Posen / Poznań | |
Wappen von Posen | Posen in Großpolen (Polen) |
Basisdaten | |
---|---|
Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Großpolen |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Einwohner: | 578.900 (2002) |
Fläche: | 261,3 km² |
Höhe: | 60 - 154 m ü. NN |
Postleitzahl: | 60-010 bis 61-890 |
Telefonvorwahl: | (+48) 61 |
geografische Lage: | 52° 24' nördl. Breite 16° 55' östl. Länge |
KFZ-Kennzeichen: | PO
|
Nächster Flughafen: | Flughafen Posen |
Homepage der Stadt Posen |
Posen (polnisch Poznań [ ], lat. Posnania ), im westlichen Teil Polens an der Warthe gelegen, ist die Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Großpolen. Sie ist Zentrum von Industrie, Handel und Forschung und gehört zu den kulturellen Mittelpunkten des Landes. Die Universitätsstadt ist zudem Verkehrsknotenpunkt zwischen Warschau und Berlin.
Geschichte
Posen ist eine der ältesten Städte im heutigen Polen. Es ist nicht klar, wann die Stadt entstanden ist. Bereits vor 12.000 Jahren lassen sich die ersten Siedler nachweisen. Durch die geografisch interessante Lage an der Warthe lag Posen an den uralten Handelspfaden zwischen Ost- und Westeuropa. Dies ermöglichte der Stadt Posen eine stetige Entwicklung.
Die erste Erwähnung Posens als befestigte Siedlung ist in der Thietmarchronik im Jahre 1005 festzustellen. Sowohl aus der Thietmarchronik als auch aus Grabungsfunden im Stadtgebiet von Posen geht hervor, daß Posen eine der am stärksten ausgebauten Festungen im Staate Boleslaus des Kühnen (Boleslaw des Kühnen) war.
1038 überfiel Böhmen das Piastenland, entführte die kostbaren Reliquien des heiligen Adalbert und besetzte Schlesien. Der Einfall des böhmischen Fürsten Brzetyslaw konnte die wirtschaftliche Entwicklung Posens ebensowenig aufhalten wie die Verlegung der Hauptstadt von Posen nach Krakau durch Kasimir den Erneuerer. An der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert wandelte sich Posen von einer Wehrburg und einem Fürstensitz in eine Stadt nach dem Vorbild, wie es in Westeuropa bereits existierte. Posen hatte seit 1253 Magdeburger Stadtrecht, verliehen von Przemyslaw I., und wurde mit Stadtmauern umgeben. Ebenfalls existierte seit dem 13. Jhd. parallel zur polnischen Siedlung eine deutsche.
Das Posen links der Warthe erhielt einen Marktplatz. 1295 krönte sich der in Posen residierende Fürst Przemyslaw II. in Gnesen zum König von Polen.
Im 16. Jahrhundert blühte die Stadt auf und wurde eines der wichtigsten Handelszentren des damaligen polnischen Staates. In den Jahren 1550 bis 1560 baute der damalige bekannte italiensiche Baumeister Gianbattista Quadro das Rathaus um. Eine beachtliche Neuerung führte schon im Jahre 1519 Bischof Jan Lubrañski ein, nämlich die Stiftung eines Kollegiums, das mit der Zeit den Namen Lubrañski-Akademie bekam.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Aufstieg der Stadt durch Feuersbrünste, Überschwemmungen und Kriege sowie die Veränderung des Verlaufs der Handelsrouten gebremst. Die Situation änderte sich erst mit König Stanislaw August in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
König Stanislaw August hatte eine Kommission zur grundlegenden Reform des polnischen Staates (Kommission der Guten Ordnung) eingesetzt. Diese erreichte gemeinsam mit den städtischen Behörden den Wiederaufbau Posens, die Wiederbelebung von Handel und Handwerk. Zum Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Stadt Posen bereits 15.000 Einwohner.
Im Zuge der Zweiten Polnischen Teilung besetzten preußische Truppen am 30. Januar 1793 Posen. Posen wurde Hauptstadt der preußischen Provinz Posen. Die Stadtregierung wurde von preußischen Beamten übernommen und die deutsche Amtssprache ersetzte die polnische. In der folgeden Zeit wurden einige bedeutsame Bauten errichtet so die Raczyński-Bibliothek (1829), das Hotel "Bazar" (1841), die "Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften"(1857) und das Polnische Theater (1875). Das städtische Erscheinungsbild änderte sich jedoch erst grundlegend nach dem Abriß der Anfang des 19. Jahrhunderts errichteten preußischen Befestigungen im Jahre 1902. Dies ermöglichte die Planung eines repräsentativen Stadtviertels durch Joseph Stübben, einem der bekanntesten deutschen Stadtplaner seiner Zeit. Nach diesem städtebaulichen Plan wurde in den folgenden Jahren eine Reihe öffentlicher Gebäude in verschiedenen Baustilen realisiert: die Königlich Preußische Akademie (heute Collegium Minus), der Kaiserpalast und die Oper (1910).
Am Ende des ersten Weltkrieges sahen viele polnische Posener eine Möglichkeit für eine Rückgliederung der Stadt in den wiedergegründeten polnischen Staat. Am 27. Dezember 1918 brach in Posen ein Aufstand polnischer Nationalisten aus, der sich im weiteren Verlauf auf weite Teile der Provinz Posen ausdehnte. Dem Bestreben der polnischen Aufständischen war Erfog beschieden, die Stadt und mit ihr weite Teile der Provinz Posen wurde im Zuge des Versailler Vertrages dem neuerrichteten polnischen Staat, ohne vorherige Volksabstimmung angegliedert. Im Jahre 1919 wurde die Posener Universität ins Leben gerufen. Ab dem Jahre 1921 fanden die Posener Handelsmessen statt, die ab 1925 auch internationale Beachtung fanden. In den zwanziger Jahren kam es zu einer stetigen industriellen Aufwärtsentwicklung in der Stadt. Der Höhepunkt dieser Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg, war die 1929 organisierte Allgemeine Landesausstellung.
Die weitere Entwicklung der Stadt wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Erst am 23. Februar 1945 konnte der Entwicklungsprozess von Posen fortgesetzt werden. Die Stadt wurde wiederaufgebaut. Von den Hauptereignissen der Nachkriegsjahre in Posen sind vor allem die Ereignisse vom Juni 1956 (Arbeiteraufstand, der in Straßenkämpfe mit der kommunistischen Polizei überging Posener Aufstand ), zwei Besuche von Papst Johannes Paul II. in den Jahren 1983 und 1997 sowie der Gipfel des Weimarer Dreiecks, ein Treffen des damaligen Bundeskanzlers Kohl mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Chirac und Kwasniewski, im Jahre 1998 zu nennen. 1999 schloß die tausendjährige Geschichte Posens einen Kreis - in Ostrów Lednicki wurden die Überreste der Pfalz von Mieszko I. entdeckt, ein großes Ereignis für Polen.
Im Jahre 2003 jährt sich zum 750. Mal die Verleihung der Stadtrechte an Posen durch die Piastenfürsten Przemyslaw I. und Boleslaw den Frommen. Die Stadtverwaltung und die Stiftung "750 Jahre Stadtrechte Posens" haben für die Bewohner der Stadt aus diesem Grund ein wahres Festival von Ereignissen und Veranstaltungen aus Politik und Kultur vorbereitet. Die Schirmherrschaft über das historische Stadtjubiläum hat der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski übernommen.
Das Bistum Posen wurde von Kaiser Otto eingerichtet und unterstand dem Erzbistum Magdeburg. Nach der Reformation hatte Posen vorwiegend evangelische Einwohner.
Die Region ist auch die Heimat der größten ethnischen Minderheit Polens, den Polendeutschen.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die Altstadt und die Kathedrale. In der Altstadt besonders wichtig ist des Alte Rathaus und der Alte Markt. Das bekannteste Charakteristikum der Stadt ist die Messe.
-
Stadtbezirke
-
Rathaus
-
Opernhaus
-
Kathedrale
Universitäten
Die Stadt Posen beherbergt folgende Universitäten:
- Akademia Medyczna w Poznaniu (Poznan University of Medical Sciences) [1]
- Politechnika Poznańska (Poznan University of Technology) [2]
- Universität Posen: Uniwersytet im. Adama Mickiewicza (UAM, Adam-Mickiewicz-Universität) [3]
Partnerschaften
Die Stadt Posen unterhält eine Städtepartnerschaft mit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.
Söhne und Töchter der Stadt
- 2. Oktober 1847 Paul von Hindenburg †, 2. August 1934 in Neudeck, dt. Militär (Generalfeldmarschall) und Politiker (Reichspräsident)
- 27. Dezember 1892 Walther Kühn, † 4. Dezember 1962, deutscher Politiker (FDP, MdB, stv. Bundesvorsitzender Deutscher Beamtenbund)
- 27. April 1931 Krzysztof Komeda † 23. April 1969, Komponist
- 12. September 1943 Kurt Demmler, Liedermacher
- 22. Juni 1944 Eduard Berger, ehemaliger Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche
- 1945 Thomas Woitkewitsch, Liedtexter
- 3. August 1952 Wojciech Fibak, Tennisspieler
Siehe auch
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Posen (englisch)
- ausführliche Bilderdokumentation (Commons)