Geislingen (Zollernalbkreis)

Stadt in Deutschland, Zollernalbkreis
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Geislingen ist eine Stadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland, etwa 60 Kilometer südlich von Stuttgart und drei Kilometer westlich der Kreisstadt Balingen.

Wappen Deutschlandkarte
Geislingen (Zollernalbkreis)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Geislingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 17′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 48° 17′ N, 8° 49′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Zollernalbkreis
Höhe: 563 m ü. NHN
Fläche: 31,95 km2
Einwohner: 6063 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 72349–72351
Vorwahlen: 07433 / 07428
Gemeindeschlüssel: 08 4 17 022Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Vorstadtstr. 9
72351 Geislingen
Website: www.stadt-geislingen.de
Bürgermeister: Oliver Schmid

Geographie

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Geislingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Zollernalbkreis:

Haigerloch, Balingen, Dormettingen, Dautmergen und Rosenfeld.

Stadtgliederung

Die Stadt Geislingen besteht aus den drei Stadtteilen Geislingen, Geislingen - Binsdorf und Geislingen - Erlaheim, die räumlich mit den früheren Gemeinden gleichen Namens identisch sind.

Wappen Stadtteil Einwohner
Wappen Geislingen 4250
Wappen Binsdorf 1250
Wappen Erlaheim 523

Der Gemeinderat wird nach dem System der Unechten Teilortswahl gewählt. Entsprechend wird das Wahlgebiet in Wahlbezirke unterteilt, die identisch mit den Stadtteilen sind und entsprechend der baden-württembergischen Gemeindeordnung als Wohnbezirke bezeichnet werden. Die beiden Stadtteile Binsdorf und Erlaheim bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortstvorsteher als dessen Vorsitzender. In Binsdorf und Erlaheim sind örtliche Verwaltungsstellen des Bürgermeisteramtes eingerichtet.[2]

Zum Stadtteil Binsdorf gehören die ehemalige selbständige Stadt Binsdorf, der Ort Lorettokapelle, die Höfe Binsdorfer Mühle, Keinbachmühle und Steinfurterhof und die Häuser Hofstetten (Hochsträß), Pelzmühle und Schafhaus. Zum Stadtteil Erlaheim gehört das Dorf Erlaheim. Zum Stadtteil Geislingen gehören die Stadt Geislingen, das Gehöft Waldhof und die Häuser Schießhaus.

Im Stadtgebiet liegen einige abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften. Im Norden des Stadtteils Binsdorf liegt die Wüstung Ammelhausen, das 1333 und 1340 als Amalahusen erwähnt wird, der Name des Ortes besteht noch als Flurnamen. Bei Hofstetten lag die Ortschaft Berkheim, das um 1340 als Berckha erwähnt wird, zu dieser Zeit jedoch vermutlich schon wüst war, zu Berkheim gehören allemannische Reihengräber aus dem 7. Jahrhundert. Im Bubenhofer Tal lag ein Weiler, vermutlich mit dem Namen Langenau. Ein vermutetes weiteres allemannisches Gräberfeld im Weilertal könnte auf eine weitere abgegangene Siedlung hindeuten. Im Stadtteil Erlaheim liegt in der heutigen Flur Achdorf die vor 1300 abgegangene Ortschaft Dachdorf, das seit 1320 als Flurname erwähnt ist. Der um 1350 und 1384 erwähnte Flurname Hödorf könnte ebenfalls auf eine Wüstung hindeuten. Im Stadtteil Geislingen liegen die Wüstungen Balgenau, seit 1372 als Flurname belegt, und Bergheim, das seit 1490 als Flurname belegt ist.[3]

Geschichte

Geislingen

Südwestlich von Geislingen lag in römischer Zeit ein Kastell des Alblimes, das 1986 im Luftbild entdeckt wurde. In der Wissenschaft hat es den Namen Kastell Geislingen/Häsenbühl. Schon länger sind römische Siedlungsreste bekannt, die wohl zu einem vicus gehören. Neben der Straße, die Rottweil und Rottenburg miteinander verband, stand ein Denkmal mit einer Kaiserinschrift.

Geislingen wurde während der allemannischen Landnahme zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert nach Christus gegründet. Die typische ingen-Endung verweist auf eine Sippe unter der Führung eines “Gisilio”.

Im 14. Jahrhundert übten die Herren von Bubenhofen die Ortsherrschaft aus. Sie saßen zunächst in einer Burg, die neben dem heutigen Schloss stand. 1426 erbaute Wolf der Ältere von Bubenhofen das heutige Schloss (heutiger Nordwestflügel). Durch Vererbung über mehrere Familien kam Geislingen im Jahr 1762 an die Freiherren von Stauffenberg. Diese bauten das Schloss in seiner heutigen Form aus. Das Rittergut Geislingen, als Privatbesitz der Familie von Stauffenberg bestand bis 1927, als die Auflassung erfolgte. Die Gemeinde Geislingen hatte in einem Tauschvertrag im Jahr 1925 das Schloss, fünf weitere Gebäude, den Schlossgarten und den Weiher (das heutige Freibad) von der Familie erworben.

Kurfürst Friedrich brachte am 28. November 1805 Geislingen unter seine Herrschaft.

Nach der Eingemeindung der Stadt Binsdorf im Zuge der Gemeindereform im Jahr 1974 wurde Geislingen zum 1.1.1975 der Stadttitel verliehen.

)= Erlaheim und Binsdorf )=

Erlaheim und Binsdorf gehörten zu Vorderösterreich. Beide kamen 1804 an Württemberg.

Religionen

Alle drei Stadtteile sind mehrheitlich katholisch.

Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Seit 2007 ist Oliver Schmid (parteilos) Bürgermeister von Geislingen. Er löste Günther-Martin Pauli (CDU) ab, der von 1997 bis 2007 amtierte.

Wappen

 

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Unter silbernem Schildhaupt in Rot zwei silberne Zickzackbalken.“ Es ist dies das Wappen der Herren von Bubenhofen. Die zeitweise im Schildhaupt dargestellte Hirschstange wurde in jüngster Zeit wieder entfernt, da Geislingen kein altwürttembergischer Ort war.

Städtepartnerschaften

Geislingen pflegt seit 1999 eine Partnerschaft mit Ruoms im französischen Departement Ardèche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

 
Katholische Pfarrkirche St. Ulrich
Datei:Geislingen wasserschloss.jpg
Wasserschloss
  • Katholische Pfarrkirche St. Ulrich (Neubau 1928) eines der wenigen Beispiele für die Architektur des Expressionismus
  • Wasserschloss von 1426 (in welchem sich auch die Stadtbücherei befindet)
  • Josephskapelle von 1914
  • Katholische Kirche St. Markus von 1837 in Binsdorf
  • Katholische Kirche St. Silvester in Erlaheim
  • Lorettokapelle Binsdorf

Vereine und Organisationen

In Geislingen gibt es ein ausgeprägtes Vereinsleben. Dies spiegelt sich in der hohen Anzahl von Vereinen und Gruppierungen wider, darunter 43 eingetragene Vereine, unter anderem: Stadtkapelle Binsdorf e. V., Turn- und Sportverein Geislingen, Tennisgemeinschaft Geislingen, Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Geislingen, Musikverein Geislingen, Motorradclub Geislingen, Schützenverein Geislingen, Erlamer Oachberg-Hexa e. V., Narrenzunft Binsdorf e. V., Narrenzunft Erlaheim 1967 e. V., Narrenzunft Geislingen e. V., Schwäbischer Albverein e. V. Ortsgruppe Binsdorf, Schwäbischer Albverein e. V. Ortsgruppe Geislingen, KJG Geislingen, Turmfreunde Geislingen 2001, Kolpingsfamilie Geislingen und der Spandalenchor.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Landesstraße 415 verbindet Geislingen im Westen mit der Bundesautobahn 81 bei Oberndorf am Neckar und im Osten mit Balingen und damit mit der Bundesstraße 27. Binsdorf ist über die Kreisstraße 7121 und Erlaheim über die K 7122 mit der L 415 verbunden.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich auf der Wabengrenze 330/331.

Unternehmen

Geislingen mit den Teilorten Binsdorf und Erlaheim kann eine kleine Anzahl mittelständischer Unternehmen vorweisen.

  • Die Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH stellt in Binsdorf Vakuumheber und Schlauchheber-Technologie her.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1988: Theodor Magnus Friedrich Streble, Stadtpfarrer (1912–2003)
  • 2002: Siegfried Ginter, Bürgermeister (* 1932)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Geislingen vom 2. Juli 2003 abgerufen am 30. Mai 2009
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 187–253
Commons: Geislingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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