Die Stadt Luxemburg (Lëtzebuerg; Luxembourg) ist die Hauptstadt und größte Stadt des gleichnamigen Staates sowie eines gleichnamigen Distrikts und eines gleichnamigen Kantons innerhalb dieses Staates. Sie liegt an den Flüssen Alzette und Pétrusse.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Distrikt: | Luxemburg |
Kanton: | Luxemburg |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 1 |
Fläche: | 51,73 km² |
- Rang: | 1 von 118 |
Einwohner: | 82.268 (03.10.2002) |
- Rang: | 1 von 118 |
Bevölkerungsdichte: | 1.515,1 Einw./km² |
Website: | www.luxembourg-city.lu |
Ansicht | |
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Nachbarn
Luxemburg ist neben Metz, Saarbrücken und Trier ein Zentrum im Gebiet Saar-Lor-Lux.
Geschichte
Zur Römerzeit wurde das Gebiet von Luxemburg-Stadt von zwei Konsularstraßen durchquert. An deren Kreuzung stand ein befestigter Turm. Durch einen Tauschakt mit der Abtei Sankt Maximin in Trier kam das kleine Kastell 963 in den Besitz Graf Siegfrieds, einem nahen Verwandten der Könige Frankreichs und der deutschen Kaiser. Auf dem „Bockfelsen“ ließ Siegfried seine Burg bauen, die den Namen „Lucilinburhuc“ (kleines Kastell) trägt und zum ersten Mal im besagten Tauschakt erwähnt wird.
In der Vorburg weiht der Trierer Erzbischof Egbert 987 fünf Altäre in der Erlöserkirche (später Michaelskirche), vor der Kirche, an einer römischen Straßenkreuzung, entsteht ein Markt, um den sich die Stadt entwickelt.
Ende des 11. Jahrhunderts besitzt die Burg einen Wohnturm und unterhalb der Burg gründen die Grafen 1083 ihre Hausklöster, die Münsterabtei, die die Stadtschule beherbergt und in der sich die letzte Ruhestätte jener Grafen befindet, die sich im Siegel der Gründungsurkunde zum ersten Mal als Grafen von Luxemburg bezeichnen.
Während unterhalb der Burg am Flüsschen Alzette ein Handwerkerviertel entsteht, in dem Anfang des 14. Jahrhunderts ein Hospiz gegründet wird, dehnt sich die Oberstadt, die seit dem 10. Jahrhundert durch einen Schutzwall befestigt ist, im 12. Jahrhundert nach Westen aus.
Um die neue Nikolauskirche entsteht ein Stadtviertel mit eigenem Markt, dem Novum Forum. Um dieses Viertel in die Stadtbefestigungen einzubeziehen, wird Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Bau einer Ringmauer begonnen, die nun ein Stadtgebiet von 5 Hektar umschließt.
Aus der ursprünglichen Burgsiedlung hat sich in dieser Zeit eine Stadt entwickelt, die 1244 von Gräfin Ermesinde die Freiheitsrechte verliehen bekommt. Es handelt sich wohl um eine Ausdehnung der Rechte und Pflichten auf das gesamte Stadtgebiet, die ihr Vater, Graf Heinrich von Namur-Luxemburg, ursprünglich den Bewohnern des Neubauviertels an der Nikolauskirche möglicherweise mündlich zugesichert hat.
Um 1340, unter der Herrschaft von Johann dem Blinden, wird mit dem Bau der großen mittelalterlichen Ringmauer begonnen, deren Verlauf die Oberstadt bis ins 19. Jahrhundert vom Umland trennt.
- 1354 wird Luxemburg Herzogtum.
- 1443 wird die Stadt von Burgundertruppen unter Philipp dem Guten eingenommen.
Luxemburg wird Teil der burgundischen, später der spanischen und österreichischen Niederlande und die Stadt wird ab dem 16. Jahrhundert zu einer der stärksten Festungen Europas, dem Gibraltar des Nordens ausgebaut. In der Festung wechseln sich Burgunder, Spanier, Franzosen, wiederum Spanier, Österreicher, wiederum Franzosen und Preußen ab. So waren es z.B. die Österreicher, die sich ab 1715 für 80 Jahre in Luxemburg aufhielten und die die äußeren Befestigunganlagen weiter stark ausbauten, um einen möglichen französischen Angriff zu verhindern.
- Ab den 17. Jht entstehen die Kasematten und Minengänge, 23 km in den Felsen gehauene oder gemauerte Gänge und eingewölbte, bombensichere Räume. Sie dienten als Artilleriestellungen, beherbergten vor Bombeneinschlag zu schützende Einrichtungen und erlaubten im Notfall die weiter entfernten Festungsteile unterirdisch zu erreichen. Noch heute sind 16 km dieser Anlage zugänglich.
- Der „Wiener Kongress“ garantiert 1815 Luxemburgs Unabhängigkeit und erklärt Luxemburg zum Großherzogtum. Der holländische König wird in Personalunion Großherzog von Luxemburg. Zur gleichen Zeit wird die Stadt Bundesfestung und erhält eine preußische Garnison.
- Die Londoner Konferenz erklärt Luxemburg 1867 für neutral, die preußischen Truppen ziehen ab und die Festung wird geschleift.
Noch zweimal erhält Luxemburg „unerwünschten“ Besuch: Von 1914 bis 1918 und von 1940 bis 1944 wird das kleine Land von deutschen Truppen besetzt.
Nach der deutschen Besetzung am 10. Mai 1940 untersteht das Großherzogtum als CdZ-Gebiet Luxemburg seit dem 2. August 1940 einem von Deutschland eingesetzten Chef der Zivilverwaltung. Danach wird die Stadt Luxemburg vorläufig von einem deutschen Verwaltungskommissar geleitet.
Am 1. Dezember 1940 wird der Verwaltungsaufbau den reichsdeutschen Verhältnissen angeglichen. Danach wird die Stadt Luxemburg als deutscher Stadtkreis nach der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verwaltet. An ihrer Spitze steht nunmehr ein deutscher Oberbürgermeister.
Zum 1. April 1943 werden aus dem Landkreis Esch, dem früheren Distrikt Luxemburg, die Gemeinden Hesperingen (teilweise), Niederanven (teilweise), Strassen und Walferdingen in den Stadtkreis Luxemburg eingegliedert.
Mit der Befreiung durch US-amerikanische Truppen im September 1944 endet die deutsche Besatzungszeit.
Stadtbild
Die Stadt Luxemburg setzt sich aus 24 Stadtteilen zusammen: Beggen, Belair, Bonneweg Nord / Verlorenkost, Bonneweg Süd, Oberstadt (Kern der ehemaligen Festung), Cents, Cessingen, Clausen, Dommeldingen, Eich, Bahnhofsviertel, Gasperich, Grund, Hamm, Hollerich, Kirchberg, Limpertsberg, Merl, Mühlenbach, Neudorf / Weimershof, Pfaffenthal, Pulvermühl, Rollingergrund / Belair-Nord, Weimerskirch.
In der Hauptstadt findet man neben Geschäftsstraßen noch mehrere Theater. Der Place d'Armes ist im Sommer der Anziehungspunkt für alle Altersschichten.
Hauptmerkmal des Stadtbildes ist das Pétrussetal (deutsch: Petruss-Tal). Es ist Spaziergängern vorbehalten und grenzt die Oberstadt vom Bahnhofsviertel ab.
Veranstaltungen
- Schobermesse (Schueberfouer) im August jeden Jahres
Sehenswürdigkeiten
- Die Kathedrale Notre Dame (von den Luxemburgern liebevoll Kathedrale unserer lieben Frau genannt) ist eine nachgothische Kathedrale. In ihr wird jedes Jahr die Octave gefeiert, eine Wallfahrt zu Ehren der Mutter Gottes, der Schutzpatronin der Stadt Luxemburg. 1994 wurden die Festungsreste und die Altstadt in die Unesco Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Kasematten können in den Sommermonaten besichtigt werden.
- Großherzogliches Palais - Petruss-Tal - Stadtteil Grund - Bockfelsen - Stadtteil Kirchberg - Fort Thüngen (lux. "Drei Eicheln") - Fischmarkt (Luxemburg) - Gëlle Fra (Kriegsdenkmal) - Corniche - Heiliggeist-Zitadelle - Kasematten - Rham-Plateau - Spanische Türmchen - Abtei Neumünster - Wilhelmsplatz (lux. "Knuedeler") mit dem Reiterstandbild Wilhelms - Paradeplatz (Place d'Armes) mit dem Stadt-Palais - Adolphe-Brücke - Clairefontaine-Platz und das Denkmal der Großherzogin Charlotte - Passerelle - St.-Michaelskirche - Großherzogin-Charlotte-Brücke ("Rote Brücke") - Johanneskirche - Mahnmal der Luxemburger Solidarität (Kanounenhiwel) - Kongregationskirche - Quirinuskapelle - Das Grabmal vom Hauptmann von Köpenick
Bürgermeister von Luxemburg seit 1800
Name | Amtszeit |
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François Scheffer | 1800-1802 |
Jean-Baptiste Servais | 1803-1811 |
Charles Baron de Tornaco | 1811-1814 |
Bonaventure Dutreux-Boch | 1814-1816 |
François Scheffer | 1816-1817 |
Constantin Joseph Pescatore | 1817-1820 |
François Scheffer | 1820-1822 |
François Röser | 1822-1827 |
François Scheffer | 1827-1843 |
Fernand Pescatore | 1844-1848 |
Jean-Pierre David Heldenstein | 1848-1850 |
Gabriel de Marie | 1850-1854 |
Jean-Pierre David Heldenstein | 1855-1865 |
Théodore Eberhard | 1865-1869 |
Jean Mersch-Wittenauer | 1869-1873 |
Charles Simonis | 1873-1875 |
Emmanuel Servais | 1875-1890 |
Alexis Brasseur | 1890-1894 |
Emile Mousel | 1894-1904 |
Alphonse Munchen | 1905-1914 |
Léandre Lacroix | 1914-1918 |
Luc Housse | 1918-1920 |
Gaston Diderich | 1921-1946 |
Emile Hamilius | 1946-1963 |
Paul Wilwertz | 1964-1969 |
Colette Flesch | 1970-1980 |
Camille Polfer | 1980-1981 |
Lydie Wurth-Polfer | 1982-1999 |
Paul Helminger | seit 1999 |