Ferdinand I. (HRR)

Habsburgischer Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und König von Böhmen und Ungarn
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Ferdinand I. (* 10. März 1503 in Alcalá de Henares bei Madrid, †25. Juli 1564 in Wien) war von 1558 bis 1564 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und ab 1526 auch König von Böhmen und Ungarn.

Ferdinand wurde als viertes Kind von Philipp I. und Johanna von Kastilien in Alcalá de Henares geboren. Er war Enkel von Ferdinand II. von Aragonien, Isabella I. von Kastilien und von Maximilian I.. Sein Bruder war Karl V., ebenfalls Kaiser.

Als Lieblingsenkel von Ferdinand II. von Aragon wurde am spanischen Hof erzogen. Dieser hatte es allerdings verabsäumt, in seinem Testament Regelungen für seinen Enkel zu treffen. Daher konnte der Bruder Karl seine Ansprüche in Spanien sofort durchsetzen. 1518 verließ Ferdinand Spanien für immer.

Sein anderer Großvater, Kaiser Maximilian, schloss mit König Wladislaw II. von Ungarn und Böhmen einen Vertrag, demzufolge Ferdinand mit dessen Tochter Anna verheiratet wurde.

Nach dem Tode Maximilians gelang es Ferdinand, gegen den Willen seines Bruders, des neuen Kaisers, im Wormser Teilungsvertrag die "niederösterreichischen Länder" zu erhalten. Da Karl ihn dann doch als Statthalter einsetzen wollte, um seine eigene Position zu stärken, erhielt er noch zusätzlich Tirol, Württemberg sowie die Grafschaften Pfirt und Hagenau.

Da er die Landessprache nicht beherrschte und die Rechte der Städte einzuschränken gedachte, hatte er mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Da insbesondere die Wiener Bürger ihm Widerstand entgegensetzten, ließ er die Anführer nach Wiener Neustadt vorladen, wo 8 von ihnen hingerichtet wurden. Diese Episode ging als das Wiener Neustädter Blutgericht in die Geschichte ein.

1526 fiel König Ludwig II. (Ungarn) von Böhmen und Ungarn in der Schlacht von Mohács. Ferdinand setzte seinen Anspruch auf die böhmische Krone durch und wurde am 24. Februar 1527 zum König gekrönt. Am 3. November 1527 errang er nach Kämpfen gegen Johann Zápolya auch die ungarische Krone. Außerdem unterstützte er seinen Bruder Karl im Kampf gegen Frankreich. 1531 schließlich wurde er von den deutschen Kurfürsten zum deutschen König gewählt und von Erzbischof Hermann V. von Wied gesalbt.

Da sein Sohn Maximilian im Gegensatz zum katholischen Ferdinand Sympathien für den Protestantismus zeigte, verheiratet sein Vater ihn mit seiner Nichte Maria, der Tochter Karl V. Das Misstrauen ging so weit, dass zur Ferdinandeischen Hausordnung kam, der Teilung der österreichischen Erblande.

Karl V. dankte 1556 ab. Dies war bisher noch nie geschen und nach langen Beratungen proklamierten die Kurfürsten Ferdinand zum Kaiser. Er wurde am 24. März 1558 in Aachen gekrönt.

Ab 1563 wurde er immer öfter von Fieberanfällen geplagt und starb 1564 in Wien.

Siehe auch: Liste der Könige von Ungarn, Liste der Herzöge und Könige von Böhmen

Vorgänger:
Karl V.
Herrscher des Heiligen Römischen Reichs Nachfolger:
Maximilian II.