Eugène Labiche

französischer Lustspieldichter
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Eugène Marin Labiche (* 6. Mai 1815 bei Paris; † 22. Januar 1888 in Paris) war ein bedeutender französischer Lustspieldichter.

Eugène Marin Labiche.

Labiche war Sohn eines wohlhabenden Industriellen und besuchte das College Bourbon. Er bereiste dann Italien, von wo aus er in einigen Pariser Blättern Plaudereien schrieb, die er später unter dem Titel: La clef des champs gesammelt herausgab, und brachte 1837 sein erstes Stück La cuvette d'eau und 1838 die Posse Monsieur de Coislin mit großem Erfolg zur Aufführung.

Mit Wirkung vom November 1880 wurde Labiche als Nachfolger von Ustazade Silvestre de Sacy in die Académie française (Feuteuil 15) aufgenommen.

Er schrieb vier Jahrzehnte hindurch den Pariser Bühnen, hauptsächlich den Genretheatern, einen reichen Schatz von Lustspielen, Possen, Vaude-villes etc., von denen einige für die Gattung mustergültig geblieben sind. In ihnen reichen sich fast immer ein kaustischer, menschenkundiger und doch nie verletzender Humor, seltene Schlagfertigkeit des Dialogs und sichere Bühnentechnik die Hand.

Werke (Auswahl)

  • zusammen mit Auguste Lefranc und Anne-Honoré Joseph Duveyrier: Les circonstances atténuantes (dt. Der Herzensdieb. Lustspiel in einem Akt, Berlin 1847)
  • zusammen mit Auguste Lefranc: Mademoiselle Ma Femme (dt. Fräulein Frau. Lustspiel in einem Act, Berlin 1848)
  • zusammen mit Marc-Michel: La Chasse aux corbeaux (dt. Wie man Raben fängt! Posse mit Gesang in 3 Akten, Berlin 1855)
  • Un chapeau de paille d'Italie, 1851
  • Le misanthrope et l'Auvergnat, 1853
  • L'Affaire de la rue de Lourcine, 1857 - dt. Titel: Die Affäre Rue de Lourcine
  • zusammen mit Édouard Martin: Le voyage de M. Perrichon, 1860 (dt. Die Lebensretter oder Der Dank eine Bürde. Lustspiel in 4 Aufzügen, Leipzig 1873)
  • La poudre aux yeux, 1861 (dt. 'Sand in die Augen! Lustspiel in 2 Aufzügen, Leipzig 1878)
  • Célimare le bien-aimé (1863)
  • La Cagnotte (1864)
  • zusammen mit Édouard Martin: Moi (dt. Ich! Lustspiel in 3 Acten, Wien ca. 1865)
  • Un pied dans le crime (1866)
  • zusammen mit Édouard Martin: La Main leste (dt. Eine rasche Hand. Schwank in 1 Aufzug, Berlin 1867)
  • zusammen mit Alfred Delacour und mit Musik von Franz Bazin: Le voyage en Chine (dt. Die Reise nach China. Komische Oper in drei Acten, Berlin 1867)
  • Permettez, madame! (dt. Erlauben Sie, gnädige Frau!, Berlin um 1870)
  • Le plus heureux des trois (mit Gondinet, 1870)
  • zusammen miot Marc-Michel: J'inoite le colonel (dt. Ich werde den Major einladen. Lustspiel in 1 Aufzug, Leipzig 1880]
  • Le Livre bleu (dt. Das Blaubuch. Lustspiel in 1 Akt, Berlin 1871)
  • Doit-on le dire? (1873)
  • Les trente millions de Gladiator (mit Jacob Edvard Gille, 1875)
  • Madame est trop belle (dt. Die Frau ist zu schön. Lustspiel in 3 Acten, Wien 1875)
  • Le prix Martin (mit Émile Augier, 1876)
  • La Clé (mit Duru, 1877)
  • Les petites Mains (dt. Kleine Hände. Lustspiel in 3 Aufzügen, Leipzig 1883)

Eine Sammlung seiner Stücke erschien 1879 unter dem Titel Théâtre de Labiche (1879, 10 Bände), mit einem Vorwort von Émile Augier und hatte einen beispiellosen buchhändlerischen Erfolg.

Verfilmungen

  • 1927: Der Florentiner Hut (Un chapeau de paille d’Italie)
  • 1928: Die beiden Schüchternen (Les deux timides)
  • 1939: Der Florentiner Hut
  • 1971: Der Strohhut (Slameny klobouk)
Wikisource: Eugène Labiche – Quellen und Volltexte (französisch)