39,90

Film von Jan Kounen (2007)
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Film
Titel 39,90
Originaltitel 99 francs
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahre 2007
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Jan Kounen
Drehbuch Nicolas & Bruno
Jan Kounen
Produktion Alain Goldman
Marc Vadé
Musik Jean-Jacques Hertz
Erin O'Hara
François Roy
Kamera David Ungaro
Schnitt Anny Danche
Besetzung

39,90 ist ein französischer Spielfilm des Regisseurs Jan Kounen aus dem Jahr 2007. Bei dem Film handelt es sich um eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers Neununddreißigneunzig von Frédéric Beigbeder. Roman und Film tragen autobiografische Züge.

Handlung

Octave Parango (Jean Dujardin) ist jung, talentiert, schwimmt im Geld und gehört zu den erfolgreichsten Kreativen seines Fachs. Er arbeitet für die größte Agentur „Rossery & Witchcraft“ in Paris und entscheidet heute, was die Welt morgen kaufen wird. Octave schreibt innerhalb weniger Minuten seine Kreativkonzepte und wird als Genie gefeiert. Die Frauen stehen bei ihm Schlange. Erst als er seine große Liebe Sophie (Vahina Giocante) trifft und wieder verliert, gerät sein Leben auf der Überholspur ins Wanken. Octave erkennt, dass er selbst ein Opfer des Systems ist und beginnt an sich und seiner Scheinwelt zu zweifeln. Er will Sophie um jeden Preis zurückerobern und gegen die oberflächliche Werbewelt rebellieren.

Leider bleibt dieser Rebellionswunsch unerfüllt: Octave arbeitet unwillig weiter und erstickt seine Zweifel weiterhin im Drogenrausch. Schließlich überfährt er im Drogenrausch Passanten. Nachdem sich sein Vorgesetzter erschießt, wird er mit seinem Partner befördert. Gerade als dies gefeiert werden soll, erfährt Octave, dass sich Sophie ebenfalls erschossen hat, zusammen mit dem Vorgesetzten. Mit dieser Erkenntnis und auf der Flucht vor der Polizei, die ihn wegen Mordes verhaften will, rennt Octave auf das Dach des Agenturgebäudes. Dort springt er vom Dach.

Entstehungsgeschichte

Beigbeder war selbst erfolgreicher Texter bei der Werbeagentur „Young & Rubicam“, als er den Roman verfasste. Er erfand sein Alter Ego, Octave, um selbst gefeuert zu werden. Das in Deutschland im Rowohlt-Verlag erschienene Buch wurde als Hardcover und in der Taschenbuchausgabe 250.000 Mal verkauft. Der Film, bei dem Beigbeder selbst immer wieder in einigen Sequenzen auftritt, ist eine schräge Satire über Konsum, Drogen und die Welt der Werbung. Dabei weicht die Verfilmung teilweise vom Buch ab: so wurde nicht der brutale Mord aus dem Buch verfilmt, stattdessen sieht der Zuschauer eine Comic-Sequenz, in der Octave und Charlie im Drogenrausch in Miami Menschen überfahren. Auch das alternative Ende des Buches ist im Film neu dargestellt. Octave trifft Sophie mit Kind in einer kitschigen Traumkulisse in Mittelamerika und zeigt noch einmal die Anfangsszene, die zum Billboard-Plakat wurde. Damit schließt sich der Kreis. Wie bei der Endlosschleife aus über 3.000 Werbebotschaften, mit denen jeder von uns konfrontiert wird: Immer wieder, jeden Tag aufs Neue.

Kritiken

„Jan Kounen verpackt die Botschaft, dass wohl alle käuflich sind, als beißendes Effektspektakel voller psychedelischer Bilder und poppiger Animationen.“

Heike Barnitzke: TV Digital Nr. 17 vom 8. August 2008

Auszeichnungen

2008 erhielt Jocelyn Quivrin die französischen Filmpreise Étoile d'Or, Prix Lumière und den Patrick-Dewaere-Preis[1] jeweils als bester Nachwuchsdarsteller. In selbiger Kategorie wurde er auch 2008 für den César nominiert.

Einzelnachweise

  1. vgl. Et les gagnants sont... In: L'Express, Ausg. 2957, S. 24

Literatur

Frédéric Beigbeder: Neununddreißigneunzig: 39.90. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2001. ISBN 3-498-00617-7