Die Opération des Nations Unies au Congo (ONUC) ( United Nations Operation in the Congo) ist eine vom Juli 1960 bis Juni 1964 dauernde Mission der Vereinten Nationen zur Lösung der Kongokrise in der heutigen Demokratischen Republik Kongo, ehemals Zaire, auch als Kongo-Kinshasa bekannt.
In Laufe der Mission starb der amtierende UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld im September 1961 bei einem Flugzeugabsturz.
Grundlagen
Ursprünglich durch die Resolution 143 (1960) vom 1. Juli 1960 legitimiert, sollte sie den Übergang der ehemaligen Kolonie Belgisch-Kongo zur geordneten Eigenverwaltung unterstützen und absichern. Auch sollte der Abzug der belgischen Truppen überwacht werden. Ihr Mandat wurde durch die Resolutionen 161 (1961) vom 21. Februar 1961 und 169 (1961) vom 24. November 1961 dahingehend erweitert, die staatliche Intregität, insbesondere gegen die Abspaltung der Provinz Katanga des Kongos zu wahren und den Abzug sämtlicher ausländischer insb. belgischer Truppen und Söldner durchzusetzten.
Ablauf
Schon vor der Unabhängigkeit des Kongos von der Belgien Mitte 1960 zeigten sich Konflikte zwischen den ca. 70 indigenen Volksgruppen. Nach der Unabhängigkeit kam es zur Sezession der rohstoffreichen Provinz Katanga am 11. Juli 1960 und zu einer Meuterei der Armee gegen den noch belgischen Offizierscorps. Belgien entsandte 10.000 Fallschirmjäger offiziell zum Schutz der noch 100.000 Belgier und anderer Europäer im Land. Da sie der Lage nicht mehr Herr waren, bat die Regierung des Kongos unter Premierminister Patrice Lumumba und Präsident Kasavubu zuerst am 11. Juli die USA um militärische Unterstützung und nach Ausbleiben einer Reaktion am 14. Juli die UdSSR, die Unterstützung zusagten. Doch wurde schon am 14. Juli mit dem Stimmen der USA und der UdSSR bei Enthaltung Frankreichs, Großbritanniens und Taiwans mit der Resollution 143 die ONUC entsandt.
Schon am 15. Juli 1960 erreichten die ersten UN-Truppen den Kongo. Allerdings war die Mission anfangs weder ermächtigt die Session Katangas zu beenden noch den Abzug der Belgier zu erzwingen. Der UN-Gerenalsekretär Hammarshjöld weigerte sich für die ins. von Lumumba geforderte dahingehende Erweiterung des Auftrages zu betreiben, daher wandte dieser sich an die UdSSR, die auch Berater und Material, aber keine Waffen lieferte. Daraufhin wurde Lumumba, auch mit unterstützung des CIA entmachtet. Der neue starke Mann wurde Joseph Mobutu. Die UdSSR weigerte sich daraufhin Hammarskjöld weiterhin als UN-Generalsekretär anzuerkennen, da sie ihn für parteiisch und als in die Entmachtung Lumumbas verwickelt ansahen. Dies führte zu einer weitern Lähmung der ONUC. Die durch den Rückzug der Kontingente aller kommunistischer und der meisten afrikanischen Länder verstärkt wurde.
Seit April 1961 erhielt die ONUC ein robusters Mandat, doch konnte sie bis August keine wirlichen Erfolge vorweisen, doch konnten am 28. August in der Operation "Rum-Puntsch" fast alle ausländischen Söldner Katangas eingekreist werden. Allerdings scheiterte eine Offensive unter dem Komando des Tunesiers Mahmoud Khiray gegen Katanga Anfang Senptemer nach 8 Tagen.
Nach dem Tod Hammarskjölds durch einen mysteriösen Flugzeugabsturz am 18. September 1961 bei Ndola/Sambia auf dem Weg zu Gesprächen mit dem Präsidenten Katangas Moïse Tshombé wurde ein kurzlebiger Waffenstillstand vereinbart. Ab November begangen die Kämpfe von neuem. Nach dem endgültigen Abzug der belgischen Truppen führte die ONUC ab Dezember 1962 eine Großoffensive gegen Katanga, die zur Beendigung der Session am 15. Januar 1963 führte.
Bis zum 30. Juli 1964 zogen die UN-Truppen ab.
Stärke und Verlust
Während des Höhepunktes (Juli 1961) umfasste sie ca. 20.000 zivile und militärische Angehörige, zum Zeitpunkt des Abzuges immerhin noch 6.000 Personen. Das militärische Personal wurde von Argentinien, Äthiopien, Birma, Brasilien, Dänemark, Ghana, Guinea, Indien, Indonesien, Iran, Irland, Italien, Kanada, Liberia, Malaya, Mali, Marokko, den Niederlanden, Nigeria, Norwegen, Österreich, Pakistan, Philippinen, Schweden, Sierra Leone, Sri Lanka, Sudan, Tunesien, der Vereinigten arabischen Republik (ab 1962 nur noch von Ägypten) und Jugoslavien gestellt. Dazu kamen ab 1963 reguläre Truppen des Demokratischen Republik Kongo.
Davon wurden 250 Personen, fast ausschließlich militärische Mitarbeiter getötet.