Die Karronade (engl.Carronade) ist eine Art leichter Kanone, die seit Ende des 18. Jahrhunderts zunächst als Zusatzbewaffnung auf Linienschiffen und Fregatten, später auch als Hauptbewaffnung auf Sloops und Korvetten aufgestellt wurden. In Landheeren fand die K. relativ wenig Verwendung.

Die K. hatte eine präzisere Bohrung (genaugenommen war diese nur bedeutend kürzer gab damit weniger Gelegenheit für Ungenauigkeiten beim Ausbohren der Rohrseele) als die Kanonen ihrer Zeit. Wegen der größeren Genauigkeit des Rohres konnte das sonst relativ große Spiel zwischen Kugel und Rohr vermindert werden, so daß eine geringe Treibladung bei recht großen Kalibern ausreichte. Auf geringe Entfernung konnte die Wirkung auf die gegnerische Schiffsstruktur aufgrund der geringeren Geschossgeschwindigkeit verheerend sein, weil die Karronadenkugel die Bordwand des gegnerischen Schiffs nicht durchbohrte, sondern eher zerschmetterte. Die Waffe unterschied sich von der Kanone weiterhin durch eine andere Lagerung des Rohres. Die K. war meist auf einer besonderen Schlittenlafette gelagert und dabei nicht auf den bei Kanonen üblichen Schildzapfen gelagert, sondern mit einer unter dem Rohr zentral angegossenen Öse, durch die waagerecht ein Bolzen gesteckt wurde. Ein großer Vorteil der K. war ihr geringes Gewicht, daß es ermöglichte, großkalibrige Waffen auf den Aufbauten wie Back und Achterdeck aufzustellen, wo Kanonen zu schwer gewesen wären. Zudem ließ sie sich wegen ihrer Leichtigkeit von kleinen Mannschaften bedienen. Die verbreitetsten Kaliber waren 36, 24 und 18 Pfund Kugelgewicht. Nelsons Flaggschiff HMS Victory führte in der Schlacht von Trafalgar auf der Back zwei 68 Pfünder, aber das war kein offiziell anerkanntes Kaliber.
Obwohl sie sich zunächst als Neuentwicklung besonders in der amerikanischen und englischen Navy auf kleineren Schiffen, wie etwa den Sloops, verbreitete, war sie der Kanone in der Reichweite deutlich unterlegen. Die mit einer Hauptbewaffnung aus Karronaden bestückten Schiffe wurden daher meist mit zumindest einem Paar langer Jagdkanonen ausgstattet, um diesen Nachteil auszugleichen.
Die ersten dieser kurzrohrigen Waffen wurden 1774 bei den Carron Iron Works in Falkirk, Schottland, gegossen, daher die Benennung als Carronade.