Batman (Provinz)

Provinz der Türkei
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Batman ist eine Provinz in der Südost-Türkei, nördlich des Dicle (Tigris). Nördlich liegt Muş, westlich Diyarbakır, östlich Bitlis und Siirt und südlich Mardin. Sie ist nach dem Fluss Batman benannt. Die Provinz hatte nach der Völkszählung im Jahre 2000 456.734 Einwohner und eine Fläche von ca 4.700 km². Hier leben größtenteils Kurden, darunter auch viele Jeziden.

Lage der Provinz Batman

Batman enthält die Landkreise

Provinzhauptstadt ist Batman mit 246.678 Einwohner, das Autokennzeichen ist 72.

Die Provinz Batman ist das Zentrum der türkischen Erdölindustrie, die Erdölraffinerie wurde 1955 gegründet. Eine 494 km lange Pipeline verbindet Batman mit Iskenderun am Mittelmeer. In der Landwirtschaft wird hauptsächlich Baumwolle produziert. Es besteht eine Eisenbahnverbindung nach Diyarbakır und Elazığ.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Imam-Abdullah-Kloster und die Brücken von Camiü‘r Rızk und Hasankeyf.


Hasankeyf

Hasankeyf ist eine antike Stadtfestung mit großer Geschichte am Tigris. Der türkische Name Hasankeyf bedeutet wörtlich Hasans Freude, was eine Verballhornung des arabischen Namen Hisn Keyfa ist. Hisn Keyfa bedeutet Felsenfestung oder Felsenburg. Die Römer nannten die Stadt Kipas, Cehpa oder Ciphas. Das könnte von der aramäischen Form Kifa für Fels stammen. Die Geschichte von Hasankeyf wird erst in den ersten Jahrhunderten nach Christi greifbar. Dieser Ort lag in der Region, die Byzanz und die Sassaniden beanspruchten. So wechselten sie sich hier oft ab. Mitte des 4. Jahrhunderts baute Byzanz hier eine Festung und konnte die Sassaniden fern halten. 638 eroberten die Araber diesen Ort. Ab diesem Zeitpunkt lebten die Christen dieser Gegend immer unter islamischer Oberhoheit. So zuerst unter den Omajjaden und dann unter den Abbasiden. Die Hamdaniden herrschten hier von 906-990 und nach ihnen die kurdischen Marwaniden von 990-1096. Hasankeyf besaß bis dahin keine besondere strategische Bedeutung für die Moslems. Unter den Artukiden (ab 1101) wurde Hasankeyf zum Zentrum dieser Gegend ausgebaut. Die Artukiden waren eine Dynastie, die von Artuk abstammen. Artuk war ein General unter dem Seldschuken Malik Schah I.. Die Artukiden herrschten bis 1232 und waren aktive politische Akteure und bauten die Stadt dementsprechend aus. Sie bauten hier Medreschen, Wasserkanäle, die hoch zu Burg reichten und die Brücke über den Tigris. 1232 fällt die Stadt an die Ayyubiden. 1260 wird die Stadt von den Mongolen überrannt. Allerdings verschonte dann Hülagü die Stadt, als er hörte, dass dessen Herrscher ein Ayyubide sei. 1301 überfällt Hülagüs Sohn Ghazan die Stadt. Nach der Zerstörung bauten die Ayyubiden die Stadt wieder auf. Viele der Bauwerke stammen aus dieser Zeit. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung der Stadt. 1461-1482 herrschten die Akkoyunlar hier. Die Ayyubiden gewannen die Stadt zwar wieder, gerieten dann aber unter den Druck der Safawiden. 1515 gewannen die Osmanen dieses Gebiet und überließen den Ayyubiden die Verwaltung der Stadt. Dies war eine Strategie des Sultans, um die kurdischen lokalen Herrscher gegen die Safawiden zu gewinnen. Allerdings ging die Herrschaft der Ayyubiden 1524 ganz zu Ende. Die Osmanen schlugen Hasankeyf der Provinz Diyarbakir zu. Im 16. Jahrhundert soll die Stadt an 10.000 Einwohner gehabt haben. Davon waren 60% Christen. Damals war Hasankeyf allerdings größer und umfaßte ganz Batman, Siirt und Teile von Mardin. Mit der Zeit verlor Hasankeyf immer mehr an Größe und Bedeutung. In den letzten 20-30 war Hasankeyf nur noch ein großes Dorf. Als dann hier ein Staudamm gebaut werden sollte, regte sich nationaler und internationaler Protest. Auf diesen Druck hin wurde der Staudamm nicht gebaut. Dadurch wuchs das Interesse an der Stadt wieder und sie wird jetzt für den Tourismus teilweise restauriert.

Vorlage:Türkische Provinzen