Leutschach

ehemalige Gemeinde in Österreich
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Wappen Karte
Datei:Karte oesterreich steiermark leutschach.png
Basisdaten
Bundesland: Steiermark
Bezirk: Leibnitz
Fläche: 1,10 km²
Einwohner: 615 (1. Januar 2003)
Bevölkerungsdichte: 600 Einwohner/km²
Höhe: 352 m ü. NN
Postleitzahl: 8463
Vorwahl: 03454
Geografische Lage: Länge 15.4689 / 15° 28" 8'
Breite 46.6672 / 46° 40" 2'
Kfz-Kennzeichen: LB
Amtliche Gemeindekennzahl: 15578
Adresse der Gemeindeverwaltung: Arnfelserstraße 1
8463 Leutschach
Website: www.leutschach.steiermark.at
E-Mail-Adresse: gde@leutschach.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Karl NEUBAUER (ÖVP)
Gemeinderat: Mitglieder: 7 ÖVP,
2 SPÖ

Leutschach ist eine Marktgemeinde in Österreich, Steiermark, Bezirk Leibnitz. Zusammen mit seinen Nachbargemeinden Schloßberg, Eichberg-Trautenburg und Glanz an der Weinstraße bildet die Gemeinde das "Rebenland Leutschach" (zusammen 4.100 Einwohner gemäß Volkszählung 2001).

Geografie

Die kleine Marktgemeinde (1,1 km², 615 Einwohner 1. Januar 2003) ist das Zentrum des südsteirischen Hopfenanbaugebietes und eines der Zentren des südsteirischen Weinbaugebietes (Südsteirische Weinstraße) und liegt nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt. Leutschach wir oft mit der tiroler Gemeinde Leutasch verwechselt, was oft zu Verwirrungen führt.

Geschichte

1250 erstmals urkundlich erwähnt ("Liubschach"), 1458 Verleihung des Marktrechtes und der eigenen Gerichtsbarkeit durch
Kaiser Friedrich III. Die Bevölkerungsentwicklung ist stabil leicht zunehmend.

Religionen

Leutschach ist konservativ und vorwiegend katholisch, wie die meisten bäuerlich geprägten Orte in der Steiermark.

Politik

Politisch dominiert die konservative ÖVP. Die politische Führungsrolle dieser Partei ergibt sich auf Grund des Fehlens einer starken Arbeiterbewegung (keine Industrie) und durch die bäuerlich/katholische Prägung. Aber auch die Arbeiterschaft (die meisten davon Pendler) ist vorwiegend im ÖAAB (= Österr. Arbeiter- und Angestellten Bund), einer Teilorginastion der ÖVP, organisiert.

Bürgermeister: Erich Plasch (ÖVP)
Vizebürgermeister: Josef Kos (ÖVP)
Gemeindekassier: Karl-Heinz Bandur (SPÖ)

Die Gemeinderäte

  • ÖVP
    • Mag. Andrea Muster
    • Ludmilla Pinitsch
    • Harald Herischko
  • SPÖ
    • Ewald Weiland

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich geprägt wird der Weinbauort durch zahlreiche klein strukturierte Gewerbebetriebe sowie durch den Tourismus.
Nach dem Friedensvertrag von St. Germain 1919, in dem die ehemalige Untersteiermark an die SHS-Staaten abgetreten werden musste, befand sich die gesamte Region plötzlich in einer isolierten Grenzlage, was zu wirtschaftlicher Rückständigkeit führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg grenzte das Gebiet zwar an das kommunistische Jugoslawien, diese Grenze war aber nie ein "Eiserner Vorhang" (wie die österreichischen Grenzen zu Ungarn und der Tschechoslowakei).
Da die Einnahmen der Grenzland-Gemeinden stets sehr niedrig waren, bemühte sich das Land Steiermark, diese Gemeinden vermehrt finanziell zu stützen (Schul- und Turnsaalbauten, Bau des Freibades, des Kulturzentrums "Knielyhaus", Ortsbildverschönerung).
Seit dem Boom der Südsteirischen Weinstraße ("Steirische Toskana") spielen die Einnahmen aus dem Tourismus eine ständig steigende Rolle. Dennoch kämpfen besonders die zahlreichen kleinen Handwerks- und Gewerbebetriebe um ihr wirtschaftliches Überleben.

Bildung

Der Bildungsstand in Leutschach ist eher niedrig. 213 Bewohner (43,9 %) haben die Allgemeinbildende Plichtschule absolviert, davon sind 149 Frauen. 157 haben eine Lehrlingsausbildung (32,4 %) (112 Männer, 45 Frauen) und gerade einmal 13 (2,7 %) haben einen Hochschul- bzw Universitätsabschluss. An Bildungseinrichtungen im Ort gibt es einen Pfarrkindergarten, eine Volksschule und eine Hauptschule. Die nächstgelegenen höheren Schulen befinden sich in Leibnitz, Deutschlandsberg und Graz. Auf Grund des Mangels an hochqualifizierten Arbeitsplätzen in der unmittelbaren Region sind zahlreiche höher gebildete Jugendliche dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und in die Ballungszentren abzuwandern. (Stand 2004)

Literatur

  • Die Rebenland-Chronik: Die gemeinsame Geschichte der vier Gemeinden Eichberg-Trautenburg, Glanz an der Weinstraße, Leutschach und Schlossberg 2004 ISBN 3-902344-05-9
  • Grenzenlos zweisprachig: Die Erinnerungen des Keuschlersohnes Anton Santel (1845-1920) an seine Kindheit in Leutschach und Jugend in Marburg ISBN 3-7011-7446-6

Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten.