage nach der Wahl die Hakenkreuzfahne am Rathausgebäude. Bei den folgenden Kommunalwahlen erhält die NSDAP 10 der insgesamt 18 Mandate und bildet damit die Absolute Mehrheit. Der Siegeszug der NSDAP ist nicht aufzuhalten, zuerst auf Reichsebene und dann der Kommunale Erfolg. Die Faschisten besetzen wichtige Amtspositionen, jedoch gelingt es ihnen nicht den Bürgermeister abzulösen.

Datei:Flag Germany 1933.png
Die Flagge der Nationalsozialisten

Nach diesen politischen Erfolgen will die NSDAP den Bürgern mit der Volksgemeinschaft näher treten („Wir“ – Gefühl). Der Nationalsozialistische Staat will die Arbeiterschaft für sich gewinnen, dazu werden 1. Mai Kundgebungen durchgeführt. Daraufhin werden Gewerkschaften und Arbeitervereine verboten. Viele Gewerkschafts-, SPD- und KPD Mitglieder werden in den Betriebsräten abgelöst und durch Mitglieder der Arbeiterorganisation der NSDAP abgelöst. Der NS-Staat führte eine Gleichschaltung der bürgerlichen Vereine durch, das heißt um etwas zu Entscheiden wurde in den Vereinen nicht mehr gewählt sondern es herrschte dort, wie im Deutschen Reich, das Führerprinzip . Der amtierende Bürgermeister Dr. Moes wird von NSDAP Beauftragten in seinen politischen Entscheidungen beeinflusst. Die KPD leistet Widerstand und versucht Parteistrukturen zu reorganisieren. SPD -, KPD Mitglieder und andere Kommunisten veranstalten geheime Treffen und entwerfen Flugblätter und Druckschriften. Damit versuchen sie die Bevölkerung vor den Zielen Hitlers zu warnen. Jedoch nimmt die Gestapo ende September 1935 , 15 Mitglieder der KPD , SPD und weitere Personen fest.

1943 finden Fliegerangriffe auf die Bahnstrecken statt und die Zivilbevölkerung wird durch Bordwaffen getötet. Am 22. Februar 1944 erfolgte ein gezieltes Bombenangriff auf die Stadt, dabei wurden 140 Sprengbomben und 160 Brandbomben abgeworfen.

Am 2. April 1945 passieren Teile der 5. US - Panzerdivision den Landkreis Herford und somit ist Bünde von den Nationalsozialisten befreit worden. Einen Tag später um 12 Uhr wird die Stadt Bünde und das Amt Ennigloh amerikanischen Truppen übergeben.


Politik

Rat der Stadt Bünde (Stadtrat)

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Politische Jugendorganisationen in Bünde


Städtepartnerschaften

Behörden

Datei:Zollamt-buende.jpg
Zollamt an der Wasserbreite

.

  • Amtsgericht
  • Finanzamt
  • Zentrale Steuerzeichenstelle (Einzige Zollstelle in der BRD an der Banderolen / Steuerzeichen für alle Tabakprodukte abgegeben werden. Einnahmen aus der Tabaksteuer in 2003 14,1 Mrd. Euro.)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Laurentiuskirche

Museen

  • Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum (wegen Renovierungsarbeiten z. Z. geschlossen): Dort können historische Pfeifen aus aller Welt, sowie die größte Zigarre der Welt besichtigt werden.
  • Dobergmuseum - Geologisches Museum Ostwestfalen-Lippe Hier befinden sich zahlreiche Fossilienfunde aus dem nahen Doberg, aber ebenso auch Fossilien aus der näheren und weiteren Umgebung von Bünde, insbesondere aus dem Wiehengebirge und der Herforder Liasmulde.
  • Kreisheimatmuseum Der Striediecksche Hof, der Spieker und das Dammhaus gewähren mit einer großen Bauernmöbelausstellung Einblicke in ländliches Arbeits- und Alltagsleben.

Vereine

  • BTW Bünder Turnverein Westfalia
  • Bünder Kantorei
  • CVJM Bünde
  • Weitere Vereine siehe Homepage der Stadt Bünde

Bauwerke

  • Laurentiuskirche: Eine der ältesten Kirchengründungen Westfalens (ca. 778-840).
  • Pauluskirche: 1869-1873
  • Tabakspeicher: Der einzige in Westfalen noch verbliebene Tabakspeicher, in dem noch wirklich Tabak lagert.
  • Musikschule: Prächtiges Jugendstilgebäude (1902).
  • Zahlreiche Fachwerkhäuser im Stadtzentrum

Parks

  • Steinmeisterpark

Naturdenkmäler

  • Doberg: Zahlreiche Fossilien. 30 Millionen Jahre alte Ablagerungen.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Auf Bünder Gebiet befindet sich eine Anschlussstelle der Autobahn A30, die das Stadtgebiet im Süden durchquert. Des Weiteren besitzt Bünde einen InterCity-Bahnhof an der Linie Amsterdam-Berlin, der auch als Knotenpunkt für den Regionalverkehr Richtung Lübbecke und Rahden sowie Osnabrück und Bielefeld dient.
Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe an.

Seit 1996 verfügt die Stadt Bünde über ein modernes Stadtbussystem mit einem eigenen Zentralen Busbahnhof. Zudem besitzt die Stadt einen Zentralen Omnibusbahnhof, von dem Busse in die Nachbarstädte fahren.

Ansässige Unternehmen

Größter Arbeitgeber in Bünde ist der Küchengerätehersteller Imperial. Aus der Blütezeit der Tabakindustrie sind noch die Traditionsunternehmen Arnold André und August Schuster in der Stadt verblieben. Traditionell sind auch die Küchenhersteller stark vertreten. Weiterhin befindet sich die bekannte Firma Revell mit ihrem einzigen deutschen Standort in Bünde.

Öffentliche Einrichtungen

  • Randringhausen: Der staatlich anerkannte Erholungsort im Nordosten des Stadtgebiets dient - schon seit dem 18. Jahrhundert als Kurgebiet. Zwei Kurhäuser für Moor- Schwefel- und Bewegungsbäder.
  • Kliniken:Lukas-Krankenhaus

Bildung



Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten sind in Bünde geboren:

Weitere Persönlichkeiten

Folgende Persönlichkeiten stammen nicht aus Bünde, haben aber in der Stadt gewirkt:

  • Fritz Pleitgen, Journalist. Besuchte hier zeitweise das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und betätigte sich während dieser Zeit für die damalige 'Freie Presse' als Sportreporter.
  • Friedrich Langewiesche, 1867 in Elberfeld geboren, wirkte seit 1896 bis zu seinem Tode 1958 in seiner Heimatstadt Bünde, deren erster Ehrenbürger er 1953 wurde. Er fand im Doberg einen Zahnwalschädel (1911) und der Arbeiter Fritz Hüffmann ein Seekuhskelett (1912) aus der Zeit vor ca. 25 - 28 Mio. Jahren. Die Fossilien, die nach ihm benannt wurden (Eosqualodon langewieschei und Anomotherium langewieschei), sind im Dobergmuseum (s.o.) ausgestellt. Langewiesche war Träger des Großen Verdienstkreuzes und erhielt diverse Ehrenbriefe und Ehrenmitgliedschaften von zahlreichen Vereinen und Verbänden.
  • Maximilian Hecker, Musiker. Lebte viele Jahre in Bünde und hat dort sein Abitur gemacht.
  • C. C. Catch (bürgerlich: Caroline Gertrud Catherina Müller), Musikerin, zog 1979 nach Bünde

Jährliche Veranstaltungen

  • Bünder Missionsfest
  • Zwiebelmarkt
  • Frühlingsfest