| „Arriva-Länderbahn-Express“ (Alex) | |
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| Südroute | |
| Kursbuchstrecke (DB): | 970, 975 |
| Bundesland: | Bayern |
| Zuglauf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Nordroute | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 930, 855, 875 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 442 (M-Prag) km 317 (M-Hof) km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Bundesland: | Bayern | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Arriva-Länderbahn-Express (kurz: ALEX) ist eine von der Vogtlandbahn betriebene schnelle Nahverkehrszugverbindung in Bayern.
Arriva-Länderbahn-Express – ALEX
Als Teilstrecken der bis 2002 verkehrenden InterRegio-Linie 25 werden seit 9. Dezember 2007 die Strecken Hof–München und München–Lindau/Oberstdorf von der zu Arriva gehörigen Länderbahn bedient, die als Sieger der Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hervorgegangen ist und die Züge auf dieser Strecke als Arriva-Länderbahn-Express vermarktet. Der Betrieb wird von der Vogtlandbahn, einer Tochtergesellschaft der Länderbahn, abgewickelt.
Die Strecken München–Regensburg–Schwandorf und München–Immenstadt–Lindau/Oberstdorf werden im Zweistundentakt bedient. Auf der Bahnstrecke Schwandorf–Hof wird mindestens ein Vierstundentakt erreicht, zwei Zugpaare fahren über Furth im Wald und Pilsen nach Prag.
Die Vogtlandbahn bespannt die Züge zwischen München und Regensburg mit vier Lokomotiven aus der EuroSprinter-Familie (183 001-004), auf den nicht elektrifizierten Abschnitten Oberstdorf/Lindau–Immenstadt–Kempten–München und Regensburg–Schwandorf–Hof bzw. Regensburg–Schwandorf–Furth im Wald mit elf EuroRunner (223 061-071), wobei manchmal aushilfsweise die 223 072 von regental cargo einen der Alex-Züge zieht. Die Diesellokomotiven sind von Angel Trains Cargo angemietet, die Elektroloks sind von Hannover Mobilien Leasing geleast/gemietet.
Als Wagenmaterial werden neben 53 modernisierten Abteilwagen der Gattungen ABvmz, Avmz, Bm, Bomz und zwei modernisierten und zum Fahrradtransport umgebauten n-Wagen ("Silberlinge") sowie einem BDomz als Verstärkerwagen auch 12 Speisewagen der Gattungen ARmz, BRmz und BRDpm eingesetzt, um den gewünschten Fernverkehrskomfort auf den 442 km nach Prag und den 317 km nach Hof bieten zu können. Die meisten Wagen wurden für 200 km/h zugelassen, einige jedoch nur für 140 (n-Wagen, BDomz) und 160 km/h (Bm).
Das Farbschema der Fahrzeuge ist weiß mit grünblauem Fensterband bzw. grünblauen Seitenflächen an den Lokomotiven sowie einem orangegelben Kontraststreifen. Eine Ausnahme bilden die Speisewagen der Gattung ARmz, die noch immer in den TEE-Farben lackiert sind.
Fahrkarten können auch noch zu Beginn der Fahrt ohne Aufpreis im ALEX-treff (Speisewagen) gekauft werden. Fahrgäste, die später bei der Kontrolle immer noch ohne Fahrkarte angetroffen werden, werden ganz normal als Schwarzfahrer behandelt und müssen entsprechend Strafe zahlen.
Südroute München–Kempten–Oberstdorf/Lindau
Zwischen München und Oberstdorf tritt der Arriva-Länderbahn-Express die Nachfolge des ebenso mit ALEX abgekürzten Allgäu-Express an, der ein Gemeinschaftsunternehmen von Länderbahn und SBB GmbH war.
Seit 9. Dezember 2007 werden die Züge von München in Immenstadt geteilt; ein Zugteil fährt weiterhin nach Oberstdorf, der andere nach Lindau. Derzeit (Januar 2008) besteht der Lindauer Zugteil nur aus zwei Wagen. In Immenstadt werden die hinteren Wagen abgehängt, und die Lok fährt mit den ersten beiden Wagen ohne weiteren Aufenthalt weiter nach Lindau. Die hinteren Wagen werden von einer zweiten Lok nach Oberstdorf gezogen; dabei muss wegen der anderen Ausfahrtrichtung aus Immenstadt die Lok „hinten“ angehängt werden. Damit erübrigt sich aber das zuvor notwendige Umsetzen der Loks.
Planungen 2010
Um für die zusätzliche ALEX-Leistung Nürnberg-Prag eine Lok der Baureihe 223 nach Schwandorf freizusetzen, wird der Abschnitt Oberstorf-Immenstadt ab Dezember 2009 mit einem Eurorunner der OHE bespannt.
Nordroute München–Regensburg–Schwandorf–Hof/Furth im Wald–Prag
Auf der KBS 930 halten die Züge nur in München Hbf, Freising, Landshut, Neufahrn (Ndb) und Regensburg Hbf, zweimal täglich als abendliche Tagesrandverbindung Richtung Regensburg auch in Moosburg und einmal täglich auch an den Regionalbahnhalten von Landshut bis Regensburg. Seit 25. März 2008 halten zwei morgendliche Züge aus Richtung Regensburg und zwei abendliche Züge in Richtung Regensburg auch in Neufahrn bei Freising. Durch die direkte Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn-Linie 1 zum Flughafen Franz Josef Strauß soll bis zum Bau des Erdinger Ringschlusses eine bessere Anbindung Ostbayerns an den Airport erreicht werden.
Fahrzeiten und Geschwindigkeit
Für die 439 km von München nach Prag benötigt der ALEX im Jahr 2009 noch 371 Minuten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gerademal 71 km/h und 4 Lokwechseln (2010 nurmehr 353 Minuten, 74 km/h, drei Lokwechsel), auf dem bayerischen Abschnitt München-Furth im Wald für 248 km 175 Minuten (85 km/h) bei zwei Lokwechseln, auf dem anschließenden tschechischen für 191 km dann 186 Minuten (61 km/h) mit einem Lokwechsel.
Fahrplan
Mit Inkrafttreten des neuen Betreiberkonzeptes wurde auch das Angebot über Regensburg hinaus bis nach Hof verbessert, so dass es wieder annähernd den Stand der Interregio-Bedienung bis 2000 erreicht. Zwischen München und Schwandorf wird dabei mit täglich neun Zugpaaren zwischen 6:44 Uhr und 20:43 Uhr ein Zwei-Stunden-Takt angeboten.
Die Züge fahren ab München um 6:44, 10:44, 14:44, 16:44 (nicht samstags) und 18:43 Uhr bis Hof, um 8:44 (als Albert Einstein) und 16:43 (als Franz Kafka) Uhr umsteigefrei über Furth im Wald nach Prag, um 12:44 (mit Anschluss nach Prag) und 20:43 Uhr nach Schwandorf sowie um 22:44 (nicht samstags) und 23:55 Uhr nach Regensburg. Der Zug um 16:44 Uhr ab München wird in Schwandorf geteilt, ein Zugteil fährt nach Hof, der andere nach Prag.
In der Gegenrichtung kommen die Züge, welche München um 9:15, 11:15, 13:15, 17:15 und 21:15 Uhr erreichen, aus Hof, um 15:15 (Franz Kafka) und 23:24 (Albert Einstein) Uhr aus Prag, um 7:16 (nur montags bis samstags), 9:16 (nur sonntags) sowie um 19:19 Uhr (mit Anschluss von Prag) aus Schwandorf sowie von Montag bis Samstag um 6:15 bzw. an Sonntagen um 7:16 Uhr aus Regensburg. Der Zug mit Ankunft um 21:16 Uhr verkehrt ab München Hbf weiter bis Lindau Hbf.
Wageneinsatz
Die Züge nach Hof bestehen meist aus 5 Wagen, davon ein Speisewagen und ein Wagen mit erster Klasse. Zwischen München und Regensburg werden die Züge auf bis zu 9 Wagen verstärkt. Das Prager Zugpaar, welches München um 15:15 Uhr erreicht und um 16:43 Uhr gemeinsam mit dem Hofer Zugteil wieder verlässt, wird auch weiterhin aus Wagen der ČD gebildet, alle restlichen Züge aus Wagen der Länderbahn.
Traktion
Alle Züge werden zwischen München Hbf und Regensburg Hbf von einer der vier Elektrolokomotiven der Baureihe 183 (183 001-004) gezogen. In Regensburg wird gewendet und die Lok gewechselt.
Von Regensburg nach Schwandorf und Hof wird der Zug mit Diesellokomotiven der Baureihe 223 (061-071, manchmal auch 072 von Regental Cargo) bespannt. Die Züge nach Prag werden von Regensburg bis Furth im Wald ebenfalls von einer Diesellokomotive der Baureihe 223 gezogen (wobei in Schwandorf gewendet und die Lok gewechselt wird). Von Furth im Wald bis Pilsen wird der Zug mit einer tschechischen Diesellokomotive der Reihe 754 und von Pilsen mit einer tschechischen Elektrolokomotive der Reihe 363 bespannt und zwischen Pilsen und Prag durch tschechische Reisezugwagen verstärkt. Ab Furth im Wald handelt es sich um eine Zugleistung der Tschechischen Bahnen (ČD), die dort als Schnellzug (R) gefahren, das heißt im betrieblichen Ablauf bevorrechtigt behandelt, wird.
Planungen
Ab Dezember 2009 verkehren die beiden Prager Zugpaare um 15 Minuten beschleunigt als eine vom Freistaat Bayern zusätzlich bestellte Leistung [1] (München ab 9:02 und 17:00, an ca. 15:00 und 23:00) mit Zwischenhalt von München bis Regensburg teilweise nurmehr in Landshut, sowie Einsatz der Baureihe 223 ohne Lokwechsel in Furth im Wald auch in Tschechien bis Pilsen. Auf dem elektrisch betriebenen Streckenteil zwischen München und Landshut soll ferner die Höchstgeschwindigkeit auf weiteren Abschnitten von 140 auf 160 km/h erhöht werden.
Zusätzlich wird ein bislang von der DB erbrachter Regionalexpress (München Hbf an 8:19) als tägliche Gegenleistung des Prager Frühzuges zur Überführung von Lok und Wagen nach München als ALEX verkehren, so dass dann 12 ALEX-Zugpaare die Strecke Regensburg-München befahren. Nördlich von Regensburg bleibt es bei den fünf Zugpaaren nach Hof und den beiden nach Prag.
Ebenfalls ab Dezember 2009 sollen auch die beiden Zugpaare Nürnberg-Prag als ALEX, von Nürnberg bis Pilsen ohne Lokwechsel und 15 Minuten schneller verkehren. Dafür werden zu den bisher fünf eingesetzten zwei weitere Dieselloks der Baureihe 223 hinzukommen, von denen eine die Cargo-Lok 072 ist und ein Eurorunner der Osthannoverschen Eisenbahn nach Schwandorf umbeheimatet und mit Zugheizung ausgestattet wird.
Seit 14. Juni 2009 werden im Vorlauf für das Betriebsprogramm 2010 die ALEX-Züge 355 und 357, sowie in der Gegenrichtung die DB-Regionalexpresszüge 350 und 352 zwischen Furth im Wald und Pilsen bereits mit einer Arriva-Lok der Baureihe 223 bespannt, wobei für die DB-Züge in Furth im Wald ein Lokwechsel von der DB-Baureihe 218 auf die Baureihe 223 durchgeführt werden muss. Die Loks der BR 223 haben für die ČD vorläufig nur eine Zulassung auf nur 100 km/h, da sie nicht über die tschechische Variante der INDUSI verfügen.
Zudem sollen ab Dezember 2009 sieben neue Doppelstockwagen mit Niederflureinstieg des Herstellers Bombardier Transportation in Betrieb genommen werden, um die Kapazität zu steigern.[2]
Des Weiteren ist in Planung, eine morgendliche Verbindung München – Hof – Reichenbach – Berlin zu fahren, welche abends wieder zurück nach München fährt. Damit hätte das nördliche Vogtland seit langem wieder eine Direktverbindung in die bayrische Landeshauptstadt, wobei außerdem die Vogtlandbahn-Produkte Alex und Vogtland-Express miteinander verknüpft würden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ [1] BayStMWIVT: Prag-Express ab 2010
- ↑ Pressemitteilung der Vogtlandbahn vom 3. April 2009, abgerufen am 3. April 2009