Wattenmeer (Nordsee)

dynamische Gezeitenlandschaft im Küstensaum der Nordsee
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Das Wattenmeer der Nordsee ist eine von Ebbe und Flut geprägte Landschaft zwischen Esbjerg (Dänemark) im Norden und Den Helder (Niederlande) im Westen. Große Teile sind mittlerweile zum Nationalpark erklärt worden.

Das Wattenmeer verdankt seine Entstehung in erster Linie dem Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit. Immer wieder brach das Meer - insbesondere bei Sturmfluten - in das Land ein. So entstanden Flachwasserzonen, die bei Ebbe trockenfallen - das Watt. Das Watt ist von Tideströmen, den Prielen durchzogen, durch die das Wasser zweimal täglich aufläuft und wieder abläuft. Alte, an der ehemaligen Küstenlinie gelegene höhere Gebiete wurden zu Inseln, wie Römö in Dänemark, Sylt und Amrum in Nordfriesland, Scharhörn zwischen den Mündungen der Elbe und Weser, Langeoog, Baltrum, Wangerooge und Borkum vor der ostfriesischen Küste und Schiermonnikoog, Terschelling, Ameland, Vlieland und Texel in den Niederlanden. An der Halbinsel Eiderstedt geht das Festland noch fast bis an die ursprüngliche Küstenlinie.

Das Wattenmeer ist ein besonders wichtiges Naturgebiet und verfügt über in diesem Ausmaß einzigartige Lebensgemeinschaften. Nach dem Boden unterscheidet man Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt. Der Wattboden ist extrem dicht von Muscheln, Wattwürmern, Schnecken, Krebsen besiedelt. Sehr dicht ist auch die Besiedlung durch Meiofauna und Kieselalgen. Auf den höher gelegenen Wattflächen finden sich Queller und Salzwiesenpflanzen. Es gibt 250 Arten, die ausschließlich im Wattenmeer leben!

Nicht nur durch den Artenreichtum ist das Wattenmeer ökologisch bedeutsam, es stellt auch im weltweiten Vergleich einen der Biotope mit der höchsten Produktion dar. Das Wattenmeer ist zugleich eine wichtige Kinderstube für Fische.