Alexander von Benkendorf

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Alexander von Benkendorf (* 1783 zu Reval; † 23. September 1844) war russischer General.

Er kam, nachdem er eine deutsche Bildung empfangen, durch seine zum Hofmann ganz geeignete Persönlichkeit und durch seine Verwandtschaft mit der Gräfin Dorethea Lieven an den St. Petersburger Hof, wo er den vertrauten Umgang der Großfürsten genoß. Bei der Ermordung des Kaisers Paul stand er stark im Verdacht der Mitwissenschaft. Dessen ungeachtet war er während der Regierung des Kaisers Alexander I. dessen nächster Vertrauter, begleitete den Kaiser auf allen seinen Feldzügen in Deutschland und Frankreich, wurde zum Generalleutnant und im Frieden zum General der Kavallerie befördert und dem Großfürsten Nikolaus als Adjutant beigegeben.

Eingeweiht in die Verschwörung gegen die kaiserliche Familie beim Tod Alexanders, trug er zur Unterdrückung derselben das meiste bei, weshalb er 1826 vom Kaiser Nikolaus zum Chef der Gendarmerie und zum Kommandanten des kaiserlichen Generalquartiers ernannt wurde. Als Chef der dritten Abteilung der kaiserlichen Geheimkanzlei ward er der Schöpfer jener durch ganz Europa verzweigten geheimen Polizeispionage und übte als unzertrennlicher Begleiter des Kaisers auf allen seinen Reisen und Ausflügen einen großen Einfluß aus.

Nikolaus soll geäußert haben: "Ich bin wohl für Russland ersetzbar, aber nicht so B." Am 8. November 1832 ward B. in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben und zum wirklichen Polizeiminister und Mitglied des kaiserlichen Reichsrats ernannt. Schließlich doch hinter Kleinmichel zurückgesetzt, legte er seine Ämter nieder und reiste im Frühjahr 1844 nach Deutschland, starb aber auf der Rückreise 23. September 1844.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890