Membrandestillation

ein thermisch angetriebenes Trennverfahren, bei dem die Trennung durch Phasenwechsel erfolgt. Eine hydrophobe Membran stellt eine Barriere für die flüssige Phase dar und lässt die Dampfphase (z. B. Wasserdampf) durch die Poren der Membran passieren.
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Die Membrandestillation (MD) ist eine Mischung aus thermischem und Membran-Entsalzungsverfahren.

Prinzip

Die Trennung von Wasser und Salz geschieht durch eine microporöse, hydrophobe Membran (z.B. aus PTFE), die einerseits durch ihre Oberflächeneigenschaften von flüssigem Wasser nicht benetzt wird, andererseits durch ihre hohe Porosität Wasserdampf sehr gut durchlässt. Die treibende Kraft ist hierbei die Temperaturdifferenz zwischen einem Kondensator- und einem Verdampferkanal. Zwischen diesen beiden Kanälen liegt der Destillatkanal, der vom kalten Kondensatorkanal durch eine Folie und vom heißen Verdampferkanal durch oben genannte Membran abgetrennt ist. Dadurch, dass nur Dampf die Membran durchdringen kann, entsteht ein sehr reines Destillat, dem Mineralien hinzugegeben werden müssen um es trinkbar zu machen.

 

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Verfahren arbeitet bei niedrigen Temperaturen von 60 – 95°C. Dadurch können Solarkollektoren oder die Abwärme von Kraftwerken und Motoren als Energiequelle dienen.
  • Verwendete Membranen sind unempfindlicher als Membranen die für Umkehrosmose verwendet werden (Austrocknen, Algen, chemische Verunreinigungen).
  • Durch die niedrigen Betriebstemperaturen entstehen weniger Ablagerungen in Rohrleitungen und Modulen.
  • Anlagen arbeiten bei Umgebungsdruck und sind daher kostengünstiger zu bauen.
  • Funktioniert auch mit hohen Salzkonzentrationen des Rohwassers.
  • Das entstehende Destillat ist sehr rein (κ < 10 µS/cm).
  • Die Anlagen sind durch ihren modularen Aufbau beliebig erweiterbar.

Nachteile

  • Werden die Anlagen mit Solarkollektoren betrieben, so ist der Platzbedarf im Vergleich zu RO-Anlagen relativ hoch.