Schlacht von Sphakteria | |||||||||||||||||||||
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Konflikt | Peloponnesischer Krieg | ||||||||||||||||||||
Datum | Frühjahr 425 v. Chr. | ||||||||||||||||||||
Ort | Pylos | ||||||||||||||||||||
Ergebnis | Athenischer Sieg | ||||||||||||||||||||
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In der Schlacht von Sphakteria im Jahr 425 v. Chr. kämpften ca. 8.000 Athener gegen 420 Spartaner.
Der Ort der Schlacht
Sphakteria ist eine Insel vor Pylos, einem der besten Naturhäfen der Welt, an der Südwestküste des Peloponnes (Messenien).
Pylos liegt bei einer Bucht, deren Durchmesser etwa 5 Km beträgt. Das besondere dabei ist eine etwa 4.5 Km lange schmale Insel, Sphakteria, die genau auf dem imaginären Durchmesser des Halbkreises liegt, der die Bucht bildet. Sphakteria schirmt also die Bucht vom Meer ab, bis auf zwei schmale Zufahrten. Der eigentliche Hafen befand sich am nördlichen Scheitelpunkt der Bucht, ist jedoch vom offenen Meer aus wegen des felsigen Ufers unzugänglich.
Die Vorgeschichte
Der Peloponnesische Krieg ist im 7. Jahr. Ein Sturm zwingt eine athenische Flotte (50 Schiffe) in den Hafen von Pylos (Feindesland). Sie fahren weiter, hinterlassen aber 5 Schiffe, die den Hafen zum Land hin befestigen, kommandiert von Demosthenes (nicht der Philippika-Autor).
Sparta schickt Heer und Flotte, 2 Tage lang scheitern alle Versuche, den Hafen einzunehmen. Sphakteria wird besetzt, um eine zu erwartende athenische Flotte an der Landung zu hindern. Man versäumt jedoch, die beiden Zufahrten zu blockieren.
Die athenische Flotte (50 Schiffe) trifft ein, es kommt zu einer Schlacht in der Bucht - Athen siegt und hat die Seehoheit. Sparta hat die Landhoheit in der Bucht (bis auf den Hafen). Die Spartaner auf der Insel sind allerdings isoliert: 420 Hopliten und deren Heloten, kommandiert von Epitadas.
Es gibt einen Waffenstillstand, die Spartaner dürfen ihre Leute auf der Insel verpflegen, müssen aber ihre verbliebenen 60 Schiffe den Athenern übergeben. Eine spartanische Gesandtschaft fährt nach Athen, bietet Friedensschluss an; Athen lehnt - auf Betreiben Kleons - ab. Der Waffenstillstand ist hinfällig, die Athener wollen Sphakteria aushungern, doch Taucher schaffen mit Schläuchen Honigmohn und gestampften Leinsamen auf die Insel.
In Athen schickt man Kleon (der geprahlt hatte, er könne die Spartaner binnen 20 Tagen besiegen) mit einer weiteren Flotte nach Pylos.
Inzwischen hat ein Brand auf der Insel die Bewaldung vernichtet und die Spartaner eines Vorteils beraubt.
Die Schlacht
Nach Kleons Eintreffen lehnen die Spartaner auf der Insel die Kapitulation ab. Am nächsten Morgen beginnen die Athener mit der Erstürmung der Insel. 800 Hopliten landen an der Südspitze und überrennen einen spartanischen Vorposten. Die übrigen Spartaner formieren sich zur Phalanx, rücken vor. Die Athener landen 800 Bogenschützen, 800 Peltasten und 5-7.000 Ruderer. Die Spartaner werden durch Geschosse dezimiert, Epitadas getötet, ohne dass es zum Nahkampf kommt. Es droht Umzingelung, sie ziehen sich an die Nordspitze zurück.
Ein messenischer Offizier führt einige Peltasten über die Felsklippen am Nordufer in den Rücken der Spartaner (wie in der Schlacht bei den Thermopylen), die somit im Kreuzfeuer liegen.
Demosthenes und Kleon, der Gefangene machen möchte, fordern die Spartaner zur Kapitulation an, diese nehmen an. Seit der Seeschlacht sind 72 Tage vergangen.
Die Überlebenden Spartaner (292 Hopliten, darunter 120 Spartiaten) werden nach Athen verbracht, Kleon hat sein Versprechen wahrgemacht.
Bedeutung
"In dem ganzen Krieg war dies (dass Spartaner sich ergaben und ihre Waffen abgaben) die allergrößte Überraschung" (Thukydides, "Der Peloponnesische Krieg", Buch IV, Kapitel 40).
Die Sorge um die gefangenen Spartiaten spielt auf Seiten Spartas eine große Rolle beim Zustandekommen des Nikiasfriedens 4 Jahre später, in dessen Rahmen sie freigelassen werden.
Militärhistorisch war die Schlacht von Bedeutung, weil sie erstmalig durch die leichten Truppen entschieden wurde und nicht durch die Hopliten.
Literatur
- Thukydides Der Peloponnesische Krieg, hrsg. von Georg Peter Landmann, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2002, ISBN 3760841031
Siehe auch: Liste von Schlachten