Schlacht bei Fontenoy

Schlacht des Österreichischen Erbfolgekriegs
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Die Schlacht bei Fontenoy vom 11. Mai 1745 zwischen Briten, Hannoveranern, Österreichern und Holländern einerseits und den Franzosen andererseits fand während des Österreichischen Erbfolgekriegs in der Nähe der Schelde statt und endete mit einem Sieg der Franzosen.

Die 64.000 Mann starke französische Armee unter dem Kommando des deutschstämmigen Marschalls Moritz Graf von Sachsen begann das Jahr 1745 mit der Belagerung von Tournai, einer wichtigen Festung im Südwesten von Flandern am Westufer der Schelde (heute Belgien). Die 50.000 Mann umfassende "pragmatische Armee" der Verbündeten unter dem Oberbefehl des Herzogs von Cumberland marschierte daraufhin auf Tournai, um die holländische Garnison zu befreien und den Belagerungsring aufzubrechen.

Moritz von Sachsen postierte daraufhin 56.000 Mann seiner Armee in einer starken Defensivstellung in den Hügeln östlich der Schelde zwischen den Dörfern St. Antoine, Fontenoy und einer Bastion am Rande eine Waldstückes, die als Redoute D'Eu bezeichnet wurde. Diese Stellungen bildeten ein Dreieck, dessen Spitze auf die Angreifer gerichtet war. Die pragmatische Armee erreichte die französischen Stellungen am 10. Mai und griff diese am Morgen des folgenden Tages an. Die Hauptlast des Kampfes lag auf den Briten.

Obwohl Brigadegeneral Ingoldby den von Cumberland mehrfach befohlenen Angriff auf die Redoute D'Eu nicht ausführte und die Angreifer deshalb einem starken Flankenfeuer ausgesetzt waren, stieß eine Doppelkolonne aus 15.000 Infanteristen unter Generalleutnant Sir John Ligonier zwischen Fontenoy und der Redoute D'Eu auf die Hochebene vor, durchbrach die französischen Linien und verursachte bei den Franzosen Verwirrung und schwere Verluste. Die Franzosen retteten die Situation, indem sie die Angreifer frontal mit Artillerie beschossen und in den Flanken mit Infanterie und Kavallerie angriffen.

Erst nachdem frische irische Regimenter in französischen Diensten die angeschlagenen Briten attackierten, zogen sich diese geordnet auf ihre Ausgangsstellungen zurück. Währenddessen hatten schottische Truppen mehrfach vergeblich versucht, Fontenoy einzunehmen.

Nach dem Ende der Schlacht zog sich die pragmatische Armee zurück und überließ das Schlachtfeld den Franzosen, die keine Verfolgung durchführten. Die Verluste der siegreichen Franzosen waren mit 7.137 Toten und Verwundeten deutlich höher als die der Briten und Hannoveraner mit 3.837 Toten und Verwundeten. Zahlen für Niederländer und Österreicher sind nicht bekannt, dürften aber nur geringfügig sein, da die Hauptlast des Kampfes bei den Briten gelegen hatte.

Ein später zur Bekanntheit gelangter Teilnehmer der Schlacht war Jeffrey Amherst, damals Adjutant von Sir John Ligonier. Das Verhalten der britischen Infanteristen während der Schlacht flößte den Franzosen großen Respekt ein und trug erheblich dazu bei, ihnen den Ruf einzubringen, zu den besten Fußsoldaten Europas zu gehören.

Der verlustreiche Sieg bei Fontenoy ermöglichte es Moritz von Sachsen im Verlauf des Jahres, Tournai und weitere flandrische Festungen einzunehmen. Die pragmatische Armee wurde im Laufe des Jahres dadurch geschwächt, dass Cumberland mit den meisten britischen Regimentern nach Großbritannien abziehen musste, um dem schottischen Aufstand von 1745 (siehe Geschichte Schottlands) zu begegnen.

Siehe auch: Liste von Kriegen, Liste von Schlachten

Nicht zu Verwechseln mit der Schlacht von Fontenoy (841).