Karl Schmoll von Eisenwerth (Industrieller)

österreichischer Industrieller
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Karl von Schmoll war ein bedeutender Wiener Unternehmer zu Zeiten der Monarchie, der die Fabrikation von Leder-, Waffen- und Huf-Konservierungsfetten und Putzmitteln für Leder leitete. Sein Unternehmen befand sich im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing/1.[1]

Geschichte

Die Erzeugung von Konservierungsfetten und Lederputzmitteln im späten 19. Jahrhundert gehörte nicht zu den Wirtschaftszweigen, die große, fabriksmäßige Anlagen erforderten. Trotzdem verzeichnete diese Branche im Laufe der Zeit von Jahr zu Jahr steigenden Umsatz und wurde für die Volkswirtschaft bedeutend.

Der Fabrikant von Konservierungsfetten und Lederputzmittelns war in erhöhtem Maße auf das Vertrauen des Konsumenten angewiesen, der ja nicht in der Lage war, die Zusammensetzung und die von ihr bedingte Güte und Eignung derartiger Fabrikate zu prüfen. In keinem zweiten Fabrikationszweig aber kamen so viele Fälschungen und minderwertige Produkte vor, wie gerade in diesem.

Eines der anerkanntesten Fabrikate in diesem Bereich waren von der Firma Karl von Schmoll, der Ende des 19. Jahrhunderts durch ihre erprobten Qualitäten einen ersten Platz in der Branche erworben hatte. Bis dahin wurden insbesondere Lederputzmittel bisher gewöhnlich aus dem Ausland bezogen, zum Beispiel aus England.

1884 gründete Karl von Schmoll sein Unternehmen. 1892 begann er, Lederputzmittel aus reinen Fettstoffen in den Handel zu bringen, die er auf Grund des von ihm erfundenen Verfahrens erzeugte, während er bis dahin ausschließlich Putz- und Konservierungsmittel und Lederlacke, für das Militär geliefert hatte.

Dieses neue Fabrikat der Firma gewann unter dem Namen „Leder-Putzpasta“ bald die weiteste Verbreitung. Besonders in der Armee wurde sie zum Putzen des Mannschafts- und Pferderiemenzeuges verwendet. Das Unternehmen erhielt hohe Erlässe des k.u.k. Reichs-Kriegsministeriums und des k.k. Landesverteidigungsministeriums, sowie Anerkennungsschreiben der k.u.k. Korpskommanden und Abteilungskommandanten für die gelieferten Waren.

Aber nicht nur die Leder-Putzpaste für Militärzwecke, auch die Putzpasten für Schuhe aus gelbem Leder, Lack-, Chevreau- und Bockleder genossen einen ausgezeichneten Ruf nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland, wohin die Firma trotz der ungünstigen Zollverhältnisse einen regeren Export anstrebte. Von Schmoll beteiligte sich auch an diversen internationalen Ausstellungen, wie 1903 die Ausstellung in Athen.

Die Firma erhielt mehrere Auszeichnungen für ihre Produkte zum Beispiel Goldene Medaillen 1885 und 1887 (Industrieausstellungen in Linz), 1889 Erste Landesausstellung von Kroatien und Slawonien, 1894 Internationale Ausstellung für Volksernährung, Armeeverpflegung, Rettungswesen und Verkehrsmittel, 1896 Industrieausstellung in Wels, 1902 Internationale Ausstellung Paris, ferner 1888 und 1898 die Jubiläumsmedaillen, usw. Auf Grund der Verdienste und Leistungen wurde Karl von Schmoll zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Einzelnachweise

  1. Karl von Schmoll. In: Jubiläums-Festnummer der kaiserlichen Wiener Zeitung 1703-1903. Beilage Kommerzieller Teil. Alfred von Lindheim. Druck und Verlag K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 8. August 1903, S. 76, abgerufen am 24. August 2009 (deutsch).