Alessandro Poglietti

Organist und Komponist de Barock
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2009 um 23:42 Uhr durch APPERbot (Diskussion | Beiträge) (Normdaten-Vorlage, siehe auch Wikipedia:Normdaten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alessandro (Alexander) Poglietti, Geburtsort- und Datum unbekannt, gestorben Anfang Juli 1683 vor den Toren Wiens, war Organist und Komponist.

Datei:Alessandro-Poglietti.jpg
Alessandro Poglietti

Spätestens Januar 1661 wirkt er als Organist, zunächst bei den Jesuiten, ab Mitte des Jahres bis zu seinem Tod als Kammer- und Hoforganist am Kaiserlichen Hof unter Leopold I. Für die vielerorts geäußerte Vermutung Poglietti stamme aus der Toskana gibt es keine Belege. Vielmehr deuten einige Indizien auf eine mährische Herkunft. Poglietti scheint am Hof sowie im weiteren Umkreis (Kremsier, Kremsmünster) einiges Ansehen genossen zu haben, im besonderem Masse durch seine lautmalerischen Vertonungen. Nach seinem Tod wurden vor allem seine kontrapunktischen Werke breiter rezipiert. Poglietti wurde Anfang Juli 1683, auf der Flucht aus der von den Türken belagerten Stadt, von feindlichen Händen erschlagen.

Er komponierte überwiegend für Tasteninstrumente, daneben haben sich einige Ensemble- und Chorwerke sowie die theoretische Schrift "Compendium" erhalten. Besonders hervorzuheben sind "Rossignolo", eine breit angelegente Suite samt Toccata, Ricercar, Variationen und Capricci, sowie seine Sammlung von 12 streng kontrapunktischen Ricercari. Herausragende Beispiele seiner lautmalerischen Kompositionen für Cembalo sind die Toccatina sopra la Rebellione di Ungheria (1671), die Toccata fatta sopra Cassed di Filipsburgo (1676) und das Capricietto sopra il cucu 'Il Rossignolo' (1677).

Literatur

Vorlage:DM