Die Zeche Carolinenglück war ein Steinkohlen-Bergwerk in Bochum-Hamme, nahe dem Ruhrschnellweg, der heutigen A 40.
Im Jahre 1844 wurden erstmals Probebohrungen auf dem Gelände durchgeführt. In einer Tiefe von 41 Metern und 52 Metern konnten Kohlevorkommen entdeckt werden. Daraufhin wurde eine Mutung, also ein Antrag auf ein Grubenfeld gestellt.
Teufbeginn
1847 konnte mit der Abteufung bereits begonnen werden. Die Zeche war eine der ersten, die das harte Mergelgestein durchbrach um in größeren Tiefen Kohle abbauen zu können. 1848 wurde die Karbonschicht in einer Tiefe von 42 Metern erreicht. 1850 wurde die erste Sohle in einer Tiefe von 100 Metern und eine zweite Sohle in einer Tiefe von 127 Metern eingerichtet. Der Förderbeginn erfolgte im selben Jahr.
1854 kam die dritte Sohle in einer Tiefe von 185 Metern hinzu. 1855 wurde eine Fördermenge von 31.657 Tonnen Kohle mit 340 Beschäftigten erreicht. 1862 wurde die vierte Sohle in einer Tiefe von 250 Metern eingerichtet und die Erlaubnis zur Seilfahrt wurde gewährt. 1869 erfolgte ein Wassereinbruch (Mergelwasser) und die Zeche wurde bis zur zweiten Sohle überflutet. Die Förderung musste daher eingestellt werden und die Zeche ging während der Abpumparbeiten (dem sog. Sümpfen) in Konkurs. 1870 erfolgte ein Besitzerwechsel und das Sümpfen konnte abgeschlossen werden. Im selben Jahr noch begannen erneut die Abbauarbeiten mit 315 Beschäftigten, die 30.664 Tonnen Kohle ans Tageslicht brachten. 1881 wurde eine neu gebaute Kokerei auf dem Carolinengelände in Betrieb genommen.
1898 kam es zu einem schweren Grubenunglück. Eine Schlagwetterexplosion kostete 116 Kumpel das Leben.
Das 20. Jahrhundert
1900 erwirbt der Bochumer Verein die Zeche. Mittlerweile arbeiten dort 971 Menschen und es werden 253.697 Tonnen schwarzes Gold zu Tage gefördert. 1913 arbeiten auf Zeche Carolinenglück bereits 2.151 Menschen. Diese Menschen fördern 610.668 Tonnen Kohle zu Tage. 1915 schrumpft die Fördermenge allerdings auf 480.624 Tonnen Kohle mit 1.690 Beschäftigten. Im Jahr 1929 ist die höchste Fördermenge der Zeche Carolinenglück mit 807.500 Tonnen Kohle erreicht. In diesem Jahr arbeiten auf Zeche Carolinenglück 2.875 Menschen. 1937 wird die neunte Sohle auf 950 Metern und die zehnte Sohle auf 1.076 Metern eingerichtet.
1945 sind schwere Schäden durch den zweiten Weltkrieg entstanden. Es können jedoch trotz widriger Umstände 102.244 Tonnen Kohle mit 1.536 Beschäftigten zu Tage gebracht werden. 1955 erreicht die Fördermenge 408.000 Tonnen Kohle. Carolinenglück beschäftigt zu diesem Zeitpunkt 2.566 Menschen. 1963 werden mit nur 1.497 Beschäftigten 488.240 Tonnen Kohle gefördert.
Heutige Nutzung
Die Zeche wurde am 31. Mai 1964 stillgelegt. Heute erinnert an sie – außer dem gleichnamigen Gewerbegebiet – das deutsche Strebengerüst (Fördergerüst) über dem Schacht 3, der nach wie vor zusammen mit Schacht 2 zur Wasserhaltung genutzt wird, sowie ein alter, durch Umbauten veränderter Malakow-Turm. Durch das ehemalige Zechengelände führte die Erzbahn, die in diesem Teil ihrer Trasse auf eine Zechenanschlußbahn der 1850er Jahre zurückgeht. Heute verläuft auf ihr der Radweg von der Jahrhunderthalle in Bochum zum ehemaligen Erzhafen Grimberg am Rhein-Herne-Kanal.
1968 wurde dann auch endgültig die Kokerei auf dem Werksgelände stillgelegt und abgerissen.
Bilder
-
Fassadendetail an einem Gebäude der Zeche
-
Förderturm der Zeche Carolinenglück in Bochum-Hamme
-
Das Förderturmgerüst ist das einzige im Ruhrgebiet nach der Bauart Zschetzsche
Literatur
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
- Quelle: Joachim Huske, Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier
Weblinks
- Blick vom ehemaligen Gasometer an der A40 auf das Gelände des Zeche Carolinenglück in Bochum (1962)
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
Koordinaten: 51° 29′ 34″ N, 7° 10′ 52″ O