Die Bornholmer Eisenbahnen (dän. De Bornholmske Jernbaner, kurz DBJ) waren der Zusammenschluss dreier Eisenbahngesellschaften auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm am 1. April 1934. Die Züge liefen auf Meterspur und wurden auf Grund der Insellage nie umgespurt. 1968 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Auf allen Strecken fand Personen- und Güterverkehr statt.
De Bornholmske Jernbaner | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() De Bornholmske Jernbaner A/S | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 91 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Durch die Gesetzesänderung vom 8. Mai 1894, mit der die dänische Regierung ermächtigt wurde, 29 Privatbahnen zu konzessionieren, kam der Bau von Eisenbahnen auch auf Bornholm in Schwung.[1] Der Bau der Strecken brachte eine enorme Entwicklung für die Insel. Insbesondere die jetzt an die Strecke angeschlossenen Landstädte fern der Küste vergrößerten sich dank besserer Transportmöglichkeiten zu Dienstleistungszentren mit Handwerk und allgemeiner Infrastruktur.[2]
Geschichte
Die älteste der Gesellschaften betrieb die 36,6 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt Rønne zur östlich gelegenen Hafenstadt Nexø (Rønne-Nexö-Bahn, RNJ). Diese wurde am 13. Dezember 1900[3], eine andere Quelle nennt den 12. Dezember 1900,[1] bis zum späteren Abzweigbahnhof Aakirkeby eröffnet und hatte am längsten Bestand. Im Bahnhof Nexø ist das „Bornholm Eisenbahnmuseum“ untergebracht, das den Eindruck dieser Zeit mit der Ausstellung Zug auf Bornholm vermitteln hilft. Unter anderem ist der Postwagen DBJ No. 26 zu sehen. Ferner wurde von Aakirkeby aus eine 5,1 Kilometer lange Stichstrecke zum Steinbruch bei Almindingen gebaut, die ab 31. Mai 1901 im Streckenbestand war.[1]
Die zweite, 31,2 Kilometer lange Strecke ging am 6. Mai 1913 in Betrieb und bediente von Rønne aus den nördlichen Inselteil über Rø nach Allinge-Sandvig. Sie wurde 1908 gegründet und firmierte unter dem Namen Rønne-Allinge Jernbaneselskab A/S. Die Stilllegung erfolgte 40 Jahre später, am 15. September 1953, als vorletzte der Stilllegungen der Bornholmer Strecken.
Die dritte Strecke wurde von der Gesellschaft Alminding-Gudhjem Jernbaneselskab A/S (AGJ) errichtet. Sie war die Verlängerung der Stichbahn nach Almindingen, hatte eine Länge von 18,1 Kilometern und führte zur Hafenstadt Gudhjem über Østermarie und Østerlars. Sie ging am 27. Juni 1916 in Betrieb und war die erste, die wieder stillgelegt wurde (18. August 1952).
Vom Bahnhof in Rønne gab es außerdem eine Stichstrecke zum Hafen.
Bahnhöfe
Ein Teil der Bahnhöfe und Betriebsgebäude ist noch vorhanden. Auch die Bahntrassen sind zum Teil noch sichtbar; teilweise werden sie als Fahrradwege genutzt. Der „Zentral“-Bahnhof in Rønne ist heute Restaurant Perronen, das Depot in Rønne wird vom Busunternehmen BAT als Wagenhalle genutzt. Ferner stehen noch die Gebäude von Rønne-Øst, Christianshøj (Almindingen), Østermarie (jeweils in Privatbesitz), Østerlars (Østerlars Friskole) und Gudhjem (Gudhjem Museum) und einige andere.[4] Die Bahnhofsgebäude von der Strecke nach Gudjem stammen von Kay Fisker (1893–1965).[5]
Wiederinbetriebnahme
Seit dem Kauf einer Diesellokomotive vom Typ der BJ No. 5 im Jahre 1994 gibt es auf der Insel, insbesondere von Seiten der Tourismus-Verwaltung, Bestrebungen, einen Teil der Strecke wieder herzustellen. Geplant ist, das Teilstück von Klemensker nach Rø wiederaufzubauen. Dieser durch das Klippental von Kleven führende Abschnitt gilt als angeblich schönste Eisenbahnstrecke Dänemarks.[3]
Literatur
- Ann Vibeke Knudsen: DBJ Historien om Jernbanerne på Bornholm (dänisch)