Heil

drückt Begnadung, Erfolg, Ganzheit, Gesundheit und in religiöser Bedeutung Erlösung aus
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In der Alltagssprache drückt Heil als veraltetes Wort Begnadung, Erfolg oder Gesundheit oder religiöses Heil aus und wurde/wird auch in diesen Bedeutungen (oft abgewandelt) verwendet (z.B.: "heilig" bzw. "Waidmanns Heil!" bzw. "heilsam").

Religiöse Vorstellungen von Heil

Der religiöse Sinn von Heil liegt einerseits im Sinne von heilsam oder heilig, vor allem aber in den Vorstellungen von Erlösung.

Altnordische Vorstellung von Heil

Heil bezeichnete ursprünglich eine gemeingermanische Vorstellung, welche die persönliche Eigenschaft bezeichnete, allgemein eine glückliche Hand bei Allem zu haben oder speziell z.B. einen grünen Daumen zu haben, kurz: 'Glück' zu haben, noch über eine bloße Glückssträhne hinaus. "Heil" zu haben, war nicht damit identisch, tüchtig oder tapfer zu sein - vgl. dazu ähnlich magisch besetzte Begriffe wie Tyche, Fortuna ("Fortüne"), Schicksal. Antonym zum "Heil" war und (eingeschränkt) ist "Unheil" (vgl. dazu das - bekanntermaßen schwarze und klebrige - "Pech").

Frühmittelalterliche Königssippen ("stirps regia"), allen voran die fränkischen Merowinger, hatten eine sie umgebende Heilsaura, das sogenannte Königsheil, das die Vormachtstellung der Sippe legitimierte. Ein für Zeitgenossen deutlich erkennbares Ausbleiben von Erfolg konnte als Verlust dieses Heils gewertet werden und zu einem Machtwechsel führen.

Der dänische Religions- und Sozialwissenschaftler Wilhelm Grønbech (Geist der Germanen) erforschte diese Vorstellungen erstmals gründlich.

Heil als Grußformel

In Teilen Österreichs wird "Heil" noch heutzutage als Gruß unter Freunden verwendet, so wie in Bayern das "Servus". Das hat damit zu tun, dass das "Heil" auch vor der Zeit des Nationalsozialismus als Grußformel verwendet wurde, die sich bis heute gehalten hat. Auch unter Anhängern des Black Metal und Viking Metal findet der Gruß heutzutage häufig Verwendung.

Kampf- und Grußformel im Nationalsozialismus

Zur der Form des Ausrufs "Heil!" im Sinne von persönlichem Heil (entspricht dem englischen Hail!), was vor 1918 in bestimmten politischen Gruppierungen des Deutschen Reiches und Österreichs eine von mehreren Grußformeln (Interjektion) war (vgl. Hoch!), trat ein exzessiver Gebrauch im Nationalsozialismus (Heil Hitler!, auch: Sieg Heil! an Stelle von Guten Tag!'/Grüß Gott!).

"Heil Hitler!" war als Endformel von Briefen (an Stelle von z.B. mit freundlichen Grüßen/Hochachtungsvoll) im öffentlichen Briefverkehr verbindlich, und auch sonst tunlich, um Repressionen zu vermeiden.

Mit der Niederwerfung des Dritten Reiches geriet diese Gruß schlagartig außer Gebrauch.

Siehe auch

Heiland, heilig, Heilkunst, Hitlergruß