Franz Marc (* 8. Februar 1880 in München; † 4. März 1916 im Krieg vor Verdun, Frankreich) war ein deutscher Maler und Mitgründer der Künstlervereinigung "Blauer Reiter". Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts und als Mitbegründer des Expressionismus in Deutschland.






Franz Marc wurde als Sohn des Malers Wilhelm Marc und seiner Frau Sophie (geb. Maurice) geboren. Nach kurzem Studium (1900 bis 1903) an der Akademie der Bildenden Künste München eröffnete er sein erstes Atelier in der Münchener Kaulbachstraße 1904. Seine erste Einzelausstellung hatte Franz Marc im Jahr 1910. Über die Mitgliedschaft in der "Neuen Künstlervereinigung" lernte er Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, August Macke und Gabriele Münter kennen. Als bei der dritten Ausstellung der "Neuen Künstlervereinigung" die Jury Kandinskys fast vollständig abstrakte "Komposition V" ablehnte, traten er sowie Kandinsky und Münter aus der Künstlervereinigung aus und eröffneten am 18. Dezember 1911 die erste Ausstellung der neu gegründeten Künstlervereinigung "Blauer Reiter" in der Galerie Thannhauser in München. Ebenfalls 1911 heiratete er in London die Malerin Maria Franck. 1912 gab Marc zusammen mit Kandinsky den Almanach "Der Blaue Reiter" heraus. Eine Ausstellung des "Blauen Reiter" im selben Jahr in der Berliner Galerie "Der Sturm" feierte große Erfolge. Die Künstlergruppe vertrat die Auffassung, dass jeder Mensch eine innere und eine äußere Erlebniswirklichkeit besitze, die durch die Kunst zusammengeführt werden sollte. Die Arbeiten der Gruppe in den Jahren 1911 bis 1914 waren wegbereitend für die gesamte Moderne Kunst des 20. Jahrhunderts. 1914 erwarb er ein Haus bei Kochel am See und kurz darauf rückte er bei Beginn des 1. Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger ein. Der zum Leutnant der Reserve beförderte Franz Marc fiel am 4. März 1916 bei einem Melderitt vor Verdun.
1936/37 diffamierten die Nationalsozialisten Franz Marc als "entarteten Künstler" und beschlagnahmen 130 seiner Werke aus deutschen Museen. Ein Teil der Werke wurde vernichtet, andere wurden ins Ausland verkauft. Dies festigte ungewollt den Ruf Franz Marcs als einen der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts.
Werke
- 1911, "Die kleinen blauen Pferde"
- 1911, "Blaues Pferd I"
- 1911, "Die großen blauen Pferde", Walker Art Gallery, Minneapolis, Minnesota
- 1911, "Fuchs", Wuppertal, Von der Heydt-Museum
- 1911, "Rehe im Schnee", Niedersächsische Landesgalerie, Hannover
- 1912, "Die kleinen gelben Pferde", Staatsgalerie, Stuttgart
- 1912, "Gelber Tiger", Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 1912, "Im Regen", Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 1913, "Tierschicksale", Kunstmuseum Basel, Öl auf Leinwand, 195 x 263,5 cm
- 1913, "Füchse", Kunstmuseum Düsseldorf
- 1913, "Kleine Komposition III", Hagen, Karl-Osthaus-Museum
- 1913, "Der Mandrill", München, Staatsgalerie moderner Kunst
- 1913/14, "Rehe im Wald II", Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
- 1914, "Landschaft mit Haus, Hund und Rind", Privatbesitz
- 1914, "Tirol", München, Staatsgalerie moderner Kunst
- 1914, "Kämpfende Formen", München, Staatsgalerie moderner Kunst
- 19??, "Komposition III", Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Nachlass
Der schriftliche Nachlass wurde 1973 vom Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum käuflich erworben; der Nachlass umfasst auch einige Zeichnungen und Aquarelle.
Literatur
- Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.2), S.62-69.
Siehe auch
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Marc, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1880 |
GEBURTSORT | München, Deutschland |
STERBEDATUM | 4. März 1916 |
STERBEORT | bei Verdun, Frankreich |