Chile
Die Republik Chile ist ein Staat in Südamerika. Sie grenzt im Westen und Süden an den Pazifik, im Norden an Peru und Bolivien und im Osten an Argentinien.
- Fläche: ca. 756.000 km²
- Einwohner: ca. 15 Millionen (Stand 1999)
- Hauptstadt: Santiago
- Amtssprache: Spanisch
- Nationalfeiertag: 18. September
Wichtige Städte: Santiago de Chile, Valparaiso, Antofagasta, Serena, Temuco, Puerto Montt, Punta Arenas
Geografie
Chile ist ein Land, welches sich über 4300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans erstreckt, aber nur durchschnittlich 200 Kilometer breit ist. Aufgrund dieser geografischen Gegebenheiten weist Chile fast alle Klima- und Vegetationszonen auf. Das Land läßt sich in 4 Zonen einteilen:
- den großen Norden - mit heißem Wüstenklima (Atacama-Wüste - die trockenste Wüste der Welt),
- den kleinen Norden - nördlich der Hauptstadt Santiago mit warmem gemäßigten Klima, das sich etwa mit Mittelmeerklima vergleichen lässt,
- den kleinen Süden - südlich der Hauptstadt Santiago mit gemäßigten Klima, das etwa mit dem Mitteleuropas vergleichbar ist,
- den großen Süden - mit rauhem Klima, das von starken westlichen Winden und niedrigen Temperaturen geprägt ist. Die Küste ist hier sehr stark zerklüftet und es gibt eine Vielzahl von Inseln. Der südlichen Küste des Festlandes vorgelagert ist Feuerland, die größte Insel des Landes, die zwischen Chile und Argentinien aufgeteilt ist. Vor der südlichen Küste Feuerlands befindet sich auf einer zu Chile gehörenden Insel das Kap Hoorn, der südlichste Punkt Südamerikas.
In West-Ost-Richtung gliedert sich das Land in einen schmalen Küstenstreifen, das Küstengebirge, eine relativ breite Ebene, die im mittleren Abschnitt sehr fruchtbar ist und damit eine Nutzung als Acker- und Weideland zulässt. Entlang der Grenze zu Bolivien und Argentinien erstreckt sich die östlichen Anden-Kette.
Ebenfalls zu Chile gehören die im Südpazifik gelegene Insel Juan Fernandez und die Osterinsel.
Bevölkerung
Am dichtesten besiedelt ist das Gebiet um die Hauptstadt Santiago. Die Stadt selbst hat etwa 5,5 Millionen Einwohner. Nördlich und vor allem südlich davon erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte und dicht besiedelte Gebiete in der Ebene zwischen den Hauptketten der Anden.
Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte immer stärker. Die Wüstengebiete des äußersten Nordens und die rauhen, stürmischen Gebiete im Süden sind aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt.
Die meisten Einwohner sind Nachkommen europäischer Einwanderer, die sich zum Teil mit den Ureinwohnern vermischt haben. Indianische Bevölkerungsgruppen sind die Atacamenos im Norden und die Mapuche im Süden.
Geschichte
Der Norden Chiles gehörte bis zu seiner Eroberung durch die Spanier zum Inkareich.
Im 16. Jahrhundert begannen die Spanier, Chile zu erobern (1541 Gründung der Stadt Santiago durch Pedro Valdivia).
Am 12. Februar 1818 proklamierte Chile seine Unabhängigkeit von Spanien.
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts verstärkte Einwanderung auch nicht-spanischer europäischer Bevölkerung (darunter Deutsche deren Spuren noch heute vor allem im südlichen Mittelteil das Landes zu sehen sind).
Im Salpeterkrieg 1879 bis 1883 eroberte Chile große Teile der Nachbarländer Peru und Bolivien.
Die Weltwirtschaftskrise um 1930 traf Chile besonders hart. Die Preise für die wichtigsten Exportgüter Kupfer und Salpeter verfielen.
Ab den 30er Jahren erfolgte eine langsame Erholung des Landes.
1970 errang die Unidad Popular einen Wahlsieg und Salvador Allende wurde Präsident des Landes. In den darauffolgenden Jahren wurden wichtige Wirtschaftszweige verstaatlicht (Kupfer-Minen).
1973 Militärputsch gegen die Regierung Allende, der im Verlaufe der Kampfhandlungen getötet wurde. Neuer Präsident wurde der Heereschef Augusto Pinochet. Im Verlaufe des Putsches und den darauffolgenden Jahren wurden mehrere Tausend Menschen getötet, hunderttausende Anhänger der Allende-Regierung gingen ins Exil.
1988 Volksabstimmung, bei der sich eine Mehrheit gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach.
1989 freie Wahlen, Präsident wurde der Christdemokrat Patricio Aylwin.
Von 1994 bis 2000 dauerte die Präsidentschaft des Christdemokraten Eduardo Frey jr.
1998 trat Pinochet als Heereschef ab und wurde im gleichen Jahr in Großbritannien verhaftet. Später wurde er unter Hausarrest gestellt und 2000 aus gesundheitlichen Gründen entlassen.
Seit 2000 ist der Sozialist Ricardo Lagos Präsident des Landes.
Siehe auch: chilenische Nacht