Ernst Ludwig Kirchner

deutscher Maler des Expressionismus (1880–1938)
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Ernst Ludwig Kirchner (* 6. Mai 1880 in Aschaffenburg; † 15. Juni 1938 in Frauenkirch-Wildboden bei Davos (Schweiz)) war ein deutscher Maler des Expressionismus.

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Bilder von Ernst Ludwig Kirchner im Braith-Mali-Museum (Biberach/Riß)

Leben

Mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff schloss er sich 1905 in der Dresdner Künstlergemeinschaft Die Brücke zusammen. Er lebte bis 1911 in Dresden und zog dann nach Berlin. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der mangelnde Erfolg seiner Kunst. In Berlin besserte sich seine Lage zunächst nur wenig. Dort lernte er seine neue Lebensgefährtin Erda Schilling kennen. In seinen Bildern war jedoch eine Veränderung bemerkbar. So wurden seine runden Formen nun zackiger, die Striche erschienen nervöser (Kontrast von Landschaft und Großstadt). Er verfasste eine Chronik über die Brücke, die für Streitigkeiten sorgte, was 1913 zur Auflösung der Gruppe führte. Den Künstlern der "Brücke" ist in Berlin ein eigenes Haus, das Brücke-Museum gewidmet.

Zu Beginn de Ersten Weltkrieges meldete sich Kirchner als Freiwilliger und wurde Fahrer bei einem Artillerierregiment. Im Frühjahr 1915 kam der Künstler als Rekrut nach Halle. Nur wenige Monate ertrug er den Drill, dann erfolgte seine Beurlaubung. In einem Davoser (Schweiz) Sanatorium sollte er wieder "kriegstauglich" gemacht werden - Bemühungen, die der Patient selbst jedoch nicht förderte.

Kirchner hielt sich zudem auf der Insel Fehmarn auf, wo er viele Bilder schuf, die die Küstenstriche Fehmarns, so beispielsweise Staberhuk, darstellen. Seit 1923 lebte Kirchner bei Davos in zunehmender Zurückgezogenheit und von Depressionen geplagt. Sein Heimatland besuchte Kirchner nur noch selten. Seine Kunst feierte indes internationale Erfolge. Kirchners Malstil wurde in seiner letzten Schaffensphase immer abstrakter.

Nach dem Machtantritt der Nazis wurden in Deutschland hunderte Werke Kirchners aus den Museen entfernt und beschlagnahmt. Einige Gemälde Kirchners wurden im Rahmen der diffamierenden Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Zutiefst getroffen nahm sich Kirchner am 15. Juni 1938 mit einem Herzschuss das Leben.

Meine Bilder "sind keine Abbildungen bestimmter Dinge oder Wesen, sondern selbständige Organismen aus Linien, Flächen und Farben, die Naturformen nur soweit enthalten, als sie als Schlüssel zum Verständnis notwendig sind. Meine Bilder sind Gleichnisse, nicht Abbildungen." - Kirchner

Werke (Auswahl)

  • 1910, "Fränzi, vor geschnitztem Stuhl"
  • 1911, "Weiblicher Halbakt mit Hut", Museum Ludwig, Köln
  • 1911, "Einradfahrer"
  • 1913, "Berliner Straßenszene"
  • 1914, "Potsdamer Platz", Neue Nationalgalerie Berlin
  • 1915, "Der rote Turm in Halle", Museum Folkwang, Essen
  • 1919, "Wintermondlandschaft",
  • 1923, "Männliche Aktfigur" (Holzplastik)

Aktuelle Ausstellungen

  • 10.April 2005 - 19. Juni 2005
Ernst Ludwig Kirchner - Großstadt, Eros und Natur
Aus den verborgenen Sammlungen der Region
Ort: Städtische Galerie Delmenhorst in 27749 Delmenhorst
[1]
  • 06.Mai bis 5.Juni zeigt das Museum der Stadt Aschaffenburg eine Ausstellung zum 125. Geburtstag

Zitate

  • Ich muss zeichnen bis zur Raserei, nur zeichnen - Kirchner