Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Ortenaukreis |
Fläche: | 69,79 km² |
Einwohner: | 43.542 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 624 Einwohner/km² |
Höhe: | 202 m ü. NN |
Postleitzahl: | 77901-77933 |
Vorwahl: | 07821 |
Geografische Lage: | 48° 21' n. Br. 07° 52' ö.. L. |
Kfz-Kennzeichen: | OG |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 065 |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 4 77933 Lahr/Schwarzwald |
Website: | www.lahr.de |
E-Mail-Adresse: | lahrinfo@lahr.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Wolfgang G. Müller (SPD) |
Gemeinderat: | CDU 12, SPD 7, FWV 6, Grüne 4, FDP 3 |
Lahr/Schwarzwald ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt am Westrand des Schwarzwaldes, auf der östlichen Seite der Rheinebene an den Ausläufern des Schuttertals.
Geographie
Nachbarstädte
Geschichte
Die Siedlung entstand um eine Tiefburg der Geroldsecker aus dem Jahre 1220 und wurde vermutlich 1278 zur Stadt erhoben. Das 1377 erneuerte Stadtprivileg bildete bis zum Ende des Alten Reichs den Eckpfleider der städtischen Freiheiten und erlaubte wegen seiner deutlichen Steuerprivilegien den Aufschwung der Stadt als Handelszentrum. Wegen ihrer günstigen Verkehrslage wurde sie im Dreißigjährigen Krieg stark verwüstet.
Stadt und gleichnamige Herrschaft blieben bis 1428 im Besitz der Herren von Geroldseck und gingen in der Folgezeit zunächst an Moers-Saarwerden, dann zu gleichen Teilen an Nassau und Baden-Baden über.
Wichtigste Ereignisse im 18. Jahrhundert sind die verschiedenen "Lahrer Prozesse" der Bürgerschaft gegen ihre eigene Landesherrschaft, die 1726 und 1778 zu Gunsten der Bürger entschieden wurden und in der Stadt das von der Herrschaft intendierte absolutistische System verhinderten.
Lahr war im 19. Jahrhundert eine bedeutende Druckerstadt. So hat auch der Burda-Verlag, der heute im benachbarten Offenburg beheimatet ist, den Ursprung seiner Firmengeschichte z.T. in Lahr. Schon zwischen 1898 und 1919 sowie 1936 bis 1945 Garnisonsstadt. Nach dem Zeiten Weltkrieg Stützpunkt französischer Streitkräfte (bis zum NATO-Austritt Frankreichs). Von 1969 bis in die 90er Jahre des 20sten Jahrhunderts Hauptquartier der kanadischen NATO-Steitkräfte in Europa. Durch den anschließenden Zuzug ehemaliger Russlanddeutscher bzw. Spätaussiedler, insgesamt 9000 Menschen, und von ca. 4000 Menschen anderer Nationalitäten hat derzeit etwa jeder vierte Bürger Lahrs einen Geburtsort in dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Nach dem Abzug der kanadischen Streitkräfte blieb eine kleine Gemeinde kanadischer Bürger - ca. 200 meist ehemalige Zivilangestellte des Militärs - in Lahr zurück.
Religion
Die Stadt ist, im Unterschied zu weiten Teilen der umliegenden Ortschaften und Städte, eher protestantisch geprägt.
Politik
Oberbürgermeister
- 1889 - 1899 Dr. Gustav Schlusser
- 1899 - 1928 Dr. Gustav Altfelix
- 1928 - 1929 Rudolf Binz
- 1929 - 1933 Heinrich Wolters
- 1933 - 1945 Dr. Karl Winter
- 1945 - 1952 Dr. Paul Waeldin
- 1952 - 1961 Dr. Heinrich Friedrich
- 1961 - 1981 Dr. Philipp Brucker
- 1981 - 1997 Werner Dietz, CDU
- seit 1997 Dr. Wolfgang G. Müller, SPD
Partnerstädte
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lahr verfügt mit der ehemaligen NATO-Airbase über einen Flughafen, dessen Start- bzw. Landebahn von 3 km Länge und 45 m Breite zu einer der größten in Deutschland zählt.
Lahr verfügt über eine Autobahnanbindung an die A5 und ist Kreuzungspunkt der Bundesstrassen B3, B36 und B415.
Lahr besitzt einen Bahnhof an der Rheintalbahn der Deutschen Bundesbahn. Der ehemalige innerstädtische Bahnhof und die Geleise der Nebenbahn von Seelbach (Schutter) nach Kehl sind mittlerweile vollständig abgebaut.
Ortsansässige Unternehmen
Heute in Lahr beheimatete Verlage: Verlag Moritz Schauenburg (Jahreskalender des Lahrer Hinkenden Boten) und Ernst Kaufmann-Verlag (protestantische Religionspädagogik).
Behörden
In Lahr ist die IV. Bereitschaftspolizeiabteilung untergebracht. Hier werden junge Polizistinnen und Polizisten auf Ihren Dienst vorbereitet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Burgheimer Kirche - eine der ältesten Kirchen rechts des Rheins
- Storchenturm und Reste der alten Stadtmauer
- Sehenswerter Stadtpark mit Museum in der Villa Jamm
- Hammerschmiede im Stadtteil Reichenbach
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1789, 12. November, Philipp Jakob Siebenpfeiffer, † 14. Mai 1845 in Bümpliz, Initiator und Hauptredner des Hambacher Festes
- 1809, Christian Wilhelm Jamm, † 1875 in Lahr, Großhandelskaufmann in Kuba, Stifter des Stadtparkes und der Stadtbibliothek, Erbauer der Villa Jamm.
- 1827, 2. Februar in Durlach, Ludwig Eichrodt, † 2. Februar 1892 in Lahr, Dichter, von ihm stammt der Begriff des Biedermeier
- 1860, 9. Dezember, Carl Bader, † 25. August 1918 Wuppertal, Gründer und Direktor des Diakoniewerk "Bethesda" in Wuppertal
- 1865, 23. Juli, Ludwig Sütterlin, † 20. November 1917 in Berlin, Erfinder und Gestalter der Sütterlin-Schrift
- 1875, 12. Oktober Emil Rudolf Weiss, † 7. November 1942 in Meersburg, Maler und Schriftgestalter, Weiss'sche Schrifttype
- 1902, 13. August, Felix Wankel, † 9. Oktober 1988 in Heidelberg, Erfinder des Wankelmotors
- 1904, 5. Juni, Hans Furler, † 29. Juni 1975 in Oberkirch, Politiker (CDU), MdB, MdEP
- 1924, 2. September, Philipp Brucker, Alt-Oberbürgermeister, Heimatdichter
- 1930, 14. März, Dieter Schnebel, Komponist experimenteller Musik, Theologe
- 1966, 8. Oktober, Tabea Zimmermann, Bratschistin, Professorin an der Musikhochschule Saarbrücken
Literatur
Stadt Lahr (Hrsg.), Geschichte der Stadt Lahr, Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters, Lahr 1989. dies. (Hrsg.), dass., Band 2: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ersten Weltkrieg, Lahr 1991. dies. (Hrsg.), dass., Band 3: Im 20. Jahrhundert, Lahr 1993.