Raketentreibstoff

Antriebsstoff von Raketenmotoren
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Raketentreibstoff ist Treibstoff für den Antrieb einer Rakete. Je nach Größe der Raketen werden folgende Antriebe verwendet. Bei chemischen Raketen ist meist ein Treibstoff und ein Oxidator vonnöten. Diese können vor dem Start in gemischter oder ungemischter Form vorliegen (ersteres ist bei der Feststoffrakete der Fall)

Festtreibstoff

Für Feuerwerks- und Modellraketen wird meist Schwarzpulver verwendet. Für größere Feststoffraketen werden meist spezielle gießfähige Gemische aus Ammoniumperchlorat, Kunstharz und Eisenoxid verwendet. Alle Feststofftreibstoffe sind langsam abbrennende Sprengstoffe.

Hybridtreibstoff

Als Hybridtreibstoff bezeichnet man eine Mischung aus einem festen Treibstoff, meist Kunststoff und einem flüssigen Oxidator, meist Lachgas. Gelegentlich kommt auch Salpetersäure zum Einsatz.

Flüssigtreibstoff

Als flüssige Brennstoffe können verwendet werden: Alkohol, Benzin, Kerosin, Hydrazin, UDMH oder flüssiger Wasserstoff. Letzterer liefert den größten spezifischen Impuls, ist aber wegen seiner niederen Lagertemperaturen schwer zu handhaben. Als Oxidatoren werden flüssiger Sauerstoff, Salpetersäure, Distickstofftetroxid oder Lachgas verwendet. Prinzipiell denkbar, aber aus Umweltschutzgründen praktisch nicht realisierbar, ist auch der Einsatz von flüssigem Fluor. Der ebenfalls denkbare Einsatz von flüssigem Ozon scheitert an der Instabilität von Ozon. Fast alle Oxidatoren sind entweder chemisch aggressiv oder müssen tief gekühlt werden.

Hydrazin kann auch als Einkomponententreibstoff, zum Beispiel für Lageregelungssysteme von Raumflugkörpern verwendet werden. Hierbei wird Hydrazin mit Hilfe eines Katalysators zersetzt.

Die Zündung erfolgt entweder elektrisch oder auch bei manchen Treibstoffkombinationen auch von selbst (Hypergol)

Nuklearantrieb

Als Treibstoff wird flüssiger Wasserstoff verwendet, der mit Hilfe eines Reaktors auf ca. 3000 Grad Celsius aufgeheizt wird. (Projekt NERVA)

Andere Versionen sehen den Einsatz kleiner Atombomben vor (Projekt Orion)

Ionenantrieb

Als Treibtoff dienen Caesium, Xenon oder Quecksilber, die ionisiert und in einem elektrischen Feld beschleunigt werden.

Fusionsantrieb

Ein Fusionsantrieb existiert bislang nur auf dem Reißbrett. Prinzipiell ist dieser erst denkbar, wenn man die Kalte Fusion, die Kernspaltung bei Zimmertemperatur, beherrscht.

Photonenantrieb

Antrieb durch Licht. Heute in der Form von Sonnensegeln prinzipiell realisierbar. Interessanter wäre aber die Zerstrahlung von Materie mit Antimaterie. Hierbei ergäben sich große Schwierigkeiten in der Produktion und der Lagerung der erzeugten Antimaterie und der Bündelung der bei der Zerstrahlung erzeugten Photonen, da diese im Gammabereich liegen.

Siehe auch