Der Kemperplatz liegt im Ortsteil Tiergarten des Berliner Bezirks Mitte. Auf den Platz münden die Lennéstraße, die Ben-Gurion-Straße, die Tiergartenstraße sowie eine Ein- und Ausfahrt des Tiergartentunnels.


Geschichte
Der Kemperplatz trug den Namen bereits von 1858 bis 1933. Nach der Machtübernahme 1933 hieß er bis 1946 Skagerrakplatz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat der Platz seit dem 25. Oktober 1946 wieder seinen ursprünglichen Namen, der an Johann Wilhelm Kemper (1766-1840) erinnert, dem Betreiber des Wirtshauses Kempers Hof. Seine Bekanntheit begann durch den hier 1824 gegründeten Architekten-Verein zu Berlin. Auch die vom Redakteur und Philologen Philipp Karl Buttmann (1764–1829) ins Leben gerufene Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin traf sich in Kempers Lokal.
Die Namensgebung fällt mit der Entstehung des Tiergartenviertels Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen: Reiche Berliner Bürger fingen in dieser Zeit an, dort ihre riesigen Villen zu bauen. Einer der ersten war der Schauspieler und Intendant August Wilhelm Iffland, dessen Haus schon um 1800 - noch mitten im Walde - gebaut wurde. 1877 kam es auf dem Kemperplatz zur Aufstellung des spätklassizistischen Wrangelbrunnens. Er musste aber 1902 dem Rolandbrunnen weichen und befindet sich seitdem in der Urbanstraße Ecke Grimmstraße. Mit der monumentalen Brunnenanlage bildete der Kemperplatz im wilhelminischen Berlin den südlichen Abschluss der Siegesallee im Großen Tiergarten. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Rolandbrunnen schwer beschädigt und um 1950 endgültig abgeräumt.
Gegenwart
Zwischen 1984 und 1991 war der Kemperplatz ein Endbahnhof der M-Bahn-Versuchsstrecke. Im Jahr 2000 wurde auf dem Areal zwischen Potsdamer Platz und Kemperplatz bzw. Ben-Gurion-Straße das insgesamt sieben Gebäude umfassende Sony Center fertiggestellt. An der nördlichen Spitze des Komplexes hat am Kemperplatz die Europazentrale von Sony ihren Sitz. Dem Sony Center gegenüber befindet sich am Kemperplatz die Berliner Philharmonie. Sie zählt mit dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt zu den wichtigsten Konzertsälen in Berlin und ist die Heimstätte der Berliner Philharmoniker.
Literatur
- Hans Ludwig: Berlin von Gestern. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1957, S. 87.
Weblinks
- Kemperplatz im Berlin-Lexikon von luise-berlin.de
- Johann Wilhelm Kemper im Berlin-Lexikon von luise-berlin.de
Koordinaten: 52° 30′ 40″ N, 13° 22′ 16,5″ O