Kurt Meisel

österreichischer Schauspieler und Regisseur
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Kurt Meisel (* 18. August 1912 in Wien als Kurt Franz-Joseph Meisel; † 4. April 1994 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler und Regisseur.

Leben

Der studierte Jurist debütierte nach einem Volontariat am Wiener Volkstheater 1933 an den Münchner Kammerspielen in Shakespeares Wie es euch gefällt. Ab 1934 trat er auch im Film auf, wo er im Laufe der 1930er Jahre zu einem beliebten Nebendarsteller wurde. Daneben stand er an der Kleinen Komödie in München und in Berlin im Schiller- und Schlossparktheater auf der Bühne. Das Rollenfach des eigenwilligen Charakterdarstellers reichte vom verweichlichten Playboy mit Wiener Charme in Die göttliche Jette bis hin zum verschlagenen Triebmenschen in Schlussakkord oder Die Goldene Stadt.

Nachdem er bereits seit 1942 Erfahrung als Regieassistent gesammelt hatte, begann Kurt Meisel nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Karriere als Filmregisseur – u. a. mit Verspieltes Leben (1949), Vater sein dagegen sehr (1957) und Drei Mann auf einem Pferd (1957) –, daneben trat er aber auch weiterhin selbst in Filmen auf. Von 1963 bis 1970 war Meisel Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er sowohl als Schauspieler wie auch als Regisseur tätig war. 1972 wurde er Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels in München, wo er bereits Jahre zuvor Oberspielleiter gewesen war. Weil Meisel sich selbst in dieser Funktion trotz zuweilen geringer Eignung mehrfach Hauptrollen zuteilte, musste er 1983 wegen Selbstbegünstigung gehen.

Kurt Meisel war mit der Schauspielerin Ursula Lingen, der Tochter von Theo Lingen, verheiratet. Er starb am 4. April 1994 in seiner Heimatstadt an einem Schlaganfall.

Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 168).

Zu seinen Ehren wurde vom „Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels“ 1997 der Kurt-Meisel-Preis gestiftet.

Filmografie

Darsteller, wenn nicht anders angegeben:

  • Klein Dorrit (1934)
  • Ehestreik (1935)
  • Schlußakkord (1936)
  • Das Hofkonzert (1936)
  • Spiel auf der Tenne (1937)
  • Liebe kann lügen (1937)
  • Kristall oder Porzellan (1937)
  • Die göttliche Jette (1937)
  • Die ganz großen Torheiten (1937)
  • Der Schimmelkrieg in der Holledau (1937)
  • Nanon (1938)
  • Die hundert Mark sind weg (1938/1939)
  • Eine kleine Nachtmusik (1939)
  • Eine Frau wie Du (1939)
  • Der Feuerteufel (1939/1940)
  • Das große Los (1939)
  • Das Ekel (1939)
  • Die keusche Geliebte (1940)
  • Der große König (1940–1942)
  • Der Weg ins Freie (1940/1941)
  • Menschen im Sturm (1941)
  • Die goldene Stadt (1941/1942)
  • Der Fall Rainer (1941/1942)
  • Immensee (1942/1943) – Regie-Assistenz
  • Kolberg (1943–1945) – Darsteller, Regie-Assistenz
  • Ein toller Tag (1944/1945)
  • Woyzeck (1947)
  • Tragödie einer Leidenschaft (1948/1949) – Regie
  • Verspieltes Leben (1949) – Regie, Drehbuch, Darsteller
  • Liebe auf Eis (1950) – Regie, Darsteller
  • Dämonische Liebe (1950) – Regie, Darsteller
  • Die Spur führt nach Berlin (1952)
  • Bis wir uns wiederseh’n (1952)
  • Die Todesarena (1953) – Regie
  • Mannequins für Rio (1954)
  • Gestatten, mein Name ist Cox (1954/1955)
  • Emil und die Detektive
  • Zwei blaue Augen (1955)
  • Es geschah am 20. Juli (1955)
  • Das Sonntagskind (1956) – Regie
  • Vater sein dagegen sehr (1957) – Regie, Darsteller
  • Drei Mann auf einem Pferd (1957) – Regie, Darsteller
  • Romarei, das Mädchen mit den grünen Augen (1958)
  • Time to love and time to die – Zeit zu leben und Zeit zu sterben (1958)
  • Madeleine Tel. 13 62 11 (1958) – Regie
  • Dorothea Angermann (1958/1959)
  • Der veruntreute Himmel (1958)
  • Liebe verboten – Heiraten erlaubt (1959) – Regie
  • Kriegsgericht (1959) – Regie
  • Die rote Hand (1960) – Regie, Darsteller
  • Der längste Tag (1961)
  • Zwei Girls vom roten Stern (1965/1966)
  • Michael Kohlhaas – Der Rebell (1969)
  • Die Akte Odessa (1974)
  • Ringstraßenpalais (1980)
  • Bitte laßt die Blumen leben (1986)
  • Wenn ich sonntags in mein Kino geh’ … Ein Film zum 75. Geburtstag der Ufa (1992) – Mitwirkung