Die Tinea - lat. "Motte", "Holzwurm" - ist eine Erkrankung keratinhaltiger Körperorgane durch Dermatophyten. Diese Hautpilze sind durch Enzyme (Keratinasen) in der Lage, menschliches Keratin in der Haut, den Haaren oder den Nägeln abzubauen, was zu einer lokalen Schädigung führt. Ein Befall der Haut wird als Dermatomykose, eine Nagelpilzerkrankung als Onychomykose bezeichnet.


Die häufigste Form der Erkrankung ist die Tinea superficialis mit Beteiligung der oberflächlichen Hautschichten (Stratum corneum). Die Haut zeigt eine sich zentrifugal ausbreitende juckende Entzündungsreaktion mit typischen randbetonten, rötlich-schuppigen Bereichen. Als Tinea profunda werden Hautpilzerkrankungen bezeichnet, die sich entlang der Haarfollikel von Kopfhaut oder Gesicht in die Tiefe ausbreiten und Pusteln sowie entzündliche Infiltrate hervorrufen können.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel mikroskopisch und/oder durch kulturelle Anzucht.
Therapie
Am Anfang der oft mehrwöchigen Behandlung steht die Anwendung von Salben, Gelen oder Haarwaschmitteln mit antimykotikahaltigen Wirkstoffen wie z. B. Clotrimazol oder Miconazol. In therapieresistenten Fällen kann die Gabe von z. B. mit Itraconazol oder Fluconazol als Tablette erforderlich werden.
Einteilung
Humanpathogene Hautpilze (Dermatophyten) werden in drei Gattungen unterteilt:
Eine weitere Einteilung ist beim Menschen nach dem Auftrittsort der jeweiligen Erkrankung möglich:
- Tinea barbae, eine Pilzerkrankung im Bartbereich
- Tinea capitis, der behaarten Kopfhaut
- Tinea faciei, des Gesichts
- Tinea inguinalis, der Leistenregion
- Tinea manum, der Handflächen
- Tinea pedis, der "klassische" "Fußpilz"
- Tinea unguium, der Nägel, als Nagelpilzerkrankung oder Onychomykose
Gesonderte Erkrankungen sind die
- Tinea amiantacea
- Tinea cruris follicularis
- Tinea favosa
- Tinea imbricata, verursacht durch Trichophyton concentricum
- Tinea nigra, verursacht durch Exophilia werneckii