Max Burchardt (Ägyptologe)

deutscher Ägyptologe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. August 2009 um 02:48 Uhr durch Tolanor (Diskussion | Beiträge) (kl. Korr. nach Roeder, der näher am Geschehen dran ist als Helck; + PND). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Max Burchardt (* 6. März 1885 in Berlin; † 7. September 1914 in Saint-Suplet, Frankreich) war ein deutscher Ägyptologe.

Burchardt studierte Ägyptologie und Semitische Sprachen an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und an der Universität Leipzig. Bereits 1904 wurde er Assistent bei der Ägyptischen Abteilung des Neuen Museums, seit 1905 beteiligte er sich als Mitarbeiter an den Vorarbeiten zum Wörterbuch der ägyptischen Sprache, einem renommierten Projekt, das damals an der Preußischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt war. Hier arbeitete er mit Ägyptologen wie Adolf Erman, Hermann Junker und Günther Roeder zusammen.[1] 1908 wurde er mit einer Dissertation zur Syllabischen Schreibung im Ägyptischen promoviert. In der Folgezeit veröffentlichte er zwei weitere Monografien, eine zu den altkanaanäischen Fremdworten und Eigennamen in Ägyptischen (1909/1910)[2] und eine weitere zu den Ägyptischen Königsnamen (Handbuch der aegyptischen Königsnamen, mit Max Pieper, 1912). Außerdem schrieb er mehrere Aufsätze, darunter 13 für die Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde.[3] Burchardt schrieb auch Artikel für Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Im Winter 1912/1913 unternahm Burchardt auf Anregung Eduard Meyers und finanziert durch die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eine Expedition nach Ägypten. Die Expedition sollte alle Darstellungen fremder Völker auf ägyptischen Denkmälern fotografieren. Burchardt konnte die Ergebnisse jedoch vor seinem frühen Tod nicht mehr publizieren.[4]

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Burchardt Offizier im Deutschen Heer. Am 7. September 1914 wurde er bei Kämpfen im französischen Saint-Suplet getötet.[5]

Schriften

  • Die Syllabische Schreibung im Aegyptischen: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde, genehmigt von der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Pries/Fritzsche, Leipzig 1908.
  • Die altkanaanäischen Fremdworte und Eigennamen in Ägyptischen. 2 Teile. Hinrichs, Leipzig 1909/10.
  • mit Max Pieper: Handbuch der aegyptischen Königsnamen. Hinrichs, Leipzig 1912.

Literatur

  • Warren Royal Dawson, Eric Parrington Uphill: Who was who in Egyptology. 2. Auflage. London 1972, S. 47.
Wikisource: Max Burchardt (Ägyptologe) – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. Vgl. etwa den Abriß der Geschichte des Wörterbuch-Unternehmens auf der Seite der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
  2. Vgl. dazu die Rezension James Henry Breasteds, in: The American Journal of Semitic Languages and Literatures, 25, Nr. 4 (Juli 1909), S. 319, der das Werk für „sehr nützlich“ („very useful“) hält.
  3. So Dawson, Uphill, Who was who in Egyptology, S. 47.
  4. Zu dieser Expedition Wolfgang Helck, Ägyptologie an deutschen Universitäten, Wiesbaden 1969, S. 17.
  5. Vgl. Dawson, Uphill, Who was who in Egyptology, S. 47, und auch die Vorbemerkung von Günther Roeder zu seinem Band Ägypter und Hethiter, zu dem Burchardt einen Aufsatz über die Schlacht bei Kadesch beigesteuert hatte: Günther Roeder, Ägypter und Hethiter, Hinrichs, Leipzig 1919, S. 4.

Vorlage:PND