Das Anthropozän ist eine von Paul Crutzen geprägte Bezeichnung für dasjenige Erdzeitalter, in dem die Einwirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt eine mit natürlichen Einflüssen vergleichbare Dimension erreicht haben. Nach einem Vorschlag britischer Geologen soll als Beginn des Anthropozäns das Jahr 1800 (der Beginn der Industrialisierung) festgelegt werden.[1]

Die Bedürfnisse der wachsenden Weltbevölkerung, zum Beispiel
- der Flächenbedarf für Städte und Straßen
- der Bedarf an Rohstoffen zum Bau der menschlichen Infrastruktur
- der Energiebedarf für die zunehmende Technik
- der Wasser- und Nahrungsbedarf für die Versorgung der Menschen
haben zu teilweise erheblichen Veränderungen der Ökosysteme bis hin zu deren Schädigung geführt, was wiederum zu einem direkten oder indirekten Rückgang der Artenvielfalt (Biodiversität) geführt hat.
Zur Befriedigung seiner Bedürfnisse gestaltet der moderne (anthropozäne) Mensch die Umwelt um, wobei häufig die komplexen Strukturen der Ökosysteme zerstört werden.
Beispiele für den Einfluss des Menschen auf die Umwelt
Aral-See
Der Aral-See versalzt immer mehr und hat dramatisch an Größe verloren, weil Wasser aus den Zuflüssen zu Bewässerung von Baumwollplantagen abgeführt wird.
Ozonloch
Durch den Einsatz von ursprünglich als umweltfreundlich angesehenen neuartigen Kühlmitteln, den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), wurden Teile der stratosphärischen Ozonschicht zerstört. Insbesondere über der Antarktis wird das sog. Ozonloch beobachtet.
Globale Erwärmung
Der Mensch hat einen wesentlichen Anteil an der derzeit beobachteten Globalen Erwärmung.
Einzelnachweise
- ↑ Jan Zalasiewicz et al.: Are we now living in the Anthropocene? in: GSA Today, Bd. 18, 2008, S. 4-8. doi:10.1130/GSAT01802A.1
Weblinks
- Paul Crutzen: Geology of mankind. (PDF-Datei; 114 kB)
- Paul Crutzen & Eugene Stoermer: The Anthropocene.
- Leben im Anthropozän. Geoberg.de
- Anthropozän. Artikel im klimawiki.org Bildungswiki