Das Sperma (griechisch σπέρμα, spérma - der Keim, Samen, das Sperma), auch das Ejakulat (von lateinisch eiaculari - herausspritzen), ist die Samenflüssigkeit von männlichen Tieren und Menschen. Es setzt sich aus Spermien, Epithelzellen und der eigentlichen Samenflüssigkeit, dem Samenplasma, zusammen. Das Samenplasma wird aus Sekreten der Nebenhoden, der Samenblase und der Prostata (Vorsteherdrüse) gebildet.
Sperma wird beim männlichen Orgasmus durch den Penis ausgestoßen. Beim Vaginalverkehr kann es durch den Kontakt von Sperma mit einer Eizelle zur Befruchtung kommen.
Sperma kann auch Krankheitserreger wie das Aids- oder das Hepatitis-Virus enthalten; die betreffenden Krankheiten sind also sexuell übertragbar. Die Benutzung eines Kondoms minimiert jedoch das Risiko einer Ansteckung.
Bei vielen Würmern, Gliederfüßern, Weichtieren und auch noch bei einigen Amphibien (Molchen) dienen Spermatophoren (Samenpakete) anstelle des flüssigen Spermas zur Spermienübertragung, viele wasserlebende Tiere geben die Spermien direkt ins Wasser ab.
Das menschliche Sperma
Während Erektionen bereits beim vorpubertären Kind auftreten können, beginnt die Produktion von Sperma in der Regel erst mit dem Einsetzen der Pubertät. Sperma wird auch ohne eine "Anregung" durch Masturbation gebildet, es geht dann meist in nächtlichen Pollutionen ab.
Das frische Ejakulat ist milchig-trüb und leicht glänzend. Es riecht und schmeckt charakteristisch, sein pH-Wert liegt zwischen 7 und 8 und ist somit leicht basisch. Es ist mit glasigen, klebrigen Fäden sowie kleinen Körnchen durchsetzt. Im Schnitt beträgt das Volumen einer Ejakulation 2 bis 6 ml, wobei 1 ml durchschnittlich 20 bis 30 Millionen Spermien enthält (vgl. beim Hengst 22 Milliarden). Das sind 0,5% des gesamten Ejakulats -- der Rest ist Samenflüssigkeit. Die Samenflüssigkeit ist leicht salz-, protein- und fruktosehaltig. Gelegentlich findet man gelbe Pigmente (sogenannte Flavine), wodurch das Sperma auch leicht gelblich wirken kann.
Des Weiteren enthält das Sperma viele Pheromone (Geruchsstoffe), welche bei der Frau angeblich positive Reaktionen auslösen. In einer Studie wurde "herausgefunden", dass Frauen, die keinen Kontakt zu dem Sperma ihres Partners hatten, eher depressiv waren als jene, die dies hatten. Diese Studie erweckt allerdings den Anschein, Ursache und Wirkung vertauscht zu haben: Ein depressiver Mensch wird sich womöglich sexuell weniger betätigen als ein gesunder Mensch. Nach der genannten Studie würde die Depression durch die mangelnde sexuelle Betätigung (hier den mangelnden Kontakt zu Sperma) hervorgerufen, was als eher unwahrscheinlich zu bezeichnen ist. [1]
In einem Artikel des NewScientist vom 26 Juni 2002 mit dem Titel "Semen acts as an anti-depressant" [2] wird über eine Studie von Gordon Gallup von der State University of New York [3] berichtet, daß verschiedene Bestandteile des männlichen Samens, u. a. Hormone wie Testosteron, Östrogen und Follikle-stimulierende Hormone, Prolactin und verschiedene andere Prostaglandine (Sekrete der Prostata-Drüse) vermittels vaginaler Absorbtion eine nachweislich anti-depressive d. h. stimmungsaufhellende Wirkung auf die Frau haben. Andere Möglichkeiten der Aufnahme, z. B. dermal durch die Haut, rectal durch den Darm oder oral durch den Mund wurden bisher von Gallups Team ebensowenig untersucht, wie die Aufnahme durch Männer.
Sonstige Eigenschaften
Unter Wasser (z.B. bei einer Ejakulation in der Badewanne) zieht Sperma lange und feine klebrige Fäden. An der Luft hingegen trocknet es rasch; Spermaflecken auf Textilien werden dabei charakteristisch hart. Auf dieses Phänomen spielt der scherzhafte Schüttelreim "Ein harter Fleck im Badetuch sagt mehr noch als ein Tagebuch" an.
Bei der sexuellen Praktik der Gesichtsejakulation wird das Bespritzen des Gesichts mit Sperma als erotisch empfunden.
Manche Frauen reagieren mit verschiedenen Allergiesymptomen auf das Sperma ihres Partners. Spermaallergien sind sehr selten und noch wenig erforscht. Die betreffenden Frauen reagieren auf ein Protein im Sperma allergisch; die Symptome gleichen denen einer Pollenallergie.
Unter UV-Licht leuchtet Sperma bläulich.