Die Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) wurde von Franz Graßler erarbeitet und im Jahr 1984 im Alpenvereins-Jahrbuch Berg '84 veröffentlicht. Sie ist aufgebaut auf der Moriggl-Einteilung (ME) von Josef Moriggl, dem Generalsekretär des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV), die erstmals 1924 im Ratgeber für Alpenwanderer (2. Auflage 1928) veröffentlicht wurde. Diese nach wie vor für den deutschsprachigen Raum (ohne die Schweiz) etablierte Einteilung der Ostalpen wurde vom Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenverein erarbeitet.
Blau: Nördliche Ostalpen, Gelb: Zentrale Ostalpen, Grün: Südliche Ostalpen, Rosa: Westliche Ostalpen.
Die Einteilung beruht prinzipiell auf orographischen Gesichtspunkten, und berücksichtigt die regional üblichen Gewohnheiten der Gebirgsgruppenbenennungen. Die Korrekturen nach Graßler von 1984 gehen auf gewisse geologische Probleme ein, und haben manche Gruppen nach Morrigl wegfallen lassen, und dafür in anderen Gebieten feiner Unterteilungen getroffen. Diese Änderungen sind in fehlender Nummerung und Buchstabenzusätzen erkennbar.
Die grundlegende Einteilung erfolgt in Nördliche Ostalpen, Zentrale Ostalpen, Westliche Ostalpen, und Südliche Ostalpen. Diese vier Hauptgruppen sind in 75 Untergruppen geteilt.
Eine international anerkannte Einteilung der Alpen in Untergruppen ist nach wie vor nicht vorhanden. In Österreichischen amtlichen und wissenschaftlichen Werken ist allgemein die Gebirgsgruppengliederung Österreichs nach Hubert Trimmel in Verwendung. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) teilt den Schweizer Alpenteil, auch den in den Ostalpen gelegenen Teil, der dort Zentralalpen genannt wird, in einer ersten Ebene entlang der Kantonsgrenzen (einem politischen Begriff), um geographische Einheiten abzugrenzen. Die in Italien und Frankreich übliche Einteilung ist die Partizione delle Alpi 1926 für die ganzen Alpen. Ein neuerer Ansatz ist die Suddivisione Orografica Internazionale Unificata del Sistema Alpino (SOIUSA), die die AVE und die Partizione zu vereinen sucht. In anderen Staaten des Alpenraums oder außerhalb, sowie bei anderen Fach- und Interessengruppen sind teilweise andere Einteilungen der Alpen und Umgrenzungen von Untergruppen gebräuchlich.
Siehe auch
Literatur
- Franz Graßler: Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE). Alpenvereins-Jahrbuch. In: DAV, OeAV, AVS (Hrsg.): Berg '84. Band 108, 1984, S. 215–224.
- Dr. Josef Moriggl: Ratgeber für Alpenwanderer in den Ostalpen. Mit Schutzhüttenverzeichnis. Hrsg.: Hauptausschuß des D. u. Ö. Alpenvereins. 2. Auflage. München 1928 (Kl.-8°, Taschenbuch, 456 S.).
Weblinks
- Mathias Zehring: Alpenvereinseinteilung der Ostalpen. In: bergalbum.de. Abgerufen am 26. August 2009.