Burgtreswitz
Burgtreswitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Moosbach im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Es liegt etwa einen Kilometer nordwestlich von Moosbach an der Pfreimd. Über dem Tal erhebt sich das ehemalige Schloss.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1218 mit der Nennung des Ritters Pernoldus von Draeswitz als Ministerialer der Grafen von Ortenburg-Murach. 1272 kam die Burg in den Besitz der Wittelsbacher.
1304 wird Konrad II von Paulsdorf als erster Pfleger in Burgtreswitz genannt. Das Amt Treswitz umfasste die Gebiete um Moosbach, Eslarn und Waidhaus. 1410 erhielt Treswitz die niedere Gerichtsbarkeit, 1585 die hohe Gerichtsbarkeit. 1594 erfolgte der Zusammenschluss der Pflegeämter Treswitz und Tännesberg mit Sitz in Burgtreswitz.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1634 durch kaiserliche Truppen zerstört. Der Wiederaufbau zog sich in mehreren Abschnitten über Jahrzehnte hin. 1690 wurde die erste hl. Messe in der neuen Schlosskapelle „Zur Unbefleckten Empfängnis“ gefeiert.
Von 1734 bis 1735 und erneut 1779 bis 1786 fanden Umbauten statt, in deren Verlauf der Turm abgebrochen und ein neues Torgewölbe errichtet wurde. Das Amt Treswitz-Tännesberg wurde 1803 in ein Landgericht umgewandelt und 1809 nach Vohenstrauß verlegt. In den Jahren 1810 bis 1813 erwarb die Gemeinde Burgtreswitz das Schloss und verkaufte es teilweise weiter. Es diente in den folgenden Jahren als landwirtschaftlicher Betrieb, Gastwirtschaft und Brauerei.
Am 11. Juli 1885 gründeten 29 Männer im Gasthof „Zum goldenen Löwen“ die Freiwillige Feuerwehr Burgtreswitz. Am 1. April 1971 kam Burgtreswitz im Rahmen der Gebietsreform in Bayern zur Gemeinde Moosbach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
1983 erwarb die Gemeinde Moosbach das urspünglich aus dem 13. Jahrhundert stammende Schloss. 1986 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, die vom 1985 gegründeten Förderverein Schloss Burgtreswitz betrieben werden und noch nicht abgeschlossen sind. Im Schloss befinden sich ein Heimatmuseum, ein Jagd- und Fischereimuseum und eine Info-Stelle des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald mit Dauerausstellung. Seit 1997 findet jedes Jahr im Schloss Burgtreswitz Freilichttheater statt.
Die neugotische Filialkirche Mariä Unbefleckte Empfängnis wurde in den Jahren 1857 bis 1859 von der Gemeinde Burgtreswitz statt der verfallenen Schlosskapelle errichtet. Die Inneneinrichtung mit einem reichverzierten Hochaltar des 17. Jahrhunderts und sehenswerter Kanzel stammt aus der alten Schlosskapelle. Vor der Kirche befindet sich das Kriegerdenkmal, ein Granitobelisk.
Die heutige Brücke über die Pfreimd entstand um 1910. Unterhalb der Brücke steht eine Steinfigur des hl. Nepomuk, wohl Mitte 18. Jahrhundert.
An der Straße nach Moosbach liegt die Kapelle St. Sebastian aus dem 19. Jahrhundert. Dort befindet sich ein Säulenbildstock aus dem Jahr 1717.