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Film | |
Titel | Der Schuh des Manitu |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2001 |
Länge | 82:18 Minuten/EL: 88:39 Minuten |
Stab | |
Regie | Michael Herbig |
Drehbuch | Michael Herbig, Rick Kavanian, Alfons Biedermann, Murmel Clausen |
Produktion | Michael Herbig, Michael Wolf |
Musik | Ralf Wengenmayr |
Kamera | Stephan Schuh, Eddie Schneidermeier (EL) |
Schnitt | Alexander Dittner |
Besetzung | |
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Der Schuh des Manitu, eine 2001 entstandene Parodie der Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre, gilt mit 11,7 Millionen Besuchern und 65 Millionen Euro Umsatz an den Kino als einer der erfolgreichsten deutschen Filmkunst seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der Film entstand als relativ kleines Projekt unter der Regie und in Produktion von Michael "Bully" Herbig, der ebenfalls für das Drehbuch hauptverantwortlich zeichnet sowie zwei der Hauptrollen ("Abahachi", "Winnetouch") spielt.
In weiteren tragenden Rollen sind Christian Tramitz ("Ranger"), Sky Dumont ("Santa Maria"), Marie Bäumer ("Uschi") und Rick Kavanian ("Dimitri") zu sehen. Das Grundkonzept für den Film entnahm Herbig dabei einer Gag-Serie seiner Comedy-Sendung Bullyparade.
Handlung
Der Film stellt eine Parodie der Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre dar, insbesondere der Winnetou-Filme mit Pierre Brice und Lex Barker in den Hauptrollen als Winnetou beziehungsweise Old Shatterhand. Weiterhin bedient er sich gewisser Anleihen aus dem Genre des Italo-Westerns.
Der parodistische Effekt ergibt sich im Film zum einen daraus, dass zwischen dem Winnetou-Pendent Abahachi und Ranger, der Spiegelfigur zu Old Shatterhand, ein Konfliktpotential aufgebaut wird, weil Ranger eigentlich keine Lust hat, ständig mit Abahachi durch die Steppe zu reiten, sich anzuschleichen, etc., mit einem Wort "mit der Gesamtsituation unzufrieden" ist, wie eines der bekanntesten Zitate des Films lautet. Zum zweiten lebt der Film von der Einführung eines homosexuellen Zwillingsbruders von Abahachi mit Namen Winnetouch, der von Michael Herbig in einer bayerisch-tuntig-tuckigen Weise gespielt wird, die zum Markenzeichen vieler Herbig'schen Parodien wurde. Diese Figur, Besitzer der Schönheitsfarm "Puder Rosa Ranch", durchbricht fingernägelfeilend und Prosecco-nippend die "knallharten" Formelemente des Italo-Westerns.
Der Plot des Filmes beginnt damit, dass sich die Blutsbrüder Abahachi und Ranger beim Shoshone-Häuptlingssohn "Falscher Hase" Geld leihen, um damit beim Ganoven Santa Maria ein Lokal zu kaufen, doch dieses entpuppt sich nur als umfallende Filmkulisse. Der Häuptlingssohn flieht daraufhin mit dem Geld, wird aber von Santa Maria erschossen. Der Schoschonenhäuptling hält Abahachi und Ranger für die Mörder seines Sohnes, doch können diese dem Marterpfahl entkommen. Um an Geld zu gelangen, suchen die Flüchtigen nach Teilen einer Schatzkarte, die ihnen den Weg zu einem versteckten Edelstein weisen soll. Banditenboss Santa Maria hat davon Wind bekommen und verfolgt die Flüchtigen, ebenso wie die Schoschonen, die anstelle des nicht vorhandenen Kriegsbeils einen Klappstuhl ausgegraben haben. Nach einigen Abenteuern gelangen alle schließlich zum "Schuh des Manitu", einer Felshöhle. Bevor der Schurke in der Teergrube versinkt, kommt es zunächst zum Streit mit anschließender Versöhnung von Abahachi und Ranger und zu einem Stepptanz.
Kritiken
Hervorgehoben wird generell die Treffsicherheit, mit der Stilelemente der Karl-May-Verfilmungen und Italo-Western aufgenommen und umgesetzt werden. Die einzelnen Gags werden jedoch meist als Blödeleien von mittelmäßiger Qualität charakterisiert, die schauspielerischen Leistungen bis auf wenige Ausnahmen als unterdurchschnittlich. Kritiker besonders des klassischen Feuilletons scheinen dabei zu verkennen, dass für eine gelungene Parodie gerade das erste Kriterium wichtig ist, in vielen Kritiken scheint ein allgemeiner Kulturpessimismus ("Untiefen boulevardesker Nichtigkeiten, die man sich eigentlich nur im Mitternachtsprogramm des Kommerzfernsehens gefallen lässt", Peter Koll im filmdienst) durchzuklingen.
Laut Spiegel Online scheint Herbig "darauf vertraut zu haben, dass die Winnetou-Sketche seiner TV-Show Bullyparade auch auf der großen Leinwand zünden, was aber nicht immer der Fall ist" und empfindet die Leistungen Sky Dumonts als die herausragendsten des Filmes - die schauspielerischen Fähigkeiten der anderen Mimen seien allerdings unterdurchschnittlich. Gleichwohl würdigte Spiegel Online die "sehr professionelle" Inszenierung Herbigs.
Kinoerfolg
Die Zuschauer teilten die Meinung der Kritik nicht. Rund 12 Millionen Deutsche haben den Film Der Schuh des Manitu gesehen und damit gut 65 Millionen Euro eingespielt. Mit diesem Einspielergebnis stellte der Film, der sich geschlagene 27 Wochen in den Kino-Top-Ten hielt, einen neuen Rekord auf. Die Drehkosten betrugen 4,5 Millionen Euro. Geschätze 9 Millionen Euro sind an Herbig zurück geflossen. Fast genau ein Jahr nach seinem Erststart kam der Film noch ein zweites Mal in einer etwas verlängerten so genannten Extra Large (EL) Version in die Kinos.
Sonstige Daten
Detaillierte Analyse der Hauptfiguren
Abahachi, der Apachenhäuptling dürfte nicht nur eine Verballhornung von "aber hatschi" (ein reichlich platter Wortwitz), sondern vom Namen her vor allem eine Anspielung auf Winnetou und das Halbblut Apanatschi, einen Original-Karl-May-Film der 60er Jahre, sein. Ob sein Blutsbruder Ranger auf irgendwelche amerikanischen Westernserien abzielt, in denen Texas-Ranger eine Rolle spielen, mag dahingestellt bleiben. Für den Namen Old Shatterhand schien kein passendes Wortspiel möglich gewesen zu sein. Winnetouch, Abahachis schwuler Zwillingsbruder, persifliert (lächerlich machen) ganz eindeutig natürlich Winnetou höchstpersönlich, seine zur Beauty-Farm umgebaute Puder Rosa Ranch ist eine Anspielung auf die Ponderosa-Ranch der Familie Cartwright aus der TV-Western-Serie Bonanza.
Erwähnenswert ist auch die Anspielung auf Uschi Glas, die in Winnetou und das Halbblut Apanatschi, ein Indianermädchen gespielt hat, bei der Namensgebung für die verführerische Filmschönheit Uschi. Der Indianer-Großvater heißt Grauer Star. Möglicherweise stand bei ihm der weise, weißhaarige Kleki-Petra aus Winnetou I Pate. Unverkennbar ist bei dieser Rolle auch die Parodie von Elvis Presley ("Grauer Star has left the building."), was gerade durch den Rocktitel "Tomahawk-a-lula" deutlich wird. Szenen mit dieser Rolle sind nur in der langen Fassung enthalten.
Der Name des Geschäftsmann Santa Maria ist sicher an den Bösewicht Santer aus Winnetou I angelehnt. Sein Handlanger Hombre entstammt vermutlich dem US-Western Man nannte ihn Hombre; ebenfalls ein Film aus den späten 60er Jahren, allerdings mit dem hochkarätigen amerikanischen Mimen Paul Newman besetzt.
Dann haben wir noch den Restaurantführer Dimitri. Stilecht ist dieser Grieche jedenfalls nicht. Zu fragen ist, ob er als Ersatz für einen Mexikaner fungiert. Die Taverna liegt ja auch mitten in Mexiko. Es könnte sich bei ihm auch um eine Anspielung auf die südländischen Typen im Italo-Western handeln. Doch eher liegt die Vermutung auf der Hand, dass einige aus der Bullyparade bekannte Köpfe im Film untergebracht werden mussten.
Siehe auch: Indianer und Deutsche
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- OFDb-Eintrag von Der Schuh des Manitu
- Offizielle Homepage
- http://www.cineclub.de/filmarchiv/2001/der_schuh_des_manitu.html Cineclub: Der Schuh des Manitu
- http://www.cyberkino.de/entertainment/kino/1110/111067.html Cyberkino.de: Der Schuh des Manitu
- http://www.bielertagblatt.ch/serien/archiv/article.cfm?serien_id=188&id=7824 Andreas Stock: Winnetouch auf der Puder-Rosa-Ranch