Diskussion:Geschichte der Ökologie

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Polentario in Abschnitt Kerner, Ernst Stahl und Ellenberg

Ökologie im Nationalsozialismus

Das thema fehlt hier, insobesondere forschungspolitisch. Vgl Agrarpolitik im Dritten reich. Gruß --Polentario Ruf! Mich! An! 17:55, 10. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Kerner, Ernst Stahl und Ellenberg

Kerner als einen der Begründer der Pflanzensoziologie zu bezeichnen, halte ich für sehr gewagt. Er hatte doch dazu keinerlei methodischen Ansatz. Vielleicht "Vorläufer...", weil er doch Gruppierungen erkannt hat. Grisebach und vor im anderen ist das übrigens auch schon aufgefallen und sie haben darüber berichtet.

Dann fehlt mir Ernst Stahl im Artikel, der Begründer der experimentellen Pflanzenökologie.

Dagegen ist die Sache mit Ellenberg als Begrüner von Bunkern, was zu allem hin auch noch eine wesentliche Grundlage für die ökologische Forschung nach 1945 (von Ellenberg??) gewesen sein soll, lächerlich. Ellenberg und andere (Oberdorfer in Griechenland z. B.) haben v. a. Vegetationskartierungen gemacht, mit denen man Gelände erkunden wollte (z. B.: ist der Weg für Panzer zu sumpfig?). Die Sache wurde von den Briten ausgeheckt und dann unter der Leitung des SS-Mannes Schulz-Kampfhenkel nachgeäfft. Geholfen hats wenig, nur daß Ellenberg, Oberdorfer u. a. ihre Vegetationsaufnahmen machen konnten, wo sie sonst nie hingekommen wären. Heinrich Walter, der Russisch sprach, und im WK I schon russischer Offizier war, gehörte übrigens leitend zu dieser Gruppe. Er gehört eigentlich auch im Artikel genannt.

Eher jedenfalls als die Alwin Seifert / Reinhold Tüxen - Sache, die in einen Artikel über "Geschichte der Ökologie" eigenlich nicht zu suchen hat? Na ja, deutschzentriert - juckt aber sonst keinen Schwanz. - 91.44.241.6 21:54, 12. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

"Kein Schwanz" ist unter anderm Joachim Radkau, ansonsten erinnert mich der ungehörige Ton an Polit IPs, aber immer m it der Ruhe. Natürlich hat in der deutschen WP die spezifisch deutsche Geschichte der Ökologie etwas zu suchen. Die Mitarbeit von Ellenberg etc geht über eine Militärgeologie weit hinaus, der "Generalplan Ost" war (einschließlich der dezentralen Windkraftwerke) sehr grün geplant. Ohne Seifert wäre die Geobotanik bei Großprojekten hierzulande schlicht nicht vorhanden usw. --Polentario Ruf! Mich! An! 01:01, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Sorry, wenn mein Ton "ungehörig" gewesen sein sollte. Also gerne "immer mit der Ruhe". Ich interessiere mich für Belege in der Literatur, aus denen hervorgeht, daß Ellenberg am Generalplan Ost beteiligt war. Kenne bisher auch nicht seine Publikationen zu den "Bunkerbegrünungen". Und die sollte man doch schon anführen, wenn dies ein Arbeitsfeld von ihm gewesen sein soll, das nach 1945 eine "wesentliche Grundlage ökologischer Forschung" gewesen sein soll.
Die Vegetationsökologie oder ökologisch ausgerichtete Pflanzensoziologie nach 1945, zu der Ellenberg wesentlich beigetragen hat, war doch eine internationale Angelegenheit, bei der hartgesottene Vertreter aus brauner Zeit (Hans Schwenkel, Heinrich Wiepking-Jürgensmann, Alwin Seifert etc.) praktisch keine Rolle gespielt haben. "Eurozentrisch" sicher, aber ein Władysław Matuszkiewicz, Gustaf Einar Du Rietz, Walo Koch, Sandro Pignatti oder Jan Barkman waren weit davon entfernt, "Arbeiten" dieser Herren als "wesentliche Grundlage ..." ihrer Forschung zu sehen. Natürlich gab es auch noch die Aichingers oder Wendelbergers, die nach Exkursionen gerne schwadroniert haben. Deren Publikationen nach 1945 sind, soweit ich sie kenne, stubenrein. Auch die Tatsache, daß Tüxen den Auftrag für seine Autobahnbegleitkartierungen von Seifert bekommen hat, ist nicht so bedeutend, daß sie irgendwie "wesentlich" für den Fortgang dieser Wissenschaft war. - 91.44.241.6 06:01, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
* Die Ökologie war und ist nicht immer zweckfrei biologisch aufgehängt, im Dritten Reich etablierte sie sich unter der Geographie und Raumplanung, die damals Leitwissenschaften waren bzw wurden. Publikationen wie "Was blüht denn da" stubenrein zu bekommen, war kein Problem. Spannender ist das mit dem Kulturlandschaftsbegriff im Naturschutz
* Auch vor Mai 45 war die Vegetationskartierung eine internationale Angelegenheit, sicher auch für Władysław Matuszkiewicz im besetzten Lemberg.
* Ellenberg war Bestandteil einer "Forschungsstaffel zur besonderen Verwendung des Oberkommando der Wehrmacht".
* der naturschutz als integraler bestandteil des Generalplan Ost ist aktuell von Forschungsinteresse (nicht nur in Deustchland, die Initiative kam aus GB). Bei dessen Umsetzung sollte - vgl die "Allgemeinen Anordnung über die Gestaltung der Landschaft in den eingegliederten Ostgebieten vom 21. Dezember 1942" - neueste Erkenntnisse der Ökologie, Raumplanung, Biologie und der Pflanzenkunde berücksichtigt werden. Durch eine "besonders sorgfältige Landschaftsgestaltung" sollten die eroberten Ostgebiete ein der deutschen Wesensart entsprechendes "Gepräge erhalten, damit der germanisch-deutsche Mensch sich heimisch fühlt, dort sesshaft wird und bereit ist, diese seine neue Heimat zu lieben und zu verteidigen."
Es geht nicht um eine individualle Auftragsvergabe, sondern um den generellen Einsatz der Geobotanik bei Großprojekten. Da haben Seifert bzw Todt ganz wesentliche Vorarbeiten geleistet, die im übrigen auch international kopiert wurde. Wolfgang Tischler (erster Prof für Ökologie in Deutschland)s Begriff der Kulturlandschaft geht ganz wesentlich auf Seifert zurück, der Generalplan ost war in dem Sinne der erste biotopverbindungsplan. Fazit: Ökologie als Wissenschaft läßt sich leicht reverharmlosen, solbald man in die Anwendungen (Naturschutz, Planungsbegleitung, entsprechende gesetzgebung, Kulturlandschaft als politischer Kampfbegriff) kommt, sind die Anwendungen im NS-Regime und 2. Weltkrieg essentiell für die Entwicklung der Ökologie in Deutschland. --Polentario Ruf! Mich! An! 10:55, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Die Frage ist, ob diese Entwicklungen essenziell für die Geschichte der Ökologie sind, wenn sie nur essentiell für die "Entwicklung der Ökologie in Deutschland" sind sie hier verzerrend. Ich persönlich habe mich dem Thema NS-Zeit in diesem Kontext noch nicht angenähert, der Artikel wird jedoch von mir sicher mit einem internationalen Fokus - sicher auch mit deutscher Verzerrung, dem kann man sich mit deutschsprachiger Literatur schwer entziehen - ausgebaut; ob Tüxen, Bunker und deutsche Autobahnen in der Endversion noch Bestand haben, wird sich zeigen (Zeithorizont sicher einige Monate/Jahre) - bislang ist das hier ja noch ein fast frischgeborenes Baby, dass allein den Zweck hatte, den Artikel Ökologie inhaltlich zu begleiten/entlasten. Gruß -- Achim Raschka 11:10, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Im Artikel werden Namen (Ellenberg, Tüxen) genannt und (Ellenberg) in Zusammenhang mit dem Generalplan Ost gebracht. Als Fußnote wird auf zwei Titel verwiesen (vgl. auch ...??) die ich nicht kenne. Mich interessieren Originalzitate, in denen Ellenbergs "weit über eine Militärgeologie hinausgehende" Mitwirkung (am Generalplan Ost?) belegt wird. Warum ich die Anmerkung mit der Bunkerbegrünerei lächerlich finde, liegt einfach daran, daß dies doch nichts mit "Ökologie" als Wissenschaft zu tun hat. Auf einen Bunker ein oder zwei Meter Erde draufzupacken und ein paar Pflanzen in den Boden eingraben, kann jeder. Da braucht es keinen Wissenschaftler und "wesentliche Grundlagen" für die Weiterentwicklung vegetationsökologischer Forschung hat das einfach nicht geliefert.
Ich lasse die Bunkerbegrünung im Artikel drin, und gehe davon aus, daß derjenige, der das hineingeschrieben hat, über Belege zu seinen Angaben verfügt.
Wenn der Name Ellenbergs sich in einem Artikel zur Geschichte der Ökologie sich auf Bunker beschränkt, spricht das jedenfalls nicht für die Qualität desselben. Und grüße Euch alle auch. - 91.44.241.6 11:47, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Mei, Ellenbergs Bunkerbegrünung war die Grundlage für heutige Gründächer. "Kann ein jeder" zeugt von völliger Ahnungslosigkeit in Baufragen. Zu Achim: die geschichte der Ökologie in Deutschland nur deswegen zu internationalisieren, weil einem die grünbraune Vergangenheit nicht past - Geschmacksache und nicht in Linie mit dem was ganz aktuell in der Geschichte des bereichs geforscht und gefunden wird. Ökologie und Naturschutz im NS ist darüberhinaus ein lohnendes Thema wie Lemma, Ökofaschismus im übrigen auch. --Polentario Ruf! Mich! An! 11:59, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten