Die Stratigraphie (Kunstwort aus dem lateinischen Stratum= Lager und griechischen graphie = bezeichnen, beschreiben) bezeichnet in der Geologie und Archäologie die Schichtenkunde.
Die geologische Stratigraphie befasst sich mit der Untersuchung und Beschreibung von Sedimenten, Gesteinen und Fossilien, die durch die Unterdisziplinen Geochronologie, Paläogeographie, Biostratigraphie und die Archäometrie zeitlich eingeordnet werden.
Diese Einteilung wird aber durch Schichtlücken, Abtragungen und tektonische Aktivitäten erschwert. Erst mit Entdeckung der Radioaktivität und die Entwicklung der C14-Methode zur Altersbestimmung ließen genaueste Angaben zu.
In den 1960er Jahren entdeckte man, dass sich das Erdmagnetfeld mehr oder weniger regelmäßig im Abstand von mehreren zehntausend Jahren umpolt. Dies lässt eine weitreichende Datierung zu.
Als archäologische Stratigraphie bezeichnet man die bei Ausgrabungen in einem vertikalen Schichtprofil feststellbare Abfolge von Straten, die durch natürliche Ablagerungen und anthropogene Eingriffe (Graben, Schacht, Brunnen, Pfostenloch, Planierung, Verfüllung etc.) entstanden ist.
Die zeitliche Einordnung von in der Fläche ergrabenen Befunden kann durch das Verhältnis dieser Schichten zueinander relativ bestimmt werden als: älter / jünger / zeitgleich / keine direkte Beziehung.